Stenern (Bocholt)
Stenern: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie:
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Zeitschiene vor 1803
Siedlung
Jüngste Funde aus früh- und hochmittelalterlicher Zeit lassen die Entstehung Stenerns, in der ältesten Nennung von 1243 „Stenhorn", etwa gleichzeitig mit Bocholt ansetzen.
Höfe
Von der zum Kirchspiel Bocholt gehörenden Kamp-Einzelhofsiedlung sind einzelne Gehöfte seit dem 15. Jh. namentlich bekannt (z. B. Schulte-Tangenhardt; spätere: Wenning und Wolberding).
Haus Hambrock
Im Südwesten liegt ein erstmals 1390 erwähntes, heute „Haus Hambrock" (auch ,,Büling") genanntes freiadeliges Haus, das, ursprünglich zur Herrschaft Borkelo gehörend, noch im Spätmittelalter mit der Herrschaft Borkelo Lehngut des Bischofs von Münster wurde. Bis 1406 Erbe der Familie van den Haghen, später Tenkinck (bis ca. 1573) und von Hambrock wurde es 1709 neu erbaut, doch nicht vollendet. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kaufte 1927 das Bocholter St.-Agnes-Hospital das Haus und baute es 1979 bis 1982 zum Altersheim der Barmherzigen Schwestern aus.
Haus Kortenhorn
Ein weiteres, seit dem 14. Jh. bezeugtes adeliges Haus, Kortenhorn, im Norden der Bauerschaft, gelangte 1655 als Arnheimer Lehen zu Haus Diepenbrock in Barlo und gehört seither zu dessen Gütern. Das eigentliche Herrenhaus Kortenhorn war Anfang des 19. Jh. bereits verschwunden.
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken | |
Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth | |
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- <1802 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm,
- 1803-1810 Fürstentum Salm.
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken, Amt Liedern
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Gesamtumfang
Bürgermeisterei Liedern 1832/35
Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- Einwohner: 5.238 [2]
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- 1858: Das Amt Liedern umfasst die Landgemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Herzebocholt, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick.
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1895: Stenern, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken/Westfalen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Bocholt, Postbezirk Bocholt.
- Einwohner: 330 [3]
Infrastruktur
1931: Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt. Bürgermeister Blume. Fernsprecher 3180.
- Gemeinde Stenern: Landwirtschafts- u. Industriegemeinde (Weherei. Brauerei. Danipfwäscherei) Gemeindevorsteher Ahold, Ortsklasse D.
- Einwohner 745.
- Gesamtfläche 955 ha.
- Einrichtungen/Zuständigkeiten: Volksschulen 2, Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Bocholt 3 km. Elektrizitätsversorgung.
- Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, Zentrum.[4]
Kommunale Neugliederung 1975
- 1975 Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde Stenern in die Stadt Bocholt eingegliedert.
Wohnsiedlung
Stenern veränderte insbesondere im Bockstadshook seinen ländlichen Charakter durch die infrastrukturelle Verflechtung mit Bocholt Ende des 20. Jhdts. mit starker Wohnneubebauung und der Ansiedlung des Bocholter Zentralkrankenhauses.
Schule
Stenern erhielt 1898/99 eine einklassige Schule nahe der ehem. Brauerei Tangerding, der 1951 mit Einrichtung einer zweiten Klasse der Name Canisius-Schule gegeben wurde (vor 1975 aufgelöst). Eine zweite, 1909/10 nahe der Bocholter Feldmark errichtete Schule der Bauerschaft, die Liebfrauenschule, bekam 1956/57 ein neues Gebäude an der Straße "In der Dille" und dient als Grundschule.
Bevölkerungsverzeichnisse
Ältere Einwohnerzahlen
Eine der kleinsten Bauerschaften von Bocholts Territorium zählte 1662 11 Höfe und 77 Einwohner.
Jüngere Einwohnerzahlen
- Stenern 1818: 345 Einwohner (E.), 1843: 350 E, 1858: 297 E., 1871: 304 E., 1885: 352 E., 1895: 336 E., 1905: 526 E., 1925: 686 E., 1933: 819 E., 1939: 931 E., 1946: 1.262 E., 1950: 1.137 E. [1]
Kirchenwesen
Pfarrei
1978 wurde im Neubaugebiet am Robert-Koch-Ring das kath. Gemeindezentrum St. Martin eröffnet.
Archiv
Literatur
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Stenern in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Karten
- Karten zur Teilung des Stenernschen Venns 1898 - 1905
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
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