Topographie Holstein 1841/A-H/076
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- wovon 65 dem Amte Eutin angehören. - Schule (84 K.). - Zahl der Einwohner: 236, worunter 1 Krüger, der zugleich Höker, Bäcker und Branntweinbrenner ist, 1 Schmied, 3 Tischler, 1 Böttcher, 4 Schuster, 4 Schneider und 4 Weber. - Zwei Käthner haben die Fischerei-Gerechtigkeit über einen Theil des großen Plöner-Sees, hier Bischofs-See genannt, worin sich 2 kleine Inseln befinden, von denen Eine Bischofswärder genannt wird. Dieser Wärder gehört dem jedesmaligen Prediger. - Der Boden ist, in der Nähe des Sees, sandigt und wenig ergiebig, entfernter aber fruchtbar. Auf der Feldmark, östlich vom Dorfe, ist ein Grabhügel.
- Bossee
- (Bosee); adeliches Gut (vormals Lehngut) 2 M. westlich von Kiel, am Westen-See, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Westensee. - Dieses Gut hatte, so weit bekannt ist, folgende Besitzer: im Anfange des 16. Jahrhunderts Gosche v. Ahlefeld; 1543 Jasper v. Ahlefeld; 1564 Henneke v. Ahlefeld; 1588 Friedrich v. Brockdorff zu Bürau, welcher nach einer Volkssage im Jahre 1612 auf Anstiften seiner Frau von einer Zauberin vergiftet ward; 1618 Otto v. Qualen zu Klein-Nordsee, starb 1620; darauf Heinrich von Qualen zu Klein-Nordsee; 1630 Daniel Rantzau; 1631 der Oberstwachtmeister Josias Breide Rantzau; darauf dessen Sohn Paul Rantzau, welcher 1676 starb; 1699 Jasper Rantzau zu Westensee; dieser verkaufte es 1717 an den Königl. Landrath Cay v. Rumohr; 1754 der Kammerpräsident und Landrath Heinrich v. Rumohr; 1770 der Geh. Rath Henning Bendix v. Rumohr zu Manhagen, starb 1777; dann dessen Wittwe, Adelheid Benedicte v. Rumohr, geb. Blome, welche es 1783 an den Geheimen Domainenrath Georg Friedrich Pauly verkaufte; dieser verkaufte es 1804 für 300,000 an Joachim Christoph Janisch, der es 1807 an den Legationssecretair Johann Ernst Leisching für 290,000 veräußerte. Im Jahre 1824 kaufte es der jetzige Besitzer, der Geh.-Conferenzr. und Verbitter des Klosters Itzehoe, Detlev Heinrich v. Bülow zu Bothkamp, im Concurse für 137,000 - Bossee besteht aus dem Haupthofe, mit den Kathen Bosseerschoor, dem Meierhofe Schönhagen, dem Meierhofe Rolfshörn mit Rolfshörnerholz und Schornsteinkathe, dem Dorfe Bruchs mit Rabensdamm und Rabenshorst und den Kathenstellen Trentrade. Das Gehöfte Moorrägen ist von dem Gute Klein-Nordsee angekauft, aber unter der Jurisdiction dieses Gutes geblieben. - Es contribuirte vormals (1543) für 27 Pfl., jetzt für 13 Pfl. und für das Gehöfte Moorrägen werden 1 1/2 Pfl. die Abgaben an den Besitzer von Klein-Nordsee berichtigt. - Das ganze Gut hat ein Areal von 3359 Ton., 74 R., die Tonne zu 240 Q. R.; (2323 Steuert.; 188,700 Steuerwerth.) - Der Haupthof hat ein Areal von 912 Ton., 149 Q. R., worunter Acker 558 Ton., 86 R., Wiesen 142 Ton., 109 R., Hölzung 82 Ton., 93 R., Moor 4 Ton., 39 R., Wasser 98 Ton., 102 R. und Wege, Gärten u. s. w. 26 Ton., 200 R. - Der Boden ist durchgehends ein guter Mittelboden; die Wiesen sind größtentheils moorigt; dem Gute steht die Mitbefischung des Westen-See's zu. - Auf dem Hoffelde sind 4 Kathen, welche Bosseerschoor heißen, außerdem 2 Kathen ohne Namen. Hier ist eine Kornwindmühle. - Zahl der Einwohner: 493; auf dem Hoffelde wohnen 1 Schuster und 4 Weber. - Das Wohnhaus ist von Brandmauern, zweistöckigt und mit einem gewölbten Souterrain; das Thorhaus hat einen nur kleinen spitzen Thurm mit einer Uhr. - Das Gut stellt ein Reuterpferd.