Stiftung Stoye/Band 50/238

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Stiftung Stoye/Band 50
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Schwalbe

Justina Schwalbe Testament Stadtgerichte Leisnig Band 12, Seite, Nr. [1637] 29.08.1637. Im Jahr 1637, Dienstag nach Bartholomej, war der neunundzwanzigste Monatstag Augusti, die ehrbare und ehrentugendsame Jungfrau Justina, Heinrich Schwalbens S. weyland Advocatus zu Meißen eheleibliche Tochter, bey denen Stadtgerichten allhier ansuchen und vermelden laßen; Demnach nach dem Rath und Willen Gottes des Allmächtigen, vor wenig Tagen ihre herzliebe Schwester Frau Anna, Herrn Johann Grunzers weyland Stadtschreibers allhier geliebte Haußfrau, nebens itzgedachten ihren Herrn und beyden Kinderlein an der grassierenden Pestseuche selig im Herrn verstorben. Sie aber sich an ihr auch verpaß befinden thete (täte), und nicht wißen könnte, zu welcher Stunde der liebe Gott auch über sie gebiethen möchte. Alß wäre sie jedoch einen letzten Willen, und wie sie es nach ihrem Nimmersein gehalten haben wollte auf zu richten. Sie bittet die Stadtgerichte, Herrn George Zscheiper, Vicerichter, Herrn Aßmus Harraß, des Raths neben Herrn Matthes Braun Not. publ. Christian Prelhuf, Andreaß Faulicke, Erhard Lippold, Victor Annaberger, Franz Kerner und Gregor Seyfried, allerseits beglaubten und hierzu erforderten Bürgern, ihren letzten Willen festzuhalten. Zu diesem Zwecke haben sie sich an oben genannten Tag gegen 10 Uhr vormittags zusammen in Herrn Matthes Brauns Brandstatt begeben. Allda sie dieselbe (Justina Schwalbe) in dem gewölbten Stüblein am Markte neben Hanßen Richters dem Kupferschmiede gelegen an dem Fenster (so erstere gewesen) in ihrer Kleidung angetan, stehend befunden. 100 fl Bargeld soll die abgebrannte Kirche zu Leißnig bekommen. Herr Matthes Braun soll das Geld verwahren und dann einen Taufstein davon anfertigen lassen. Außerdem 40 fl zu einem Gottes Mantel. Einen guten güldenen Diamant Ring mit einem guten spitzigen Diamant, welcher ihrem Stiefvater gewesen, desgleichen einen vergüldeten silbernen knippichten (?) Becher. Ferner wollte sie seinem Töchterlein Juliane, so ihrer seligen Schwester Taufpathe gewesen das kleine güldene Armband bechieden haben. Mehr (weiterhin) legirte sie 30 fl Frau Sara, Herrn Magister Bartholomäus Hörnigs Witwe, wie auch derselben den ... solch schwarzen Pelz. 20 fl erhält Victor Annabergers Töchterlein Anna Sybilla, ihre Patin. Frau Susanne, Victorin Annabergers Eheweib bekommt ein Schmuckstück, 6 fl Maria Kamprad, wie auch derselben ihren alten Pelz. Jgfr. Elisabeth Hörnigen soll den grünen Pelz bekommen und ein gefüttertes Wämslein, desgleichen Jacob Michels Tochter. 300 fl erhält Hans Friedrich Schwalbe, ihres Bruders Friedrich Schwalbe selig Söhnlein, allerdings erst, wenn er sich verehelichen möchte. Sollte dieser sterben, dann erhält die 300 fl ihr Bruder Magister Johann Schwalbe, oder, da er nicht mehr am Leben, seine Kinder. Unterschrieben und mit dem Gerichts-Siegel versehen, Leißnigk am 29. Augusti Anno 1637. 238

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