Topographie Holstein 1841/A-H/236
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- gleiches Namens mit Heinrichsruhe, und der Fährstelle am Fehmarnschen Sunde, (Sundstelle); es hat kein Hofgebäude und contribuirt für 16 Pfl. - Es hat ein Areal von 1828 Ton., 5 Sch., 17 R., die Tonne zu 260 Q. R., worunter Acker 1469 Ton., 1 Sch., 6 1/2 R., Wiesen 200 Ton., 5 Sch., 8 R., Weide 71 Ton., 4 Sch., 6 R., Wasser 48 Ton., 5 Sch., 10 R. und Wege, Gärten u. s. w. 38 Ton., 5 Sch., 19 R., (1059 Steuertonnen; 105,900 Steuerw.). - Eigentliches Hoffeld ist nicht vorhanden; das Land der Untergehörigen ist Eigenthum derselben, und es wird dafür eine jährliche Abgabe entrichtet. Die Fährstelle am Sunde ist gegen einen Canon in Erbpacht gegeben. - Zahl der Einwohner: 502. - Der Boden ist Waizenboden; die Wiesen sind nicht besonders gut, weil sie oft von der Ostsee überschwemmt werden. - Das Gut ist zur Löhrsdorfer Mühle zwangspflichtig. - Es werden 2 Reuterpferde gemeinschaftlich mit dem Gute Bürau gestellt. - Zur Zeit des Besitzes, des Geh. Conferenzraths von Thienen, fiel hier ein Aufstand der Untergehörigen über eine Verlegung der Fährstelle und des Fährhauses vor, wobei ein Militair-Commando aus Rendsburg requirirt ward, und 5 Einwohner aus Großenbrode verwundet wurden. - Auf der Feldmark sind einige Grabhügel.
- Großenbrode
- Kirchdorf an der Ostsee, im Gute Großenbrode; 1/4 M. vom Fehmarnschen Sunde. Br. 54°22'28"; L. 28°44'45". - Dieses Dorf soll mit den Fehmarnschen Dörfern einen gleichen Ursprung haben, welches sowohl die Gestalt des Dorfes, als auch die Aehnlichkeit der häuslichen Sitten und landwirthschaftlichen Gebräuche beweisen, (s. Gut Großenbrode). - Es enthält 85 Eigenthumsstellen und 31 Kathen. Eine Erbpachtstelle heißt Heinrichsruhe. Nördlich vom Dorfe ist eine Fähre über den Sund nach der Insel Fehmarn, und von da nach Lolland. Diese Stelle, bei welcher auch eine Station für Extraposten ist, wird Sundstelle genannt. - Die Kirche kömmt in einem Verzeichnisse aus dem Jahre 1286 vor; sie ist gewölbt, aber einfach und klein, und hat seit 1817 eine Orgel. Patron ist der Besitzer von Löhrsdorf, Großenbrode und Clausdorf. Der Predigerwahl geschieht curiatim, nachdem vorher viritim gestimmt worden. Curiatstimmen haben Großenbrode, Lütjenbrode und Diemersdorf, auch der Patron zwei Stimmen für niedergelegte Dörfer. - Schule (120 K.) - Unter den Einwohnern sind: 1 Höker, 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Böttcher, 2 Schneider, 1 Schuster und 2 Weber. Im Dorfe ist ein Wirthshaus, wobei die Brauerei- und Brennerei-Gerechtigkeit ist. - Einige Einwohner ernähren sich von der Fischerei in der Ostsee; besonders einträglich ist für sie im Winter der Taucher-Fang (Colymbus septentrionalis) von denen sie oft viele Tausende nach nahe und entfernt liegenden Orten im Lande und nach Hamburg und Lübek verfahren. - Areal: s. Gut Großenbrode. Die Ländereien sind im Jahre 1812 aufgetheilt. - Die Dörfer Brode werden in einem Vertrage des Bischofs von Lübek, Albert, mit den Grafen Johann und Gerhard von Holstein, vom Jahre 1249, schon erwähnt; im Jahre 1314 überließ der Graf Gerhard seinem Bruder, dem Grafen Johann, dieses Dorf. Im Jahre 1416, in den Kriegen zwischen den Dänen und Holsteinern, wurde dasselbe sehr hart mitgenommen. - Eingepfarrt sind: das Gut Clausdorf: Diemersdorf mit Russee. Das Gut Großenbrode: Großenbrode