Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/117
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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5. Husum blieb mit seinem eigenen Stadtconsistorium für sich, und die Pastoren fungirten als Kirchen- und Schul-Inspectoren. Die Kirche ward 1669 vom Blitze getroffen, der in den ansehnlichen 335 Fuß hohen Thurm schlug. Die ganze Spitze von 95 Fuß mußte abgenommen werden, und wurde nicht wieder aufgerichtet. Man begnügte sich damit, über dem Gitterwerk des Thurmes, der noch eine Höhe von 240 Fuß behielt, ein Verdeck anzubringen.
6. Die Propstei Eiderstedt bestand fort, und die Prediger behielten hier das Vorrecht, ihren Propsten zu wählen. Nach dem 1676 den 22. November erfolgten Tode des M. Andreas Lonnerus, Pastor zu Garding, der seit 1653 Propst gewesen war, verwalteten einstweilen, während die Fürstlichen Lande vom Könige sequestrirt waren, die beiden Senioren im Oster- und Westertheile der Landschaft die Propsteigeschäfte. Endlich wurde am 19. August 1680 wiederum zur Propstenwahl geschritten, die auf M. Bernhard Oldermann, Pastor zu Kotzenbüll, fiel, welcher aber schon am 9. December des folgenden Jahres verstarb. Darauf ward 1682 den 7. Februar der Pastor zu Tönning Dr. Nicolaus Alardus zum Propsten erwählt, legte aber die Propstei 1686 nieder, da er als Königlicher Generalsuperintendent nach Oldenburg ging. Es war dies während des abermaligen Sequesters, und von König Christian V. wurde zu dessen Nachfolger im Pastorat und in der Propstei 1686 Achatius Majus „ernannt“, welcher bisher Hofprediger zu Heidelberg gewesen war. Er blieb auch im Amte, nachdem das Sequester 1689 den 12. Juli aufgehört hatte, und starb 1698 am 14. Mai. Darauf waren Pröpste Dieterich Andreä zu Welt 1698—1700; Nicolaus Laurentius zu S. Peter 1700—1708; und M. Wilhelm Beselin zu Vollerwiek seit dem 12. April 1708. Als 1713 der König das Land in Besitz nahm, welches Gottorfisch war, legte Beselin die Propstei nieder, behielt indessen sein Pastorat. Der König übertrug nun seinem Generalsuperintendenten Dassovius die Propstei in Eiderstedt, welche derselbe bis an seinen Tod 1721 verwaltet hat.
Tönning litt besonders viel in diesem Zeitraume, nachdem es seit 1644 zu einer Festung gemacht worden war. Dasselbe hielt 1660 eine Blockade aus, ward 1675 dem Könige übergeben, der die Werke schleifen ließ. Der Blitz schlug 1686 in die Thurmspitze ein, welche bis auf das Gitterwerk abgesägt werden mußte, aber schon im folgenden Jahre wieder errichtet ward. Als 1692 der Herzog