Topographie Holstein 1841/A-H/250
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- ward der 11te Receß abgeschlossen und besonders eine Umarbeitung des Stadtbuchs verordnet, welches 2 Jahre später erschien. Nach und nach entstanden mehrere gute Einrichtungen: 1606 ward ein Krankenhaus, der Pesthof genannt, erbauet; 1613 das Gymnasium gestiftet; 1619 bis 1620 die Bank errichtet und 1636 erhielt die Stadt die noch bestehende Bankordnung; 1622 entstand die Armeneinrichtung; 1623 das Admiralitätscollegium, und schon einige Jahre früher war eine Bürgerbewaffnung von 10,000 Mann organisirt, auch ein Reglement über Oeffnung und Schließung der Thore gegeben und die Festungswerke waren erweitert. Der 30jährige Krieg führte in mancher Rücksicht Wohlstand und viele Vortheile für die Hamburger mit sich, aber es entstanden mit Dänemark, während der Regierung Christian IV., Streitigkeiten über den Zoll, welche sogar am 4. Septbr. 1630 ein Gefecht auf der Elbe zwischen dänischen und hamburgischen bewaffneten Fahrzeugen zur Folge hatte. Diese Streitigkeiten wurden erst im Jahre 1643 durch Entrichtung einer großen Summe an Dänemark beendigt. Indessen blieben der Handel und die Schifffahrt in blühendem Zustande und erhoben sich nach und nach mehr, als am Ende des 17. Jahrhunderts viele Flüchtlinge aus Frankreich sich hier ansiedelten und Großhandel trieben; so zog sich der Leinwandhandel nach Spanien, Portugal und deren Colonien in Amerika vorzüglich nach Hamburg. In der letzten Hälfte dieses Jahrhunderts brachen wieder große Mißhelligkeiten zwischen dem Rathe und der Bürgerschaft, und oft Volksaufstände aus; auch besetzte der Herzog von Braunschweig-Lüneburg Moorburg und Moorwärder und fiel 1686 in Bergedorf und die Vierlande ein, weil Hamburg die verlangte Entschädigung wegen der Unkosten verweigerte, welche eine zur Schlichtung der Streitigkeiten, von dem Kaiserlichen Gerichtshofe, angeordnete Commission verursacht hatte. Bald darauf rückte der König Christian V. mit 18,000 Mann vor die Stadt und verlangte die Leistung der Erbhuldigung und die Auslieferung der Thorschlüssel. Als dieses verweigert ward begann er die Feindseligkeiten und die Steenschanze ward belagert, aber nach einer achttägigen Beschießung und Vertheidigung durch die herbeigerufenen Hülfstruppen, und durch eine Vermittelung, ward die Belagerung aufgegeben. Im Jahre 1708 erschien in Hamburg eine Kaiserliche Commission mit einem Corps verbündeter Truppen, um abermalige Unruhen in der Stadt zu dämpfen, und am 15. October 1712 kam der berühmte Hauptreceß zu Stande, welcher alle Mißhelligkeiten beseitigte. Nachdem die Truppen sich wieder entfernt hatten machte der König Friedrich IV., indem er den Herzog von Holstein besiegt hatte, Ansprüche auf den, in Hamburg belegenen, Schauenburgischen Hof, und legte der Stadt eine Brandschatzung von 300,000 auf, die auch größtentheils gezahlt wurde. Bald darauf mußten an den Fürsten Menzikof, wegen angeblich von Seiten der Stadt den Schweden gegen die Russen geleistete Hülfe, als er mit seinen Kriegsvölkern in Wandsbek cantonnirte, 300,000 ausbezahlt werden und ein Aufruhe des Pöbels, welcher im Hause des Kaiserlichen Gesandten die Capelle zerstörte, kostete eine Entschädigungssumme von 200,000 . Die Münzstreitigkeiten, in welche die Hamburger schon seit dem Jahre 1717 mit Dänemark gerathen waren, und um derentwillen eine Courant-Bank angelegt ward, wurden dadurch beseitigt, daß die Stadt dem Könige Christian VI. 500,000 auszahlte und die Courant-Bank aufhob. Nun erhielt Hamburg eine unbeschränkte Handelsfreiheit in den dänischen Staaten und durch den, unter der Regierung des Königs Christian VII., am 27. Mai 1768, zwischen Holstein und Hamburg zu Gottorf abgeschlossenen Vertrag, wurde vom Könige die Reichsunmittelbarkeit