Topographie Holstein 1841/A-H/068

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Topographie Holstein 1841
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1644 ward dieses Gut von den Kratzensteinischen und Würzburger Reutern unter Befehl des Obersten Wrangel ausgeplündert und verwüstet.
Bollbrügge
s. Gadendorf.
Bollenhuns
s. Schierensee.
Bollhuserteich
6 kleine Erbpachtstellen bei Klein-Schierensee, im Amte Bordesholm, Ksp. Westensee. - Schuldistricte Blumenthal und Schierensee. - Zahl der Einwohner: 32. - Areal: 56 Steuert., darunter 3 Ton. Wiesen.
Bollmoor
s. Lütgensee.
Bonsehe
s. Bunsoh.
Boordorp
ein ehemaliges, aber schon längst vergangenes Dorf in Süderdithmarschen; Ksp. Süderhastedt. (s. Hopen).
Bordesholm
(vormals Bardesholm); Kirchort, Amthaus und Amtstube im Amte gleiches Namens, in einer höchst anmuthigen Gegend am Bordesholmer-See; Br. 54°10'35"; L. 27°40'39". - Der Platz, worauf jetzt Bordesholm liegt, und wohin in den Jahren von 1326 bis 1328 das Neumünstersche Kloster Augustiner-Ordens verlegt ward, war ehemals eine unbewohnte kleine Insel im Bordesholmer-See, welche in der Folge durch 3 Dämme mit dem festen Lande verbunden ward. Nach den ältesten Urkunden war dieses Kloster, durch den Bau und aus mehreren anderen Ursachen, in keiner glücklichen Verfassung und hatte viele Schulden, aber dennoch erwarb es in günstigen Perioden nach und nach mehrere Grundbesitzungen; nämlich: 1330 einige Ländereien in Groß-Bissee u. s. w.; 1331 verschiedene Hufen in Brügge, Lüdersdorf u. s. w.; 1337 die Mühle in Schmalstede; 1340 Tökendorf; 1349 Fiefharrie; 1362 Groß-Buchwald, Schmalstede und Grevenkrug, und einzelne Höfe in Nien-Sören und Blumenthal; 1402 Feldhusen; 1408 Regenharrie; 1416 Kronsmoor; 1437 Sören und Mönkhof; 1439, 2 Hufen in Bünzen; 1462 Renswühren, und 1470 Schierensee, Blumenthal, das Feld zu Büningsdorf, Sprenge mit der Glashütte und Rumohr. Von Geschenken sind zu bemerken: 1340 Ländereien in Luttern; 1370 die Gerechtsame an einigen Höfen in Fiefharrie, die Gerichtsbarkeit über Rickling; 1413 die Gerichtsbarkeit nebst Abgaben und Zehnten in Loop und 1419 das Patronat der Nienbrooker Kirche. Das Patronat der Kieler Stadtkirche wurde schon zur Zeit der Besetzung des Klosters von dem Grafen Gerhard verliehen. Der Sachsenbaum (Ksp. Wilster) ward zufolge einer Urkunde, aus dem Jahre 1372, von dem Kloster verkauft, ist aber nach der Säcularisation wieder zum Amte Bordesholm gelegt. - Im Jahre 1474 bestand der Convent aus 15 Chorherren, aber diese waren nach einem Visitatorial-Berichte aus diesem Jahre auf eine versammliche Weise vom Pfade der heiligen Observanz abgewichen und lebten mehr weltlich als geistlich, worüber auch schon in frühern Jahren Klagen eingegangen waren, wurden aber nur mit einer leichten Strafe belegt. - Das Kloster ward 1490 in die Windesheimer Congregation aufgenommen; die verfallenen Gebäude wurden verbessert, allein etwa 30 bis 40 Jahre später mußte es mehrere seiner Besitzungen verkaufen, bis es im Jahre 1544 an den Herzog Hans kam, welcher im Jahre 1566 die Verfassung des Klosters aufhob und hier ein Gymnasium, anfänglich für 16, späterhin für 32 Alumnen errichtete. Diese Stiftung litt im 30jährigen Kriege sehr, und der Herzog Christian Albrecht verwandelte dieses Gymnasium im Jahre 1665 in die Kieler Universität. - Die Bordesholmer Kirche war im Jahre 1332 schon erbauet; sie ward 1490 durch den Prior Andreas Laer und auch in den Jahren 1502, 1629, 1768 und 1826 bedeutend verbessert und verschönert. Anfänglich war die Kirche nur eine Klosterkirche,