Schwertsegen
Der Schwertsegen war ein zeremonieller Bestandteil der Schwertleite.
Im Mainzer Pontifikale (um 960) findet man den in der Wissenschaft als „Urtext“ für alle Liturgien der Schwertleite bezeichneten Text. Der Mainzer Ritus steht im Kontext der Zeit heidnischer Invasionen, der Kämpfe gegen die Wikinger, Sarazenen und Ungarn der nachkarolingischen Zeit.
Die Kernpassage des Segen zitiert Maurice Keen so:
„Segne dieses Schwert [...] so dass es ein Schutz für die Kirchen, Witwen und Waisen und alle Diener Gottes sei vor der Raserei der Heiden.“
Keen hält es übrigens für fraglich, ob der Schwertsegen nur im Zusammenhang mit Schwertleiten und Krönungszeremonien zu sehen ist. Er vermutet, dass das Schwert als Alltagsgegenstand seiner Zeit durchaus auch losgelöst von diesen feierlichen Akten auf diese Weise gesegnet wurde.
Literatur
Keen, Maurice: Das Rittertum, Düsseldorf 2002. ISBN 3-491-96065-7