Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/333
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Es blieb übrigens das alte Verhältniß in Betreff der Aufnahme der Kirchenrechnungen, daß der Bischof als Archidiaconus an 17 Kirchen die Rechnungen revidirte und die Aufsicht hatte hinsichtlich des ökonomischen Zustandes, nämlich bei zehn Kirchen in der Hvidding-Harde, fünf in der Norder-Rangstrup-Harde und zwei in der Gram-Harde (Skrydstrup und Nustrup), wobei der Hardesvogt der Norder-Rangstrup- und Hvidding-Harde als Kirchenschreiber fungirte. An der 11. Kirche in der Hvidding-Harde, nämlich Seem, revidirte der Bischof die Rechnungen allein. An der 3. Kirche in der Gram-Harde, nämlich Gram, als einer adligen Kirche, besorgte der Patron die Oekonomie, desgleichen zu Fohl in der Fröes-Harde. An den übrigen neun Kirchen des alten Cantorat-Districts (Fröes- und Kalslund-Harde) nahmen der Amtmann zu Hadersleben und der Propst die Kirchenrechnungen auf, wobei der Amtsverwalter des Westeramts Hadersleben Kirchenschreiber war. In allen eigentlich geistlichen Sachen und in Allem, was die Amtsverrichtungen der Prediger betrifft, galten die dänischen Gesetze und fand die bischöfliche Aufsicht statt. Das Schulwesen aber stand unter dem Propsten von Törninglehn und dem Amtmann von Hadersleben; so auch das Armenwesen unter dem Haderslebenschen Amtshause.
Gleicherweise verblieben Alsen (mit Ausnahme von Sonderburg, Kekenis und der Schloßkirche zu Augustenburg) und Aerröe unter der Aufsicht des Bischofs von Odensee, bis aus diesen Kirchen, 12 auf Alsen und 6 auf Aerröe, ein eigenes Bisthum von nur sieben Quadratmeilen, jedoch mit der starken Bevölkerung von mehr als 20,000 Menschen errichtet ward im Jahre 1819. Damals wurde unterm 23. April zum ersten Bischof und Superintendenten über Alsen und Aerröe ernannt der Professor der Theologie zu Kopenhagen Dr. Peter Krogh Meyer, der aber schon am 24. Juni starb, drei Tage ehe er zu seinem bischöflichen Amte eingesetzt werden sollte. Darauf wurde noch im Jahre 1819 ernannt der bisherige Pastor zu St. Knud in Odensee und Stiftspropst Stephan Tetens, der seinen Wohnsitz zu Ketting nahm, und dem zugleich die Geschäfte eines Amtspropsten übertragen wurden. Unter ihm standen drei Hardes-Pröpste, einer für die Süder-Harde, einer für die Norder-Harde auf Alsen, und einer für Aerröe. 1847 trat der Bischof Tetens in den Ruhestand, und zu seinem Nachfolger ward der Pastor zu Eken ernannt (vorher zu Notmark) Jürgen Hansen,