Tappensches Familienbuch (1889)/042
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deren einstheils ich Ihr auch billig zu danken, ist doch das gegen ubrige haereditet, wiewol an sich ein ehrliches, nicht sonderlich zu rechnen -."
(Eingang der Leichenrede.)
"- - Allein bey unserer jetzigen trawrigen Leichbegängniss sols woll nicht viel fehlen, dass, Menschlich davon zu reden, trawrige Fälle der lieben Kinder die jetzt zur Erd bestattete selige Mutter mit Hertzleid hinunter in die Grube gebracht haben.
Es ist das die weiland Ehr- und Tugetsame Fraw Barbara Tappen, des auch weiland Ehrnvesten, Achtbaren und Fürnehmen Herrn {{Sperrschrift|Hansen Lübbern, gewesenen ansehnlichen Patricien dieses Orts, seliger Gedächtniss, hinterlassene Wittwe, nun auch in Gott selig ruhend.
Mit deren sind es gleich Heut drey Wochen, dass sie erbärmlicher Weise ihre beiyde eintzige wollgerahtene hertzliebe Kinder, an denen sie gar bald die allerhöheste Ehr und Frewde zu erleben gehoffet, dass sie dieselbige auf einmahl anhero zum Begräbniss schicken und ihnen mit nassen Augen, mit krankem Leibe und mit hochbekümmerten Hertzen ihren letzten Lieb- und Ehrendienst bezeigen müssen.
Was ihr das für ein schwerer Creutzgang gewesen, hat ein jeder bey sich zu ermessen, und hat es sich alsbald im Werk befunden, da sie bald selbigen Abends sehr schwach und krank worden, und sich zu dem Lager nieder geleget, daraus man sie tod ausheben und die heutige trawrige Leichbegängniss mit ihr anstellen müssen.
Zwar ists an dem, dass sie die Seligruhende sich unterschied]ich dahin erkläret, dass sie, was ihren lieben seligen Kindern wiederfahren, für Gottes guten gnädigen Willen erkennen und sich dabey in Gedult zufrieden gehen wollte: Aber man weiss dagegen, was natürliche storgae und Zuneigungen sein: Ja man weiss aus Gottes Wort, was mütterliche Hertzen sein, dass sie sich nemlich ihrer sonderlich woll geratenen Kinder nicht so leicht entschlagen oder ihrer so bald vergessen können.
Helt mans derwegen woll gewisslich dafür, dass der trawrige Hintritt der seligen Kinder zu dieser schleunigen Nachfolge gantz viel geholffen habe." —
(Leben und Abschied der S. verstorbenen.)
Es hat uns diesen Psalm zu erklären uhrsach gegeben — die selige Matron, der wir für das mal ihren letzten Ehrendienst bezeiget haben.
Ist übrig, dass mit deroselben Christlichem Ehrgedächtniss, nach Leichpredigt Gebrauch, unser heutiger Trawr Actus geschlossen werde. Es ist zu dero behueff der Bericht von ihrer ehrlichen Ankunfft, Christlichem Leben und seligem Abschied schrifftlich aufgesetzt und eingeschickt, und verhelt sich derselbe von Stück zu Stück me hernach folget:
Anno 1572 ist die Ehr und Tugendreiche Frau Barbara Tappen, weiland des Ehrnvesten und Fürnehmen Hans Lübbern S. nachgelassene Wittwe, von fürnehmen gottseligen Eltern in diese Welt geboren: Ihr Vater ist gewesen der weiland Ehrnvester, Achtbar und Wolweiser Herr Friederich Tappe, Rathsverwandter allhie in Hildesheim, die Mutter aber die Erbare und Ehrntugendreiche Fraw Margreta Kniphoffs, des weiland Ehrnvesten, Vorachtbaren und Hochweisen Herrn Hans Kniphoffs, Burgermeisters allhie, eheliche Tochter. Von solchen ihren ansehnlichen Eltern ist die S. verstorbene Fraw Lübbersche dem HErrn Christo durch hochheilige Tauffe ohnverlengert zugetragen: Und ob woll ferners in ihrer zarten Kindheit ihre Hertzliebe Mutter S. ihr von der seiten gerissen, ist sie doch von ihrem