Tawe

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Rot: Elchniederung; gelb: zum Kreis Heydekrug gehörig (identisch mit der heutigen Grenze des Kaliningrader Oblast)
Ostpreußenkarte um 1925


Hierarchie

Regional > Kaliningrader Oblast > Tawe

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Labiau > Tawe

Einleitung

Tawe, 1785 Tawelln oder Tawe, russisch Zalivino, Kreis Labiau, Ostpreußen.

Name

Der Ort Tawe liegt an der Mündung des Flusses Tawelle im Kirchspiel Inse in der Elchniederung. Der Ortsname bezieht sich auf Gewässer und Sumpf.

  • indogermanische Wasserbezeichnung: tav-

Vgl. dazu

  • lettisch „toveris“ = Eimer, Zuber, Kufe
  • prußisch „tawe“ = Schneematsch


Wappen

Kurenwimpel-Farben

Kurenwimpel: Roter Grund, großes weißes Rechteck in der Mitte.


Politische Einteilung

Tawe


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Geschichte

  • Seit 1947 ist das Dorf als Ort erloschen und wieder von Schilf und Gestrüpp bewachsen. Da es wegen der ständigen Überschwemmungsgefahr bis 1937 keine Straßen gab, nutzte die Bevölkerung den Fluss und das Haff als Verkehrswege. Die Bevölkerung ernährte sich von Fischfang, Viehzucht und Gemüseanbau.

Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungschen Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
12.10.1912 Schulvorstand und Regierung Aus Paszieszen (Kr. Heydekrug) wird uns geschrieben: Am 1. Juni d. J, trat nach 40jähriger Tätigkeit der Lehrer Wannagat in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wünschte die Regierung den Lehrer M. aus Tawe, den sie deshalb von vielen Bewerbern allein dem Schulvorstand vorschlug mit der Begründung, daß die übrigen Bewerber ungeeignet seien. Der Schulvortand lehnte die Wahl indessen ab, weil M. nicht genügend litauisch könne, und, weil da nur ein Bewerber vorgeschlagen worden sei, von einer Wahl keine Rede seien könne. Darauf gab die Regierung dem Lehrer M. eine längere Frist, litauisch zu lernen, und schlug ihn dann wiederum allein vor. Auch diesmal wurde der Bewerber abgelehnt. Dieser verzichtete nun, und jetzt brachte die Regierung drei von den Bewerbern in Vorschlag, die sie vorher für ungeeignet erklärt hatte. Einer von diesen wurde denn auch gewählt.

Der Regierung war bekannt, daß mit der Lehrerstelle eine größere Landwirtschaft verbunden ist. Trotzdem ließ sie sie vier Monate lang unbesetzt. Die Feldarbeiten mußten vergeben werden und verursachten erhebliche Kosten. Da zeitweise auch kein zweiter Lehrer da war, und die Schule ganz unbewohnt dastand, wurde gestohlen, was zu stehlen war, so z.B. ein großer Teil des Obstes. Wer trägt nun den Schaden? Da auch der Pfarrer zum 1. Juli versetzt wurde, hatte die Gemeinde eine Zeitlang weder Pfarrer noch Lehrer.[1]


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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  1. Verfasser: (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 12.10.1912, Nr. 480 Morgen-Ausgabe, 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz