Topographie Holstein 1841/I-Z/074

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Topographie Holstein 1841
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Ksp. Lebrade: - Dieses vormals ansehnliche Gut, zu welchen ehemals die Güter Rethwisch, Bredeneck, Sophienhof und Freudenholm gehörten, contribuirte für 40 Pfl., jetzt aber nur für 27 Pfl. - Der erste bekannte Besitzer dieses Gutes war im 15. Jahrhunderte Heinrich von Ahlefeld; 1469 Benedict von Ahlefeld zu Wittmold; 1504 dessen Sohn, Claus von Ahlefeld; nach ihm dessen Söhne, Jürgen von Ahlefeld und der Königl. Rath und Amtmann zu Flensburg, Bertram von Ahlefeld, welche in den Jahren 1534 und 1565 genannt werden; Bertram von Ahlefeld, als alleiniger Besitzer, starb 1571; darauf der Königl. Rath, Marschall und Amtmann zu Steinburg, Benedict von Ahlefeld, Bertrams Sohn, welcher den 29. Jan. 1606 starb; darauf folgte dessen Wittwe, Oelgaard, Heinrich Rantzaus Tochter; 1626 deren Sohn, der Oberst Heinrich von Ahlefeld zu Glasau, Heiligenstedten und Krummendiek; 1671 der Oberst Benedict von Ahlefeld; 1699 dessen Wittwe, Marie Elisabeth von Ahlefeld, geb. v. Qualen; 1701 Hans Bertram von Ahlefeld; 1709 der Geheimerath Kammerherr und Amtmann zu Tondern, Heinrich Graf von Reventlov, welcher 1732 starb; darauf kam das Gut an den Conferenzrath von Röpstorff; 1753 dessen Wittwe, Hedwig Sophie, geb. von Pincier, die es einige Jahre darauf, da das Gut sehr verschuldet war, verkaufte; 1781 Frau von Hahn, geb. von Brockdorff; darauf der Erblandmarschall Friedrich von Hahn, starb 1793, worauf es der Hofrath Hinüber aus Hannover für 190,000 Reichsthaler.svg kaufte. Im Jahre 1798 kaufte es der Kammerherr Joachim Friedrich Graf von Bernstorff für 236,000 Reichsthaler.svg; 1807 der Kammerherr J. P. v. Neergaard; 1826 der Agent Andreas Christiansen aus Flensburg, welcher den 11. Septbr. 1831 starb; jetzt sind die Erben Besitzer dieses Gutes. - Zum Gute gehören: der Haupthof, die Meierhöfe Marienwarder und Trenthorst, die Dörfer Trent und Lepahn, die Erbpachtstellen Lassabek und Glinde, die Häuerstelle Stauung und die Schulstelle Neuenwohl. - Es hat im Ganzen ein Areal von 3280 Ton., 1 7/16 Sch., die Tonne zu 240 Q. R., (2629 Steuert.; 229,462 Reichsthaler.svg 24 β Steuerwerth). - Der Haupthof hat ein Areal von 1463 Ton., worunter Acker 1168 Ton., Wiesen 111 Ton., Hölzung 100 Ton., Moor 30 Ton., Wasser 40 Ton., Wege und Gärten 14 Ton. - Der Boden ist, bis auf das vormalige Teichland, welches etwa 150 Ton. enthält und leichter Art ist, ein ganz vorzüglicher Waizenboden; die Wiesen sind ebenfalls sehr gut. Zum Gute gehört der fischreiche Trenter-See. Früher bestand auf dem Haupthofe eine große Teichfischerei, welche etwa 150 Zuber Karpfen jährlich lieferte; jetzt wird dieses Teichland aber zum Kornbau und zu Wiesen benutzt. - Bei der zum Haupthofe führenden Allee liegen 8 Häuser, als Wohnungen für Hofbediente und Insten, mit etwa 4 1/2 Ton. Landes. Vor dem Hofe liegt eine Korn-Windmühle, wozu auch die Güter Sophienhof und Rethwisch zwangspflichtig sind. - Zahl der Einwohner: 723. - (Ueber die im Gute radicirten Ahlefeldschen Prediger- und Küster-Legate, s. Lebrade.) - Von dem jetzigen Mitbesitzer, Jägermeister C. Völckers, ist im Jahre 1833 eine große Brannteweinbrennerei angelegt. Auf dem Hoffelde wohnt 1 Rademacher. - Das schöne Wohnhaus ist von starken Brandmauern, zweistöckig und mit einem gewölbten Souterrain; es ward von der Frau von Hahn im vorigen Jahrhunderte nach altfranzösischem Style erbauet. Um das Haus war ehemals ein Graben, und der ganze Hof ist jetzt noch von einem Burggraben eingeschlossen. - Das Gut stellt 2 Reuterpferde und entrichtet für ein drittes jährlich 6 Reichsthaler.svg an das Gut Petersdorf. - Auf eine der Hofkoppeln ist eine der größten Anhöhen im Herzogthume, der Bakersberg genannt, von wo aus man eine sehr weite