Schmackostern
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Schmackostern - Šmakōsterīt
Es handelt sich um eine west- und ostpreußische Sitte zum 2. Ostertag. Der Langschläfer wird mit jungen Birkenruten aus dem Schlaf gepeitscht. Dafür revanchiert sich der Geschlagene für dieses Frühlingserwecken mit einem kleinen Geschenk, weil auch die Natur so viele Gaben bereit hält. Damit wird symbolisiert, dass der Mensch mit der neu erwachenden Natur wacheren Sinnes werde.
Hintergrund
Dieser Brauch basiert auf dem alten heidnischen Pergrubius-Fest, dem Einsäe-Fest, bei dem die bösen Winter-Drachen ausgetrieben werden, bevor in einem festgelegten Ritual die erste Saat ausgebracht wird.
Der Termin des Frühlingsanfanges wurde zu heidnischer Zeit durch den Untergang der Plejaden bestimmt, ein nur im Winter sichtbarer Sternhaufen. Prußisch heißt es "Paytoran" (Bienenschwarm), litauisch "Sietinas" (Sieb) und nehrungs-kurisch "Septinģe svaigsdes" (Sieben Sterne).
Der Gott Pergrubins ist der Gott der Blüte und des Gedeihens.
- baltisch "smakas, šmakas" = Drache
+ "austrinis/ ōsterīt" = Ostern
- Anmerkung: Die polnisch-slawische Ableitung bei der deutschen Wikipedia ist falsch.
Lied
Dazu sang man ein plattdeutsches Liedchen:
"Oster, schmackoster, poar Eier, Stück Speck, vom Koke de Eck, eh goah wi nich wech!"
(Oster, schmackoster, paar Eier, Stück Speck, vom Kuchen die Ecke, eher gehen wir nicht weg!)