Stiftung Stoye/Band 51/013
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Kurzer Abriss zur Geschichte der Stradt Borna Von etwa 1720 an ließen sich westlich der Wyhra immer mehr Gewerbetreibende auf dem Grund und Boden eines Vorwerksgutes nieder, das unmittelbar an Borna grenzte, aber zum Rittergut Lobstädt gehörte und Besitz der Bornaer Ratsherrenfamilie Pflugritter war. Man nannte die kleine Kommune Haulwitz. Ihre Bewohner strebten als Handwerker Bürger- und Marktrecht in Borna an, unterstanden jedoch weiter der Jurisdiktion des Rittergutes. Diese Konfliktsituation wurde erst 1841 mit der Eingemeindung nach Borna beendet. Durch den Zuwachs der ehemals Haulwitzer Fluren konnte sich die Stadt in westlicher Richtung bedeutend ausdehnen, so dass die Errichtung eines Bahnhofes für das Anschlussgleis zur Strecke Leipzig – Altenburg möglich wurde, beides auf Initiative von Bürgermeister Heinrich privat durch die Stadt gebaut und finanziert und 1867 eingeweiht. Der Bahnanschluss förderte wiederum den Absatz der Braunkohle und des massenhaft in Feldgärtnereien angebauten Gemüses, vor allem der Zwiebeln, die von hier aus in alle Welt verschickt wurden. Wirtschaftlichen Aufschwung brachte auch das in Borna stationierte Militär mit seinen vielfältigen Bedürfnissen für Versorgung, Unterkunft und Ausstattung der Mannschaften und Pferde, seit 1849 das 3. Sächs. Reiter-Regiment Prinz Johann, 1876 umbenannt in Karabinier-Regiment. Bereits im 18. Jahrhundert war in Borna sächsische Infanterie stationiert. So mancher abgedankte Soldat blieb als Bürger am vertraut gewordenen Ort, zumal er das Bürgerrecht gratis erhielt. 1799 begann der Braunkohlenabbau innerhalb der Stadtflur an einem oberirdisch anstehenden Flöz auf Mitinitiative des Ratsmaurermeisters, des »Gewerken« Carl Gottfried Uhlmann. Über die weitere Entwicklung der Stadt ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, über Bevölkerungszahl, Schulen und höhere Bildungseinrichtungen, Kirchen, kulturelles Leben und Funktion als Kreisstadt und wirtschaftliches Verwaltungszentrum ist mehrfach geschrieben worden. Deshalb darf auf das Literaturverzeichnis am Ende dieses Bandes verwiesen werden. Nach dem Willen des Sächsischen Landtages wird Borna auch im soeben neu gegründeten Landkreis Leipzig, der sich südlich von Leipzig von der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und Thüringen bis über das mittelsächsische Muldental erstreckt, den Kreissitz behalten. Gegenwärtig hat Borna nach der jüngsten Eingemeindung benachbarter Dörfer (Eula mit Gestewitz, Kesselshain und Haubitz; sowie Wyhratal mit Neukirchen, Thräna, Wyhra und Zedtlitz) etwa 22.300 Einwohner. 13 | |
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