Tappensches Familienbuch (1889)/044

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Tappensches Familienbuch (1889)
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      "— — Insonderheit ist zu wünschen, dass dieser vierfechtige Trost über dem Todfall unsers lieben jetztbegrabenen Mitbruders auch practicirt und geubet werde.

      "Denn wen man — seinen Zustand betrachtet, So befindet man, dass den seinen ihre gute Hoffnung, menschlicher weiss zu richten, unnd ihre Freude in grosses Hertzenleid verwandelt worden. Sein lieber Vater, der Erbar, Achtbar und wohlweisse Herr Friederich Tappen, Bürger und des Raths verwanter allhie, welcher sambt seiner Ersten Geliebten Haussmutter, Frauen Margareta Herrn Bürgermeister Hansen Kniphoff’s Tochter, beiden Gottseligen, diesen Sohn Hermann vor 27 Jahren (denn Anno 1579 im October ist Er geboren) gezeuget und von Kindheit auff allen gehorsam, gelernigkeit unnd zuförderst Gottesfurcht an ihm gespüret, Hat ihm eine gewisse Hoffnung geschöpffet, weil dieser sein Sohn inn unnd ausserhalb Landes sich Gottselig und eingezogen verhalten, In Schulen und sonsten an frembden örtern etzliche unterschiedliche Sprachen fein begriffen, und sonsten in die Händel seines Beruffs sich so wohl geschicket, Auch vorlangst mit so ehrlichen vornemen Leuten ehelich befreundet, Er wolte nun in seinem angehenden Alter einen Trost, haben, den hat nun ein grosses Theil des Creutzes, so allhie den Hiob getroffen hat, auch betretten.

      Dessgleichen die Junge Erbare, Ehrentugentsame und nun mehr des seligen Herman Tappen hochbetrübte Wittbe Frau Anna, weil sie erst vor sechs Wochen mit diesem ihrem lieben Jungen Eheman vom Altar und der copulation abgetretten unnd Hochzeit gehalten, wird bedüncken, ihr freudiger unnd freundlicher Liebhaber sey mit Hiobs hindern mitten unter dem Wolleben und freudenmahl vom Tode übereilet worden. Drumb ist kein Wunder, dass sie, sampt allen Ehrlichen verwandten, so dieses Leid mit betrifft, sich so traurig befinden, mit Hiob weinen, die Hende winden und die Haar reuffen.

      Aber sie sollen sich zufrieden geben und betrachten, ob wol Er nicht lang gekrancket, Sintemal Er vor heut acht tagen gesund in der Kirchen gewesen, unnd ihn den folgenden Montags darauff so eine hefftige Kranckheit angestossen, darüber Er vergangenen Freitags früe sein Geist aufgeben: Er doch in wehrender Kranckheit gedültig gewesen und kurtz vor seinem seligen ende die Christliche rede geführet: Ich wil ein wenig schlaffen und mich auff den lieben Gott verlassen. Vor allen dingen aber sollen sie behertzigen, Gott habe ihnen ihren lieben Sohn, Eheman, Bruder und Freund geben und sey bemächtiget gewesen, Ihn wieder abzufodern: Und dass dieser Herr im Himmel nicht übel mit dem guten seligen Herman Tappen werde umbgehen, Sondern als ein freundlicher liebhabender Vater ihn in einem sichern ort, da freude die füll und liebliches wesen ewiglich sein wird, gebracht habe, und ihn den seinen in jenem leben mit ewiger klarheit wiederumb zustellen werde, Allda wir denn bey dem Herrn sein werden allezeit."

      Den Eherezess für Hermann und seine Ehegattin vom 26. Januar 1606 s. unter Nr. 5 der Urkunden.

aus zweiter Ehe:

14. Magdalene, geboren zu Hildesheim 1584 Nov. 27, gestorben daselbst 1614 Januar 1.

      Sie verheiratete sich am 4. Nov. 1611 mit Joachim Wiesenhavern, Patrizier zu Hildesheim.