Stiftung Stoye/Band 50/214

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Stiftung Stoye/Band 50
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Schönberg

Hieronymus Schönberg Erbvergleich der Witwe mit ihren Kindern Stadtgerichte Leisnig Band 9, Seite 344, Nr. [1705] 22.01.1705. Herr Hieronymus Schönberg, weiland Ratsverwandter allhier, war bereits den 20. September 1703 verstorben. Er hat die Witwe, Frau Maria geborene Lohsin (aus Geringswalde), die nunmehr aber mit Hanß Reißbach verheiratet ist, und 3 Kinder, nämlich Samuel, Hans Gottfried und Hanß Gottlieb Schönberg hinterlassen. Der Witwe Curator ist Christian Eckart. Die Vormünder der Kinder sind Carl Stockhausen für Samuel, Andreas Heßler für Johann Gottfried und Johann Christoph Schlegel für Johann Gottlieb Schönberg. Zusammen mit den nicht namentlich genannten Gerichtspersonen treffen sich die Erben in dem hinterlassenen Wohnhause am Markt und nehmen ein Inventar auf. Es ist vorhanden:

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Immobilien Ein Wohnhaus, am Markt gelegen, Wert 600 fl. Eine Scheune mit einem Garten vorm Obertor neben einem Keller, Wert 270 fl Ein Garten, der Lose-Garten genannt, Wert 80 fl. Ein Gemiete Graserei, 100 fl. Eine Wiese, der Weingrund genannt, 50 fl. Ein Pfarrgarten, 40 fl. Zwei Scheffel Feld, der Steig Acker genannt, 150 fl. Zwei Scheffel Feld an der Brösener Straße, die Welsche Henne genannt, 100 fl. Drey Scheffel Feld, der Lose Weg genannt, 90 fl. Drei Scheffel Feld mit einem Hopfenberge hinter Lichtenhayn, 90 fl. Zwei Scheffel Feld nach Minckwitz und eine Lehmstelle, zusammen 50 fl. Summa 1620 fl. Die gesamten Aktiva belaufen sich auf 1734 fl 18 Groschen.

Die Witwe wollte ursprünglich in Anbetracht ihres Einbringens von 861 fl einer Teilung nicht zustimmen. Man einigte sich aber dann dahingehend, dass die Witwe sämtliche Schulden übernimmt und jedem Kind 100 fl auszahlt, wenn sie nemlich Meister werden, oder heyrathen würden. Barschaft, außenstehende Schulden, Gold- und Silberwerk sowie Getreide auf dem Boden ist nicht vorhanden, jedoch Getreide in der Scheune. Vieh: 3 Kühe, eine trächtige Kalbe, zwei Jährlinge und eine Ziege. Es wird der Hausrat aufgezählt. Die Schulden belaufen sich auf insgesamt 691 fl 10 gl und 5 Pfennige. Gläubiger sind u.a. Christian Sattler aus Mittweida, eine Frau Ruppoldin (Ruppelt) aus Rochlitz, der Liebgensmüller, Hans Hörig (zu Minkwitz?) für Ackerlohn, ein Herr Streckfuß zu Leipzig, Anna Maria Hahnemannin, Johann Christoph Schlegel, Samuel Lose zu Sitten, Conrad Schreber zu Fischendorf, Martin Werner, Gottfried Koch, Hanß Reißbach, ein Herr Schmiedehammer in Leipzig. Die Kinder bleiben bei der Mutter bis zu ihrem 15. Lebensjahr. In dieser Zeit sollen sie zur Schule geschickt werden und einen Beruf erlernen, auch mit allen notwendigen Dingen versorgt werden. Mit diesem Beschluß sind alle Beteiligten zufrieden. Leißnigk den 22. Januarij 1705. 214

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