Topographie Holstein 1841/I-Z/249
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- 6 R. - Der Boden ist mehr schwerer als leichter Art. - In früherer Zeit waren hier 2 Hufenstellen mehr, welche aber mit Bewilligung der Regierung niedergelegt sind; das Land dieser Hufen wird von den jetzigen Hufnern gemeinschaftlich bewirthschaftet.
- Qualserfelde
- s. Quals.
- Quarnbek
- adeliches Gut am Canale und Flemhuder-See, 1 1/4 M. westlich von Kiel, im Kieler Güterdistricte, Ksp. Flemhude. - Der Hof dieses Gutes hat vielleicht ehemals in dem Dorfe Stampe gelegen, welcher im Jahre 1270 dem Ritter Detlev von Russee gehörte, und hat den Namen Quarnbek erst erhalten, als es an die Quarnbek, welche in den Flemhuder-See fällt, ausgebauet worden ist. Im 16. Jahrhunderte contribuirte dieses Gut für 25 Pfl.; 1657 mit Marutendorf für 28 Pfl., und jetzt für 20 Pfl. - Besitzer von Quarnbek waren: 1439 Schack Rantzau; darauf 1469 dessen Sohn, der Königl. Rath Claus Rantzau; 1515 dessen Sohn, Bendix Rantzau; 1543 Christoph Rantzau; 1584 der Landrath Christoph Rantzau, welcher einen Rechtsstreit mit der Stadt Kiel über Duvenhorst und Russee hatte; er starb am 18. März 1596, 93 Jahre alt. Darauf war Gosche v. Ahlefeld Besitzer; 1616 der Landrath und Amtmann zu Hadersleben, Jürgen v. Ahlefeld (starb 1641). Im Jahre 1653 war dieses Gut Fürstlich, gehörte zum Amte Kiel, und ward von dem Herzoge Friedrich an den Domprobsten Johann Friedrich Winterfeld verkauft; es kam 1666 zum Concurs und ward mit Marutendorf für 64,000 an den Probsten Hans Heinrich v. Kielmannsegge veräußert. Im Jahre 1673 hatte es Jürgen Rumohr zu Marutendorf und Groß-Nord-See; 1690 der Geheimerath Hans Rantzau zu Marutendorf und Blockshagen, welcher im Jahre 1696 von Hans Blome in Hamburg erstochen ward; das Gut ward kurz vor seinem Tode an den Probsten des St. Johannisklosters, Heinrich v. Reventlov, verkauft; 1705 kaufte es Bendix v. Ahlefeld zu Bothkamp für 200,000 ; 1708 war Johann v. Ahlefeld zu Grünholz Besitzer, unter dem das Gut zum Concurse kam, und 1733 an den Geh. Conferenzrath Johann Heinrich v. Desmercieres zu Warleberg verkauft ward; 1777 hatte es der Kammerherr Graf Reuß, der ein Fideicommiß errichtete, welches aber im Jahre 1810 aufgehoben, und in eine in den Gütern Quarnbek, Rathmannsdorf und Warleberg radicirte Fideicommiß-Revenüe von 16,000 verwandelt ward. Im Jahre 1811 war der Kammerherr v. Neergaard Besitzer. Jetzt ist es ein Demercieressches Fideicommißgut. - Es contribuirt für 20 Pfl., und besteht außer dem Haupthofe und den beiden Meierhöfen Dorotheenthal und Mettenhof, aus den Dörfern Flemhude, Melsdorf mit Heidholm, Hoherberg, Rajensdorf und Stampe, den einzelnen Stellen Fegefeuer, Strohbrück, und mehreren von dem Quarnbeker Hoffelde getrennten Stellen. - Das Areal des ganzen Gutes beträgt 4402 Ton., 4/16 Sch., die Tonne zu 240 Q. A., (3766 Steuert.; 290,462 24 β Steuerwerth). - Der Haupthof hat ein Areal von 686 Ton., 2 13/16 Sch., worunter Acker 390 Ton., 6 5/16 Sch., Wiesen 292 Ton., 6 5/16 Sch., und Wasser 2 Ton., 6 3/16 Sch., (636 Steuert.). - Zu dem Gute gehören etwa 2/3 Theile des Flemhuder-Sees und die auf demselben zustehende Fischerei und Rethwindung. - Zahl der Einwohner: 1111. - Der Boden ist von vorzüglicher Art, und für alle Feldfrüchte geeignet. - Vormals gehörte Quarnbek zur Warleberger-Mühle; die Zwangspflichtigkeit hörte aber im Jahre 1827 auf. - Der Geheimerath Desmercieres bestimmte in seinem Testamente jährlich 78 aus den Revenüen seines Vermögens zur Vertheilung an die in