Urkundenbuch Oppen, Band 1/IX

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Urkundenbuch Oppen, Band 1
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Oppen Urkunden 1.djvu
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als jene uralten Haupt- und Stammgüter des Geschlechts, Nichel und Schlalach, der Familie zu Ende des 17. Jahrhunderts verloren gegangen waren und als die bei den Aemtern Belzig, Rabenstein und Saarmund nach alter Sitte und Vorschrift geführten Haus- und Grundbüchern, welche wohl an Oppenschen Privaturkunden nicht arm waren, ein gleiches Schicksal gehabt hatten. Einen Theil dieser Schuld mögen auch die politischen Ereignisse tragen, welche die Herrschaft Belzig, in der die Wiege des Geschlechts stand, einst betroffen haben. Endlich war die Existenz mittelalterlicher noch unbekannter Urkunden auch in dem von den Stammbesitzungen des Geschlechts demselben allein noch übrig gebliebenen Fredersdorf, das mehr als ein halbes Jahrtausend in den Herren v. Oppen seine Herren verehrt, kaum zu erwarten, da offenbar schon Eilers sorgfältige Forschungen hier zu allem Erreichbaren gelangt war. Ueberdies war es mir nicht vergönnt, das, was das dortige Familienarchiv an Dokumenten des neuern Zeitalters besitzt, für unsere Zwecke zu benutzen. Aber auch überhaupt leiß sich das Vorhandensein neuer Geschlechts-Urkunden aus dem Mittelalter kaum irgendwo erwarten. Denn trotz seiner beträchtlichen, durch feste schlossartige Häuser ausgezeichneten Grundbesitz trat die Familie doch weniger hervor, als andere ihrer Standesgenossen, die näher dem Hofe ihrer Landes- und Lehnsherren ansässig waren und nicht, wie die v. Oppen, abseits von Gegenden wohnten, die, durch lebhaften Verkehr hervorragend, mit einem zahlreichen, mehr oder minder stattlich begüterten Adel besetzt waren. Aehnliche Verhältnisse zeigen sich selbst bei den schloßgesessenen Brandt v. Lindau oder bei den anderen Oppenschen Nachbarn, den v. d. Lochau, v. Ziegesar und selbst auch bei den v. Thümen.


Für die Ermittlung neuer mittelalterlicher Oppenscher Urkunden kamen wegen der gründlichen Erschöpfung nur des brandenburgischen Provinzialarchivs durch Riedels Codex nur die sächsischen Archive in Dresden, Weimar, Zerbst und Magdeburg in Betracht. Aber nur das zweite hat den Erwartungen solcher neuer Urkunden einigermaßen entsprochen, Denn da das dortige Sachsen-Ernestinische Gesammt-Archiv auch das alte Wittenberger Archiv der Herzöge- Kurfürsten von Sachsen – Einiges in andere Archive Ueberführte ausgenommen – umfasst, so war nach den schon aus den bekannten Urkunden des 13. und 14. Jahrhundert ersichtlichen Beziehungen der Herren v. Oppen zu den gedachten Fürsten von vornherein dorther eine Ausbeute zu vermuthen, die sich indeß nur auf eine mäßige Zahl von Urkundenabschriften in einigen alten Copiarien aus dem 14. und 15. Jahrhundert beschränkte. Fast eben so viele Stücke aus dem gleichen Zeitraume lieferte das Hauptstaatsarchiv zu Dresden; das Zerbster - wegen des uralten Oppenschen Gutes Senst - eine ansehnliche Reihe werthvoller, vom Ende des 15. bis gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts reichende Briefschaften.


In einem sehr starken Contrast zu der numerischen Stärke dieser Beiträge stand dasjenige Material, welches für die Geschichte der v. Oppen im neuern