Tappensches Familienbuch (1889)/193
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Tappensches Familienbuch (1889) | |
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es auch nimmer an dem Troste, an dem Frieden fehlen lassen, der da höher ist, als aller Menschen Vernunft; Du hast die Vollendete wohl manchen, manchen Kampf bestehen lassen, ja also, dass es oft scheinen mochte, es sei das für eine Menschenkraft doch zu viel. - also, dass nicht selten auch der letzte Ausweg, der letzte Rettungs- und Hoffnungsstrahl fast schon zu schwinden schien: aber Du, der Du auch die Herzen zu leuken weisst, Du hasst dann auch allezeit befreundete Herzen zu erwecken gewusst, die der Verklärten dann in treuester Liebe zur Seite standen mit Rath und That Ja, was Du thust, das ist recht und Deine Werke sind immer unsträflich. O sei denn gepriesen für Alles, Alles, wodurch Deine Gnade sich auch an der Entschlafenen kund gethan, für jede Freude und für jeden Segen, den Du ihr bereitet, für jede Hülfe, für jeden Trost, für alles Offenbarwerden Deiner heiligen Nähe, für alle Kraft, in welcher und durch welche Du in der Schwachen Dich so mächtig erwiesen hast. Du hast in derselben mir und allen Kindern ihres Herzens eine fromme Mutter gegeben, die durch Wort und Beispiel uns von Jugend auf lehrte, festzuhalten an Deinem heiligen Wort, die uns gelehrt hat, auch im finstern Thale dennoch getrost zu sein und uns nimmer zu fürchten, die uns gelehrt hat, auch bei allen Stürmen der Zeit auf Deine Verheissung zu bauen, die Du uns in dem Wort gegeben hast: Rufe mich an in der Zeit der Noth, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen; die uns gelehrt hat, Dir allezeit die Ehre zu geben, sei es dass Du segnest oder dass Du das Verliehene wieder dahinnimmst, dass wir immerdar in unsem Herzen möchten sprechen lernen: Herr, wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel uud nach Erde. O sei Du denn für Alles gepriesen, was Du in ihr und durch sie auch an uns gethan. Segne Du, Vater im Himmel, Alle, die der Entschlafenen liebreich, treulich beigestanden in mancher Zeit der Noth, und was sie an ihr gethan und wie sie so manche schwere Sorge erleichtert haben, o segne, vergilt es ihnen nach Deiner unendlichen Güte. Segne Du dann aber auch uns, lass Du das Tagewerk der Entschlafenen an uns nicht verloren sein! Lass uns von dieser Stätte nicht weichen, ohne aufs Neue und nun auf immer erkannt zu haben, dass Du Niemanden versucht werden lassest über sein Vermögen, sondern machest, dass alles so ein Ende gewinne, dass wir es können ertragen. - Und du verklärter Geist, der du uns im Leben eine so fromme Mutter gewesen bist, siehe, deine Ritterschaft auf Erden ist nun ja zu Ende, und wie du einen guten Kampf gekämpft und in allen, auch den schwersten Stunden dennoch Glauben gehalten hast, so hast auch du sicher schon Zwiefältiges empfangen aus der Hand des Herrn und die Krone und das Kleinod erlangt, das uns in Christo Jesu verheissen ist. O sei und bleibe du denn auch ferner der Segen unsers Lebens, dadurch dass Dein Bild nimmer aus unserm Herzen weicht und wir aus deinem Beispiel immer sehen, immer lernen mögen, in welchem Masse die Kraft des Herrn auch in dem Schwachen mächtig sei. - Ja, dazu hilf Du uns, Herr unser Gott, sei Du auch fernerweit und allezeit mit uns! Ja Herr, Herr! wir lassen Dich nicht, Du segnest uns denn! Amen.
Und so segne denn der allmächtige Gott diesen vergänglichen Staub, den er wieder zur Erde werden liess, von der er genommen ist, während der unsterbliche Geist zu dem zurückgekehrt ist, der ihn gegeben; er segne diesen vergänglichen Staub, dass er in Frieden ruhe in seinem Grabe, bis zu dem grossen Auferstehungstage in Jesu Christo! Amen.“
Am 1. Juni 1863, dem hundertjährigen Geburtstage Johann Wilhelm's, wurde, um diesen Tag durch eine Handlung des Familiensinnes zu feiern, von seinen fünf Grosssöhnen der Elzer Linie eine Familienstiftung gegründet, welche die Bestimmung hat, im