Tappensches Familienbuch (1889)/138

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Tappensches Familienbuch (1889)
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Tod, Teuffel und Hölle, welches Sie ihren allertheuersten und kostbarsten Reichthum zu seyn erachtete. O Seelige Hausshaltung, welche also Christlich ausssiehet!

      Und damit wird mir nun gar nicht schwer fallen, dieser hochansehnlichen Versammlung ihre Wachsamkeit, Treue, Fleiss nnd Klugheit in ihrem Christen-Wandel zu bezeugen. In Hausshaltungen müssen alle Güter wohl in acht genommen werden: Unsere seelige Frau Doctorinn erkennte in ihrem Christenthum, so wohl durch die H. Tauffe, als sonst in ihrem seeligmachenden Glauben, wie viele Güter Sie von Göttlicher Gnade empfangen, und dieselbe bemühete Sie sich zu bewahren. Eine gute Hausshalterinn lässet ihr keine Mühe verdriessen ihren Garten zu warten, und ihren Acker offte zu besuchen: Also war die Seel. Fr. Doctorinn auch geistlicher Weise dieses Sinnes. Dahero Sie vom Gottes-Hause sich nichts abhalten liess, sondern Sie besuchte diesen geistlichen Garten sowohl Morgens als Nachmittags, sowohl Sonntags als in der Wochen aufts fleissigste. so dass Sie ohne höchste Hinderung niemahls den Gottes-Dienst verseumet. Eine gute Hausshalterinn lässet sich kein Neben-Werck von ihren Haupt-Verrichtungen abhalten: Also liess Sie sich von der Liebe Gotts nichts irrdisches abhalten. Bey einer Hausshaltung hält man viel auff Reinigkeit, und muss der Unraht offt weggeschaffet werden: Unsere Seel. Fr. Doctorinn erkannte auch ihre geistliche Unreinigkeit, und daher suchte Sie sich öffters durch wahre Busse und andächtigen Gebrauch des H. Abendmahls wieder, zu reinigen. In Hausshalten und irrdischen Geschäfften ist man gegen eine lange Reise besorgt, sich mit Speise und Tranck zu versehen: Also versorgete Sie auch ihre Seele mit dem theuren Leibe und Blut Jesu noch zween Tage kurtz vor ihrem Ende. Und was soll ich mit einer verdriesslichen Weitläufftigkeit dasjenige allhier noch mit mehren vorstellen, welches bald eine geschicktere Zunge in dem Hause Gottes selbst mit Ubermasse rühmen wird? Wir können demnach nicht anders, als uns versichern, dass unsere Seel. Frau Doctorinn mit Freuden am vergangenen Montage Mittags zwischen 12 und 1 Uhr sich auffgemacht, und vor das Angesicht des grossen Gottes nach so gerühmter Christlichen Hausshaltung und wohlgeführten Leben getreten sey, als eine treue Dienernn Gottes den Gnaden-Lohn Krafft des Verdienstes ihres Erlösers dahin zu nehmen. Da schwebet Sie nun in einem andern Hause der Seelen nach, welches Sie unveränderlich in alle Ewigkeit besitzen wird. Da darff Sie ohne Furcht und Sorge wohnen, da wird Sie gesättiget ewiglich; Die vorhin geschickte Lieben und Freunde hat Sie nun wiedergefunden und Sie ist mit Schmuck und Ehren gekleidet, in Gesellschafft aller Engel und Ausserwehlten in unaussprechlicher Freude und Herrlichkeit.

      Hier aber ist nun noch übrig blieben der vergängliche Rest ihres sterblichen Leibes, welcher bissher die Wohnung der Seelen gewesen, welchen man bereit ist in die Haupt-Kirche unter die Gebeine so vieler Frommen, welche vorhin eingesenckt, verwahrlich hinzusetzen. Wenn nun meine hochgeehrte Herren zu solcher Beerdigungs-Ceremonie anitzo in hochansehnlicher Versamlunge sich eingefunden, so habe ich im Nahmen dieses Leyd-Hauses und der gesampten vornehmen Angehörigen sonderlich Befehl dasselbe zu rühmen, und für die verspührte hohe Gunst und Dienst gehorsamen Danck zu sagen: Mit dem Ersuchen, dass Sie die itzige Procession nicht allein ferner zieren, sondern auch dem übrigen Ehren-Gedächtniss der Seel. Fr. Doctorinn ferner beywohnen wollen. Für sothane hohe Geneigtheit sich die gesampte Anverwandte zu allen ablanglichen Diensten hinwiederum verpflichten und gegen einen jeden nach Standes-Gebühr, Gott gebe ohne Traur-Mäntel, hinwiederum zu verschulden erbieten. Im Übrigen ist dero allerseitiger hertzlicher Wunsch an einen jeden, dass Gott dero leiblichen nnd geistlichen Hauss-Sorgen