Tauroggen
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T a u r o g g e n Kreisstadt am Jura-Fluss |
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Einleitung
Tauroggen hat für die Geschichte Preußens eine goße Bedeutung, denn hier wurde mit einer Konvention zwischen dem preußischen Generalleutnant Yorck und dem russischen Generalmajor Diebitsch die Erhebung gegen Napoleon eingeleitet.
Nach der Heirat des Markgrafen Ludwig von Brandenburg mit der Prinzessin Luise Charlotte von Radziwill gehörte Tauroggen ab 1687 mehr als 100 Jahre lang zu Preußen. In Tauroggen lebten viele Juden, die sich hauptsächlich in Handel und Gewerbe betätigten.
Namensdeutung
Der Name Taurage besteht aus zwei Wörtern: tauras, das bedeutet Auerochse und ragas, das bedeutet Horn. Der Ortsname erinnert an die Zeiten, als es in der Region noch die Riesen der Wälder, die Auerochsen, gab. Ihre Hörner wurden von örtlichen Handwerkern, den sogenannten tauragiai, zu Bügelhorn, Waffen, Behältnissen für Met und zu anderen Gebrauchsgegenständen weiterverarbeitet.
Allgemeine Informationen
- Tauroggen (lit. Tauragė, poln. Taurogi, jiddish Tavrig, russ. Тауроген) ist eine Stadt
mit ca. 30.000 Einwohnern und Sitz der gleichnamigen Rajongemeinde im Südwesten Litauens
am Fluss Jūra.
Sie ist zudem Hauptstadt eines der 10 Bezirke (Apskritys) des Landes.
Die Stadt liegt an der Verbindungsstraße zwischen Kaliningrad und Riga
und an der Bahnlinie von Pogegen nach Schaulen.
Der Personenverkehr zwischen Tauroggen und Memel wurde 1996 eingestellt.
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
- 1507 Zur Zeit der Ersterwähnung gehört Tauroggen zur polnisch-litauischen Union.
- 1687 Durch Heirat kommt Tauroggen zu Preußen.
- 1793 wird Tauroggen wegen der isolierten Lage als Enklave
im zu dieser Zeit noch mit Polen verbundenen Litauen als „Entschädigung"
für die Zweite Polnische Teilung an Polen-Litauen abgetreten. - 1795 fällt Tauroggen an Rußland, bei dem es bis zur
Unabhängigkeit Litauens im Jahre 1918 verbleibt. - 1918 Tauroggen gehört zur unabhängigen Republik Litauen
- 1923 Das Memelland wird von Litauen anektiert,
Tauroggen ist keine Grenzstadt mehr. - 1939/41 Nach kurzer Zugehörigkeit zu Sowjetunion
wird Tauroggen 1941 von deutschen Truppen besetzt. - 1945 Tauroggen ist mit Litauen Teil der Sowjetunion.
- 1991 Litauen erlangt die Unabhängigkeit von der Sowjetunion.
Tauroggen wird Sitz eines litauischen Verwaltungsbezirks.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Evangelische Gemeinde
Wenig günstig war nach 1795 die Lage für die Deutschen in Tauroggen/Taurage, obgleich hier zahlenmäßig erheblich mehr Deutsche lebten als in den anderen grenznahen Städten. Hier konnte man zwar auf eine lange Geschichte zurückblicken und die evangelische Kirche war sogar von Friedrich dem Großen zu der Zeit erbaut worden, da Tauroggen Privatbesitz der Hohenzollern war.
Indes nahm der 1925 anhebende Kirchenstreit von Tauroggen seinen Ausgang. Der evangelische deutsche Pfarrer Wiemer stellte sich der litauischen Regierung, die bestrebt war, deutsche Pfarrer auszuschalten, gegen den ausdrücklichen Willen seiner Gemeindemitglieder, übrigens auch der Litauer unter ihnen, freiwillig zur Verfügung. Die deutsche Volksschule musste geschlossen werden, das gemeindliche Leben erlahmte. Doch die Ortsgruppe des Kulturverbandes entfaltete weiterhin ein reges Leben, sogar eine Theaterspielschar wurde gegründet.
Ev. Kirchengebäude
Die heutige ev.-luth. Martynas Mažvydas-Kirche (lit. Tauragės evangelikų liuteronų Martyno Mažvydo bažnyčia) wurde vom Architekten Charles Gregotavičiaus entworfen. Nach dreijähriger Bauzeit wurde die Backsteinkirche am 21. Mai 1943 eingeweiht. Zu Beginn des Ersten Weltrieges wurde der Glockenturm durch deutschen Artilleriebeschuß zerstört. Durch die Bemühungen von Levitikus George Preikštaičio und mit Spendenaufkommen aus der Gemeinde war der Turm 1938 wiederhergestellt. Der Glockenturm wurde in veränderter Form wieder aufgebaut. Die Kirche steht in einer gepflegten Anlage am nördlichen Ende der Kirchstraße auf der südöstlichen Seite des Marktplatzes.
- Martynas Mažvydas (auch Martin Mosvid; * nach 1510 in Žemaičių Naumiestis in Litauen, nahe Heydekrug in Preußen, (heute Šilutė); † 21. Mai 1563 in Königsberg) war ein evangelischer Pfarrer, Schriftsteller und der Herausgeber des ersten Buches in litauischer Sprache.
Im Jahr 1987 wurde die Fassade der Kirche renoviert und mit Skulpturen von Martin Luther und Martin Mažvydas geschmückt, die der volkstümliche Künstler A. Bagdonas geschaffen hat. Am nordöstlichen Rand des Kirchplatzes steht die große Mažvydas-Schule (M. Mažvydo mokykla), ein Neubau aus der Sowjetzeit.
Schon 1567 wurde in Tauroggen an anderer Stelle eine lutherische Kirche gebaut. Diese mußte nach kriegerischen Auseinandersetzungen mehrfach neu aufgebaut werden. Sogar Friedrich der Große soll sich für die Kirche eingesetzt haben. An die erste lutherische Kirche erinnert heute ein Gedenkstein. Einige Jahre nach dem Bau der ersten protestantischen Kirche haben sich die Arianer, eine Sekte aus der Frühzeit des Christentums in Tauroggen niedergelassen.
Die beiden großen Kirchen von Tauroggen stehen sozusagen vis-à-vis gegenüber, die ev. Mažvydas-Kirche am nördlichen und die kath. Dreifaltigkeitskirche am südlichen Ende der Kirchstraße (Bažnyčios gatvė).
Die katholische Kirche steht nicht weit vom östlichen Ufer der Jūra entfernt. [2]
Kirchenbücher
Die ev. Kirchenbücher sind in Vilnius.
Viele Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden: Evang. Kirchenbücher von Tauroggen
- Verstorbene 1834
- Verstorbene 1835
- Verstorbene 1836
- Verstorbene 1837
- Verstorbene 1838
- Verstorbene 1839
und mehr
Katholische Kirche
Kirchengebäude
Die katholische Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit (Tauragės Švč. Trejybės bažnyčia) wurde 1804 am Ufer der Jura in Tauroggen errichtet. Der Bau im Grundriß eines lateinischen Kreuzes mit Apsis und einem hohem Glockenturm mit steiler Haube weist neuromanische Stilelemente auf, die beim Wiederaufbau mit Bauformen des Klassizismus kombiniert worden sind.
Der Kirchhof ist von einer hellen Mauer umgeben.
Geschichte der kath. Kirche
- 1507 Die erste Kirche wird in Tauroggen gebaut. Auch eine Schule wird gegründet.
- 1566-1569 Beschlagnahmung der Kirchenschätze.
- 16. Jh. Gegen Ende des Jahrhunderts verfügt die katholischen Kirche nicht über einen permanente Priester.
- 1633 Bischof George Tyszkiewicz ernennt einen Priester.
- 1636 und 1688 wird eine Kirche in Tauroggen nicht erwähnt.
- 1702 Bau einer neuen Holzkirche.
- 1863 Rebellion, der Taurogger Pfarrer John Jacevičius wird nach Sibirien verbannt.
- 1865 - 1869 Wiederholt wird die Regierung um Erlaubnis gebeten, eine neue Kirche bauen zu dürfen.
Auch Ziegelsteine werden abgefordert. Bewilligt wird aber nur die Reparatur der alten Kirche. - 1899 Die Holzkirche wird abgerissen.
- 1904 Bau einer neuen Backsteinkirche, Einweihung am 5. August. Um den Bau kümmerte sich Pfarrer Fabijonas Kemėšis (1879-1954), der später eine bedeutende Persönlichkeit war (Ökonom, Professor).
- Seit 1906 Pfarrer Kemėšis organisiert litauischen Abende mit diversen Aufführungen.
- 1915 wird die Kirche zerstört, seit 1920. teilweise restauriert.
- 1928-1932 Wiederaufbau der Türme (der Staat gewährt 10.000 Litas Zulage).
- 1938 zählt die katholische Kirchengemeinde Tauroggen 4.141 Mitglieder.
- Ab 1941 ist die Taurogger Dreifaltigkeitskirche den Kriegseinwirkungen ausgesetzt.
- 1945 In den ersten Jahren unter sowjetischer Herrschaft wird aus ideologischen Gründen
nur wenig für den Erhalt der Kirche getan. - 1955 Unter der Fürsorge von Pfarrer John Beinoro (1908-1985) wird die Kirche restauriert.
Mit finanzieller Unterstützung durch die Kirchengemeinde können Umbaumaßnahmen
durchgeführt werden. - 1991 Nach der Wende wird die Kirche in mehreren Abschnitten sorgfältig renoviert. [3]
Russisch-orthodoxe Kirche
Ab 1871 gab es Pläne, in Tauroggen eine orthodoxe Kirche zu errichten. Mit Unterstützung der russischen Administration kam das Projekt gut voran, zumal reichlich Baumaterial vorhanden war. 1869 hatte der Gouverneur in Vilnius die Genehmigung zum Bau der römisch-katholischen Kirche am Jura-Ufer, für die schon Ziegel, Steine und Holz besorgt worden waren, verweigert. Auf Druck der Behörden konnten die gelagerten Materialien zum Bau der russischen Kirche verwendet werden. Am 22. Oktober 1875 fand die feierliche Einweihung der orthodoxen Kirche statt.
1914 gehören zur Pfarrei Tauroggen 950 russisch-orthodoxe Christen. Im Ersten Weltkrieg wird die russische Kirche nicht beschädigt. Ab 1915 wird sie von den Deutschen als Lager genutzt. Nach der Unabhängigkeit richtet die litauische Armee in dem russischen Gotteshaus ein Getreidelager ein. Eine Rückgabe an die orthodoxe Gemeinde kommt nicht zustande. 1925 wird die Kirche auf Abbruch versteigert. Auf dem Gelände neben der Jura-Brücke werden kleine Häuser gebaut. Heute steht an dieser Stelle der moderne Kulturpalast. [5]
Kirchenbücher
Verfilmungen sind bei den "Mormonen" vorhanden: Russisch Orthodoxe Kirchenbücher von Tauroggen
Andere Glaubensgemeinschaften
Jüdische Glaubensgemeinschaft
Synagoge
Das religiöse Leben der Taurogger Juden konzentrierte sich auf vier Synagogen:
- die große Synagoge, ein Ziegelbau am Marktplatz,
- die "Tifereth-Bakhurim" - Synagoge,
- die "Beth-David" - Synagoge,
- und die Synagoge von Baikovitz.
- Es gab auch zwei "Kloizim", das "Shilel Kloiz" und das "Kloiz" in der Altstadt.
Jüdische Bevölkerung
Tauroggen wird von den Juden Tavrig genannt. Offenbar begannen in der Mitte des 18. Jahrhunderts Juden sich in Tauroggen niederzulassen, allerdings ist bereits 1589 ein Jude als Pächter einer örtlichen Farm bekannt.1847 lebten 410 Juden in Tauroggen. Sie waren erfolgreich in Handel und Gewerbe, insbesondere kontrollierten sie den Warenverkehr über die nahegelegene Grenze bei Laugszargen.
Tauroggen war eine der 19 jüdischen Gemeinden, die sich 1583 weigerten, der Regierungsorder Folge zu leisten, nach der alle Juden, die innerhalb einer 50 km breiten Grenzzone lebten, weiter ins Hinterland umzusiedeln seien.
1897 hatte Tauroggen 6.655 Einwohner, von denen 3.634 Juden waren (55%).
Am 5. Mai 1915 wurden viele Taurogger Juden von der sich zurückziehenden russischen Armee nach Poltava und in das Gebiet Jekaterinoslav verschleppt. Einige von ihnen sind nie zurückgekehrt. Die Stadt und Umgebung wurden völlig zerstört und nur vier Häuser sind unbeschädigt geblieben.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begannen die geflüchteten Juden nach Tauroggen zurückzukehren. Die erste Volkszählung, die von der neuen litauischen Regierung 1923 durchgeführt wurde, zeigte, daß nur die Hälfte der Flüchtlinge in die zerstörte Stadt zurückgekehrt waren (5.470 Einwohner, davon 1.777 Juden, also 32%). Nach einer amtlichen Erhebung gab es 1931 in Tauroggen 124 Geschäfte, von denen 101 in jüdischem Besitz waren (81 %). [7]
Geschichte
Erste Erwähnung
- 1507 Ersterwähnung von Tauroggen im Zusammenhang mit dem Bau einer Kirche.
- 1539 Tauroggen erscheint auf einer Karte, vom schwedischen Bischof Olas Magnus gezeichnet (Carta Marina).
- Seit 1567 befindet sich in Tauroggen ein staatliches Zollamt.
- Von 1691 bis 1793 gehört das große Gut Tauroggen mit seinen weiten Feldern und umgebenden Wäldern verschiedenen Eigentümern, meist deutschen Besitzern.
- 1795 Nach der dritten polnischen Teilung durch die damaligen Großmächte Rußland, Preußen und Österreich wird dieser Teil Litauens einschließlich Tauroggen an das Zarenreich übergeben.
- 1795 - 1915 Unter russischer Herrschaft gehört Tauroggen ab 1802 zum Verwaltungsbereich Wilna und ab 1843 zum Verwaltungsbereich Kowno. Seitdem ist Tauroggen eine Kreisstadt im Raseiniai-Distrikt.
- 1812 Die zurückweichenden französischen Truppen zerstören Tauroggen bei ihrem Durchzug durch die Stadt.
- 1812 Zar Alexander I. hält sich in der Zeit der antinapoleonischen Kriege mit seinem Armeestab in Tauroggen auf.
- 1812 Die am Zarenhof wirkenden Personen, Reichsfreiher vom und zum Stein, Clausewitz und Nesselrode, drängen Yorck zu der „Konvention von Tauroggen".
- Am 30.12.1812 wird die „Konvention von Tauroggen“ unterzeichnet, die Preußens Erhebung gegen die Franzosen einleitet. [7]
Konvention von Tauroggen
Die Konvention von Tauroggen ist ein Waffenstillstand, der am 30. Dezember 1812 bei der Poscheruner Mühle, etwa drei Kilometer von Tauroggen entfernt, von dem preußischen Generalleutnant Johann David von Yorck und dem russischen Generalmajor Hans Karl von Diebitsch abgeschlossen wurde. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieser Vereinbarung hatte der ebenfalls in Diensten der Russen stehende spätere preußische General Carl von Clausewitz.
In der Konvention erklärten sich die preußischen Truppen ab sofort für neutral, bis der König weitere Anordnungen treffen würde. In Preußen verstand man dies als Beginn eines Aufstandes gegen die französischen Besatzer, der in der Folge zu den Freiheitskriegen gegen das napoleonische Frankreich führte. Obwohl zunächst über Yorcks Eigenmächtigkeit erzürnt, besiegelte der preußische König knapp drei Monate später mit seinem
Aufruf „An Mein Volk" den Abfall Preußens vom (erzwungenen) Militärbündnis mit Frankreich. Allerdings hat König Friedrich Wilhelm III. Yorck diesen Alleingang nie verziehen. Er enthob ihn seines Oostens, doch die Konvention setzte aber das Fanal zum Aufstand gegen Napoleon.
- Dr. Rix: Tauroggen 1812: Vorgeschichte, Konvention und Wirkung. Ein Vortrag des Historikers und Literaturwissenschaftlers Dr. Walter T. Rix anlässlich der Herbsttagung der Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, am 19. Oktober 2013 in Oberhausen. Veröffentlicht am 08.01.2014.
- »... das Werk unserer Befreiung ...«, Denkmal für die Konvention von Tauroggen nach Rekonstruktion erneut eingeweiht. Ein Bericht der PAZ vom 09.02.2013.
Neuere Geschichte
- 1846 Zar Nikolaus I. gibt Tauroggen als Geschenk an den Fürsten Vasilchikov.
- 19. Jh. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Handel mit Deutschland hervorragend und große Mengen an landwirtschaftlichen Produkten werden über die Taurogger Zollstelle ins Deutsche Reich verfrachtet. Auch der Import von industriellen Produkten wird über Tauroggen abgewickelt.
- 1855 Über das Zollamt Tauroggen werden aus Deutschland Waren im Wert von neun Millionen Rubel eingeführt und landwirtschaftliche Produkte im Wert von ungefähr drei Millionen Rubel ausgeführt.
- 1858 Nach der Fertigstellung der Fernstraße von Tilsit über Tauroggen nach Sankt Petersburg und dem Bau der Eisenbahnstrecke von St. Petersburg nach Warschau mit einer Zweigstrecke von Kowno nach Tauroggen (1864) erlebt Tauroggen einen wirtschaftlichen Aufschwung. Es gibt aber auch viel Schmuggel.
Tauroggen hat festgelegte Markttage und große Jahrmärkte. Es gibt zwei Krankenhäuser, eine große Ziegelfabrik, eine Schnapsbrennerei, eine Apotheke und etwa siebzig Geschäfte. - 1836 Tauroggen wird von einem großen Feuer heimgesucht.
- 1915 Nach heftigen Gefechten wird Tauroggen von deutschen Truppen eingenommen. Unter deutscher Herrschaft wird kriegsbedingt von Schaulen (Siauliai) nach Tilsit eine Bahnstrecke gebaut, die durch Tauroggen führt.
- 1918 - 1940 Zur Zeit der litauischen Unabhängigkeit wird Tauroggen zum Distriktzentrum erhoben. Neue Fabriken werden gebaut und die Bevölkerung wächst kontinuierlich an.
- 1940 - 1941 Für ein Jahr gerät Tauroggen wie ganz Litauen unter sowjetische Herrschaft.
- 1941 Als die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 Tauroggen besetzt, sind 80% der Häuser zerstört.
Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten dauert bis Herbst 1944. - 1945 Tauroggen kommt mit Litauen zur Sowjetunion.
- am 8. Februar 1991 geben 85 % der Litauer in einer Volksabstimmung ihr ‚Ja‘ zur Unabhängigkeit des Landes.
Tauroggen erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung. [7] - Wolfskinder (von Günter Toepfer) [1]
- Wolfskinder-Denkmal
- Besuch der Wolfskinder „Gruppe Tauroggen“ in Berlin, vom 5. bis 9. Juni 2012
- „Wolfskinder“ aus Litauen zu Gast in Berlin: „Es ist ein Wunder“ (14.09.2015)
- Wie Taurage, das frühere preußische Tauroggen, den Volksaufstand zur Befreiung Europas von Napoleon vor 200 Jahren feiert, von Neef, Christian, DER SPIGEL 52/2012, Seite 102, 22.12.2012
- Kinder des Kriegsendes, Die Wolfskinder sind schon lange alt geworden, doch weiß man in Russland wenig von ihnen. Autorin Julia Larina, Moskau. Übersetzung des Artikels aus der MDZ Nr. 20 vom 21.10.2015, S. III
Bewohner
Einwohnerzahlen von 1650 bis 2001
E i n w o h n e r z a h l e n | |||||||||||||||||
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....1650 | ....1823 | ....1833 | ....1872 | ....1885 | ....1897 | ....1901 | ....1914 | ....1923 | ....1931 | ....1935 | ....1939 | ....1959 | ....1970 | ....1976 | ....1979 | ....1989 | ....2001 |
200 | 200 | 630 | 5 .818 | 4.722 | 6,600 | 5.800 | 10.000 | 5.470 | 6.122 | 6.527 | 10.561 | 12.041 | 19,500 | 24.900 | 25.966 | 30.119 | 29.124 |
Ortsbeschreibung
Burg Tauroggen
Inmitten der Stadt steht in der Dariaus-Straße ein festungsartiges Gemäuer, das mit sechs Meter hohen Mauern und vier runden Türmen wie eine mittelalterliche Burg aussieht. Der Gebäudekomplex wurde 1844 bis 1847 errichtet und beherbergte seinerzeit die Zollstation und das Gefängnis. Vor der „Burg” steht das Denkmal für Zar Nikolaus I.
Im Zweiten Weltkrieg richteten die Deutschen hier ein Sanatorium ein, in dem psychisch erkrankte Soldaten behandelt wurden. Das Gebäude im neugotischen Stil ist sorgfältig restauriert und beherbergt jetzt das Politechnikum und das Heimatmuseum. Außerdem gibt es eine Kinderbibliothek und eine Fotogallerie.
Altstadt
Die Altstadt von Tauroggen ist schachbrettartig angelegt. Die historischen Gebäude stehen an der Kirchstraße und an der Dariaus-Straße. Die Vytautas-Straße ist eine der Hauptgeschäftsstraßen. Im westlichen Teil der Altstadt steht neben der Jura-Brücke ein moderner Kulturpalast.
Der südlich der Altstadt gelegene Bahnhof ist unter Denkmalschutz gestellt. Das repräsentative Gebäude wurde vom Architekten und Ingenieur F.A. Frykas entworfen. Die Bahnlinie nach Schaulen wurde erst 1915 von den Deutschen gebaut. 1938 wurde der Bahnhof ausgebaut und modernisiert. Seit 1996 gibt es keinen Personenverkehr mehr nach Pogegen und Memel.
Jura-Brücke
Die große Brücke über den Jura-Fluss wurde immer wieder zerstört und neu aufgebaut. Vor dem Ersten Weltkrieg überspannte eine kühn geschwungene Bogenbrücke das tief eingeschnittene Flußtal. Sie wurde 1915 bei den Kämpfen um Tauroggen zerstört. Heute führt eine nüchterne Spannbetonbrücke über die Jura (eigentlich Jurava). Weiter oberhalb gibt es an der Jura ein großes Stauwehr mit einem mächtigen Turbinenhaus zur Stromgewinnung.
Alte und neue Fotos
Verschiedenes
Pfarrer Johann Pipirs
Pfarrer Johann Pipirs´ Wirksamkeit in Tauroggen 1871 bis 1882 auf einer eigenen Seite! |
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Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Das Foto zeigt die heutige Freiheitsstraße (Laisvės gatvė).
- ↑ Angaben übernommen von [http://lt.wikipedia.org/wiki/Taurag %C4%97s_evangelik%C5%B3_liuteron%C5%B3_ba%C5%BEny%C4%8Dia Evangelikų liuteronų bažnyčia]
- ↑ Angaben übernommen von Švč. Trejybės bažnyčia
- ↑ Wiederaufbau der Türme 1928-1932
- ↑ Text übernommen von miestai.net
- ↑ Das Foto zeigt die restaurierten jüdischen Geschäftshäuser am Markt von Tauroggen, 1924-25. Von rechts; Epel, Holtsberg (Textilien), Gitelson, Rabinovitz (Wolle), Levinson. Das Bild wurde von Eliezer Paluksht zur Verfügung gestellt.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Angaben übernommen von Tavrig
- ↑ In der Poscheruner Mühle bei Tauroggen besiegeln die Generäle Yorck von Wartenburg (Preußen) und Diebitsch (Rußland) per Handschlag die Neutralitätskonvention.
- ↑ Die Poscheruner Mühle gibt es nicht mehr, aber den Mühlbach kann man noch finden.
Es gibt eine Initiative, das Konventionsdenkmal in der ursprünglichen Form wiederherzustellen - ↑ 1915 wurde im Taurogger Feuerwehrdepot das deutsche Militärkreisamt eingerichtet.