Striegau Kriegerdenkmal 1882

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Kreis Striegau / Niederschlesien


Titel: "Festschrift zur Feier der Einweihung des von Stadt und Kreis Striegau errichteten Krieger-Denkmals am 18. Oktober 1882"
Untertitel: "Inhalt: Entstehungsgeschichte des Denkmals, Namensverzeichnis und kurze Chronik von Striegau"
Herausgeber: nicht genannt
Verlag: A. Hoffmann, Striegau
Jahr: 1882
Seiten: 32


Kriegerdenkmal in den Promenaden (helle Säule links hinten)

Beschreibung des Denkmals


Denkmal Friedrich Wilhelm III. im Berliner Lustgarten - Das Vorbild der Borussia

Das Kriegerdenkmal.[1] Gelegentlich einer Sedanfeier der verbündeten Kriegervereine, am 2. September 1880, wurde durch deren Führer, den Kaufmann Herrn Paul Meißner, einem allgemein empfundenen Wunsche, für Striegau ein würdiges Kriegerdenkmal zu beschaffen, der erste laute Ausdruck gegeben. Aber erst, nachdem sich ein Komité, bestehend aus den Herren Landrat v. Koschembahr, Major v. Wissel, Kommerzienrat Bartsch, Bürgermeister Werner, Kaufmann P. Meißner, Weinkaufmann H- Malcherek, Kaufmann J. Otto, Kaufmann Helbig, KIemptnermeister Prasse und Gutsbesitzer H. Dorn-Metschkau, vereinigt hatte, und die notwendigen Mittel durch eine Sammlung freiwilliger Beiträge in Stadt und Land größtenteils beschafft worden waren, konnten die Vorarbeiten fortgesetzt werden. Von der Firma E. Kulmiz in Ober-Streit erwarb man die prachtvolle Säule von poliertem schlesischen und schwedischen Granit, welche vorher auf der Schlesischen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in Breslau aufgestellt gewesen, zu dem Preise von 4500 Mk.; darauf begannen im Juli 1882 die Fundierungsarbeiten auf dem von den städtischen Behörden überwiesenen Platze vor dem Gymnasium, und Mitte Oktober war die Aufstellung des Denkmals glücklich beendet, daß am 18. Oktober die Einweihung stattfinden konnte. Diese vollzog sich in glänzender Weise nach folgendem Programm: Antreten der Krieger-Vereine am Steinkretscham. 10½ Uhr. Marsch nach dem Rathause und Abholen der Festteilnehmer. Marsch nach dem Krieger-Denkmal. 11 Uhr. Fest-Actus: Choral. Ansprache und Uebergabe des Denkmals durch Landrat v. Koschembahr. Ansprache und Hoch auf den Kaiser, Major v. Wissel. National-Hymne. Festrede, Bürgermeister Werner.) Choral. Festessen 1 Uhr in Richters Hotel. Zapfenstreich 6 Uhr. Festtheater 7 Uhr: I. WaIlensteins Lager. II. Ein Tag in Saarbrücken, oder: Der Franzose in der Mausefalle. III. Lebende Bilder.

Das Denkmal, dessen Entwurf von dem Architekten W. Roenius in Breslau herrührt, hat ohne Figur eine Höhe von 9,11 m. und mit Figur 11,31 m. Die galvanisch bronzierte Figur ist eine Nachbildung der Borussia am Denkmale Friedrich Wilhelms III. von Albert Wolf im Lustgarten zu Berlin.

Inschriften am Denkmal

Auf einer Seite des Sockels ist die Widmungsschrift:

„Den Gefallenen zum treuen Gedenken,
Den Lebenden in ehrender Anerkennung,
Den Nachkommen zum Vorbilde.
Kreis und Stadt Striegau."

Die Rückseite ziert das Brustbild Kaiser Wilhelms l. Außerdem sind am Denkmal noch angebracht, das eiserne Kreuz von 1870/71, das Erinnerungskreuz von 1866 und die Jahreszahlen 1864, 1866, 1870 und 1871. Das Eisengitter um das Denkmal haben die Herren Fabrikbesitzer Seewald und Priesemuth unentgeltlich geliefert.


Den Tod für’s Vaterland starben aus Stadt und Kreis Striegau

Im dänischen Feldzug
Niemand.

B. Im Feldzuge 1866

  1. Füsilier Friedrich GOLDBACH, Striegau, 51. Reg. – bei Königsgrätz
  2. Füsilier Julius KUBITZKY, Striegau, 10. Reg. – im Lazareth Königinhof
  3. Füsilier August HÜBNER, Striegau, 10. Reg. – in Lösch bei Brünn (an der Cholera)
  4. Grenadier Emil WITTIG, Striegau, 10. Reg. – in Brünn (an der Cholera)
  5. Husar Julius SPEER, Striegau, Landwehrhusarenreg. – im Lazareth Olmütz (an der Cholera)
  6. Grenadier Heinrich OPITZ, Barzdorf, Königin Elisabeth Gren.-Reg. - (an der Cholera)
  7. Grenadier Robert STELZER, Beckern, Kaiser Alexaner Gren.-Reg. – in Gross-Reigern (an der Cholera)
  8. Musketier Wilhelm MÜNCH, Bertholdsdorf, 50. Reg. – in Brünn (an der Cholera)
  9. Husar Robert SCHNABEL, Bockau, 4. Husaren-Reg. – bei Königsgrätz
  10. Gefreiter August DOBERS, Damsdorf, 10. Reg. – bei Königsgrätz
  11. Trainsoldat Joh. Gottlob MATTHEUS, Diesdorf, 50. Reg. – in Roskowitz in Mähren (an der Cholera)
  12. Kanonier Hermann HOFFMANN, Dromsdorf-Lohnig, Fuss-Artillerie-Reg. Nr. 6 - (an der Cholera)
  13. Musketier Heinrich JANKE, Günthersdorf, 47. Reg. – bei Schweinschädel
  14. Füsilier Wilhelm MAIDORN, Mittel-Gutschdorf, 38.-Reg. – in Brünn (an der Cholera)
  15. Gefreiter August WOLF, Ndr,-Gutschdorf, Gardes du Corps – (am Typhus verstorben)
  16. Grenadier Carl August SCHMIDT, Ndr.-Gutschdorf, 7. Reg. – in Nimschütz (an der Cholera)
  17. Füsilier Carl TRAUTMANN, Häslicht, 38. Reg. – im Lazareth Habelschwerdt
  18. Gefreiter Hernamm SEIDEL, Häslicht, Königin Elisabeth Gren.-Reg. – in Neustädtl (an der Cholera)
  19. Unteroffizier Gottlieb BARREIN, Hulm, Kaiser Franz Gren.-Reg. - (an der Cholera)
  20. Unterofizier Carl HELLMANN, Körnitz, 7. Reg. – bei Skalitz
  21. Gefreiter August HEINZEL, Lüssen, 50. Reg. - (an der Cholera)
  22. Füsilier Hermann LAMM, Metschkau, 10. Reg. – bei Königsgrätz
  23. Musketier August SIEBERT, Neuhof, 50. Reg. - in Grumoer (an der Cholera)
  24. Musketier Wilhelm HANKE, Oelse, 50. Reg. – in Brünn (an der Cholera)
  25. Gefreiter Carl WUNSCH, Ossig, 38. Reg. – in Ober-Stephanen bei Brünn (an der Cholera)
  26. Husar Carl LUDEWIG, Panzkau, 4. Hus.-Reg. - (an der Cholera gestorben)
  27. Grenadier Carl SEIFFERT, Panzkau, 10. Reg. – in Brünn (an der Cholera)
  28. Reservist August ULBRICH, Stanowitz, 10. Reg. – (Schwer verwundet und geblieben, wo? unbekannt)


C. Im deutsch-französischen Kriege

  1. Sec.-Lieutnant Hans Carl Eduard Graf CRAMER, Panzkau, 7. Reg. – bei Wörth
  2. Vice-Feldwebel Hermann HÜBNER, Haidau, 50. Reg. – Ausfall-Gefecht vor dem Mont Valerie
  3. Unteroffizier Wilhelm HANDKE, Hulm, 4. Hus.-Reg. – seit dem Patrouilliengefecht bei Cantome vermisst
  4. Unteroffizier August KARSCH, Laasan, Kaiser Franz Gren.-Reg. – St. Privat
  5. Unteroffizier Hermann BITTNER, Metschkau, Besatzungs-Bat. Nr. 50 – Toulay und Roches
  6. Unteroffizier Carl AURAS, Panzkau, 7. Reg. – bei Weissenburg
  7. Füsilier Carl FRIESE, Striegau, 10. Reg. – Lazareth Ablon
  8. Füsilier Heinrich HÜBNER, Striegau, 50. Reg. – vor Paris
  9. Füsilier August BANKE, Striegau, 11. Reg. – bei Marslatour
  10. Grenadier Paul UNGER, Striegau, Kaiser Alexander Gren.-Reg. – bei St. Privat
  11. Trainsoldat Heinrich BÖHM, Striegau, 10. Reg. – Lazareth Worms (am Typhus gestorben)
  12. Trainsoldat Clemens POHL, Striegau, 3. Fuhrwerkskolonne des Etappen-Kommandos des III. Armee-Corps – Lazareth Nancy (am Typhus gestorben)
  13. Landwehrmann Gottfried SEIBT, Striegau, 10. Landw.-Reg. – vor Strassburg erkrankt und in Striegau gestorben
  14. Grenadier Heinrich PRAVATKE, Striegau, 10. Reg. – Lazareth Nancy
  15. Füsilier Gustav BARTSCH, Damsdorf, 7. Reg. – Lazareth Homburg
  16. Grenadier Carl Heirnich WEIGEL, Damsdorf, 7. Reg. – bei Wörth
  17. Grenadier ernst WINTER, Damsdorf, 7. Reg. – vor Paris
  18. Füsilier Ernst August SPEER, Damsdorf, 37. Reg. – seit Wörth vermisst
  19. Füsilier Heinrich BEYER, Diesdorf, Kaiser Alexander Gren.-Reg. – bei Gravelotte
  20. Gefreiter Ernst PRASSE, Ebersdorf, Pionier-Bat. Nr. 6 – Lazareth Corbeille (am Typhus)
  21. Gardeschütze Gottfried WAGNER, Gäbersdorf, Gardeschützenbat. – bei St. Privat
  22. Reservist Joh. Wilh. FAUSTMANN, Gabersdorf, 10tes Ulanen-Reg. – Lazareth Morvillers (am Typhus)
  23. Trainsoldat Anton RIEDEL, Guckelhausen, 10. Reg. – Lazareth Corbeille (am Typhus gestorben)
  24. Landwehrmann Carl NIMETZECK, Günthersdorf, 10. Landw.-Reg. – Lazareth Morvillers
  25. Füsilier Carl WEIHRICH, Häslicht, 7. Regiment – bei Weissenburg
  26. Grenadier Heinrich WAGNER, Häslicht, Königin Elisabeth Grenadier-Reg. – (am Typhus gestorben)
  27. Füsilier Carl August Martin SEIDEL, Haidau, 37. Reg. – Lazareth Versailles (am Typhus gestorben)
  28. Gefreiter Carl REICHELT, Hulm, 10. Reg. – bei Chevilly
  29. Reservist Robert WIESNER, Järischau, 6. Reg. – seit Wörth vermisst
  30. Grenadier August GRUN, Kuhnern, 7. Reg. – vor Paris
  31. Landwehrmann Franz FICHTNER, Kuhnern, 11. Landwehr-Reg. – in Neise (am Schlagfluss gestorben)
  32. Füsilier Heinrich KLEINERT, Kuhnern, 10. Reg. – Lazareth Reims (am Typhus gestorben)
  33. Füsilier Wilhelm SCHUBERT, Laasan, 11. Reg. – Lazareth Champagne
  34. Grenadier August GEBHARD, Laasan, Königin Elisabeth Grenadier-Reg. – bei St. Privat
  35. Landwehrmann August HÄUSLER, Lederose, 10. Landwehr-Reg. – bei Abbevilliers
  36. Lazarethgehilfe Oswald HANKE, Lüssen, Lazareth St. Marieaux Chenes (am Typhus gestorben)
  37. Gefreiter Hugo LAMM, Metschkau, 2. Garde-Ulanen-Reg. – in Goussinville (am Schlagfluss gestorben)
  38. Tambour Albert KÖNIG, Neuhof, 105. Reg. – Lazareth Champagne
  39. Gefreiter Florian VOGEL, Oelse, 37. Reg. –Lazareth Versailles
  40. Füsilier August Eduard ARNOLD Ossig, 37. Reg. – seit Wörth vermisst
  41. Gardeschütze Hermann MÜNCH, Pfaffendorf, Gardeschützen-Bataillon – bei Gravelotte
  42. Gefreiter Wilhelm BARTSCH, Pilgramshain, 103. Reg. – bei Sedan
  43. Füsilier Johann RAABE, Pläswitz, 11. Reg. – bei Mars la tour
  44. Musketier Hermann STRITZKY, Pläswitz, 47. Reg. – Lazareth Strassburg
  45. Pionier Carl THOMAS, Nieder-Stanowitz, Pionier-Bataillon Nr. 6 – Lazareth Corbeille (am Typhus gestorben)
  46. Füsilier Heinrich GRALLERT, Tschinschwitz, 7. Reg. – Lazareth Altenstadt
  47. Kanonier Wilhelm HOFFMEISTER, Tschinschwitz, Fuss-Artill.-Reg. Nr. 6 – Lazareth Reims (an der Ruhr gestorben)

Literatur- und Quellenangaben

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