Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/298

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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die sein Vater in Angeln gehabt hatte, und einen Theil von Sundewith. Er hielt Hof zu Glücksburg und ist der Stifter der erst 1778 ausgestorbenen Glücksburger Linie geworden. Außer der Schloßkirche waren in seinem Fürstenthum in Angeln die Kirchen zu Munkbrarup und Neukirchen, auf Sundewith die zu Broacker, Nübel, Ulderup und Satrup. Ueber das Patronatrecht der letzteren war Streit mit Herzog Alexander zu Sonderburg, denn beide hatten im Dorfe Unterthanen. Der König als erwählter Schiedsrichter sprach 1624, 25. November, dem Herzog Philipp die Kirche zu, und man erblickte für die Richtigkeit dieser Entscheidung eine Billigung des Himmels und ein Gottesurtheil in dem Umstande, daß in dem folgenden Jahre am Sonntage Oculi in einem heftigen Sturme der hohe Thurm der Kirche niederfiel und zwar auf Herzog Philipps Grund, der denn auch nicht ermangelte, zur Wiederaufrichtung der Spitze Bauholz, Knopf und einen Flügel mit seinem Namenszug zu verehren. Unweit der Satruper Kirche, aber noch im Kirchspiele Ulderup, ließ Herzog Philipp 1635 ein Schloß erbauen, das er Philippsburg nannte, und darin eine Kirche einrichten, welche 1636, den 28. August, eingeweiht wurde. — Propst blieb anfangs noch Petrus Fabricius, Pastor zu Broacker, fiel aber 1631 in Ungnade und ward abgesetzt. Darauf wurde das Propstenamt den Hofpredigern auf Glücksburg übertragen. Da war zuerst Johann Riesler, der aber innerhalb eines Jahres schon seinen Abschied suchte, und nachher Prediger zu Stade ward; dann Johann Gravelejus von 1632, der aber 1637 schon removirt ward, weil er „ungestüm von dem Herzog das Korn von Broacker (vermuthlich die 6 Tonnen Gerste, die von Sundewith an den Glücksburger Prediger geliefert werden) an sich pochen wollen“, zum Herzog gesagt habe, er hätte nicht so viel von seiner Besoldung, daß er sich ein Paar kahle Hosen davon kaufen könne; und diese Materie habe er dem Herzog im Beichtstuhl statt der Absolution vorgehalten. So heißt es in den Untersuchungs-Akten; überdies, er habe sich vom Geizteufel einnehmen lassen, seine Predigten seien trostlos u. s. w. Es ward darauf der Präceptor der jungen Prinzen, Bonaventura Weiser aus Erfurt, zm Hofprediger ordinirt und zum Propsten bestellt 1638. Dieser blieb im Amte bis an seinen Tod 1651, 13. November. Dann kam auf Empfehlung des Herzogs von Sachsen M. Christoph Jäger, aus Skeuditz in Meißen gebürtig, 1652; der aber gerieth in Streit mit