Vestische Straßenbahn
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Vestische Kleinbahnen
Schon im Jahre 1882 wurde von einem Berliner Konsortium der Antrag auf Einrichtung einer Straßenbahn mit Dampfbetrieb von Recklinghausen nach Herne gestellt.
Antrag auf Pferdebahn
Den Recklinghäusern ging die Entwicklung mit Eisenbahn und Dampfmaschinen zu schnell: Daher reichte 1882 eine Anzahl Bürger der Stadt Recklinghausen eine Petition bezüglich der Anlage einer Pferdebahn ein, wie auch die Stadtverordneten eine Verbindung mit Herne zu protegieren beschlossen (Quelle: Verwaltungsbericht 1895/96)
Erste Straßenbahn
Erst als 1892 die Strecke Herne-Bochum als erste Kleinbahn der Provinz Westfalen gebaut wurde, erbot sich die Stadt Recklinghausen, die Fortsetzung hierzu von Herne nach Recklinghausen mit auszubauen. Von den interessierten Gemeinden Herne, Baukau und Recklinghausen wurde ein Gesellschaftervertrag zum 22.11.1895 zum Ausbau der Linie festgelegt, welcher genehmigt wurde. Man entschloß sich für einen elektrischen Oberleitungsbetrieb und konnte im Sommer 1896 mit den Bauarbeiten beginnen, worauf die Betriebseröffnung Ende Februar 1897 erfolgen konnte.
Spurbahnnetz Stand bis 1929
- Vestische Kleinbahnen GmbH. (Spurweite 1000mm)
- Teilstrecke Recklinghausen-Herten-Wanne (1901)
- Verlängerung Steintor-Hauptbahnhof Recklinghausen (1907)
- Teilstrecke Herten-Buer-Erle-Middelich (1908
- Teilstrecke Recklinghausen-Suderwich (1909)
- Teilstrecke Gladbeck-Bottrop (1909)
- Teilstrecke Gladbeck-Hegestraße (1909)
- Teilstrecke Bottrop-Osterfeld (Emscherstraße) (1909)
- Teilstrecke Gladbeck-Überführung Horst (1909)
- Teilstrecke Recklinghausen Erkenschwick (1909)
- Teilstrecke Überführungsbauwerk Hochstraße Horst (1910)
- Gleisverlegung in Crange (1911)
- Teilstrecke Bottrop—Boy (1913)
- Teilstrecke Erkenschwick—Datteln (1913)
- Teilstrecke Wanne—Winterstraße (1913)
- Teilstrecke Datteln, Ahsener Straße—Kanal Henrichenburg (1913)
- Teilstrecke Suderwich—Kanal Henrichenburg (1914)
- Teilstrecke Datteln, Ahsener Straße—Loh (1914)
- Teilstrecke Bottrop —Prosper II (1914)
- Teilstrecke Recklinghausen—Sinsen—Hüls (1914)
- Teilstrecke Suderwich, Bahnhofstraße — Brucher Straße (1914)
- Teilstrecke Recklinghausen Süd—König Ludwig—Röllinghausen (1914)
- Teilstrecke Recklinghausen Lohtor—Marl Amt (1915)
- Teilstrecke Suderwich, Brucher Straße—Schulstraße (1915)
- Teilstrecke Zweigleisiger Ausbau Recklinghausen, Herzogswall—Lohtor—Springstraße—Hauptbahnhof (1915)
- Teilstrecke Buer, Rathaus—Hassel (1915)
- Teilstrecke Recklinghauuen—Scherlebeck—Langenbochum (1915)
- Teilstrecke Resse—Buer, Rathaus (1916)
- Teilstrecke Zweigleisiger Ausbau Kolonie Eigen Bottrop (1916)
- Teilstrecke Marl—Prrassert (1918)
- Teilstrecke Buer, Freiheit—Scholven, Nienkampstraße Horst—Horst Süd (1920)
- Teilstrecke Zweigleisiger Ausbau Suderwich-Datteln (Emscher-Lippe) (1920)
- Teilstrecke Marl—Amt Dorsten (1921)
- Teilstrecke Gleisdreieck Marl Amtshaus (1921)
- Teilstrecke Zweigleisiger Ausbau Herten, Kaiserstraße (1921)
- Teilstrecke Zweigleisiger Ausbau Horst—Gladbeck (1921)
- Verlängerung Osterfeld, Emscherstraße—Marktstraße(1921)
- Verbindungsstrecke Marktstraße, Herten (1922)
- Teilstrecke Herten—Langenbochum (1923)
- Teilstrecke Buer Scholven (Ecke Feldhauser- und Nienkampstraße) bis Ecke Scheideweg und Berliner Straße (1923)
- Teilstrecke Buer (Polsumer Straße)—Westerholt (Ecke Geschwister- und Bahnhofstraße) ** Teilstrecke Meckinghoven—Waltrop (Dortmunder Straße) (1924)
- Teilstrecke Buer (Biirenkampstraße)—Gladbeck (Ecke Erlen- und Berliner Straße) (1925)
- Teilstrecke Scholven (Ecke Scheideweg-Berliner Straße) bis Gladbeck. Ost (Bahnübergang) (1925)
- Teilstrecke Bottrop Boy (Johannesstr.) bis Brauckstr. (1925)
- Teilstrecke Westerholt (Ecke Geschwister-Bahnhof' straße) bis Ecke Bahnhof-Kirchstraße (1925)
- Teilstrecke Gladbeck Ost (Bahnübergang) bis Bahn-hofsgebäude (1925)
- Teilstrecke Waltrop (Dortmunder Str.) bis Brambauer (1925)
- Teilstrecke Buer—Hassel —Polsum — Marl (1926)
- Teilstrecke Herten—Hochlarmark (1927)
- Teilstrecke Boy, Brauckstraße—Welheimer Straße (1927)
- Teilstrecke Horst Süd, Alte Endstelle—Gleisende Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (1927)
- Teilstrecke Osterfeld, Markt—Klosterhardt (1927)
- Teilstrecke Bottrop — Sterkrade (1927)
- Teilstrecke Buer —Sutum—Schalke (1927)
- Teilstrecke Gladbeck—Kirchhellen (1928 im Bau)
- Teilstrecke Boy—Horst (1928 im Bau)
- Teilstrecke Westerholt—Langenbochum (1928 im Bau)
- Teilstrecke Herten—Westerholt (1928 im Bau)
- Teilstrecke Gladbeck, Schuhenstraße—Zweckel (1928 im Bau)
- Teilstrecke Recklinghausen—Hochlarmark (1928 im Bau)
- Teilstrecke Recklinghausen—Oer—Erkenschwick (1928 im Bau)
- Teilstrecke Meckinghoven—Horneburg—Erkenschwick 9. Datteln—Waltrop (1928 im Bau)
Wagenausstattung
Die ersten Triebwagen waren mit Längssitzen ausgestattet und waren mit zwei elektrischen Antriebsmotoren mit je 29 Ps ausgestattet. Vor 1930 fand nach und nach eine Umrüstung statt zu einer Wagenausstattung mit Quersitzanordnung bei einem Fassungsvermögen von 50 Personen und zwei Antriebsmotoren von je etwa 60 Ps.
Zum Betrieb der Wagen diente damals Gleichstrom von 600 Volt, die Stromabnahme erfolgte durch sogenannte Scherenstromabnehmer.
Entwicklung des Autobusbetriebes
In den Jahren 1920/21 wurden nach und nach insgesamt 18 Autobuslinien als Ergänzungen zum Angebot des Straßenbahnnetzes eingerichtet.
Inflation, Brennstoffmangel
Wegen Inflation und Brennstoffmangel mußten die Autobuslinien bereits 1922 wieder eingestellt werden.
1923-1925 Ruhrbesetzung/Autobusverpachtung
Im Streit um die Höhe der Reparatiosleistungen nach dem 1. Weltkrieg besetzte Frankreich 1921 zunächst nur Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort und drohte im weiteren Verlauf des Streites die Besetzung des gesamten Ruhrgebiets an. Das führte am 11. Januar 1923 dazu, dass das Ruhrgebiet von französischen und belgischen Truppen besetzt wurde. Zu den besetzten Gebieten gehörte auch der Kreis Recklinghausen, die Lippe bildete die Grenze der französischen Besatzungszone nach Norden.
Um die Autobuszüge vor der Beschlagnahme zu sichern wurden die Fahrzeuge in das unbesetzte Gebiet nach Münster überführt. Um die Fahrzeuge während der Ruhrbesezung nutzbringend zu verwenden, wurden diese zur Errichtung verschiedener Autobuslinien im Münsterland an einen Unternehmer verpachtet. Dadurch konnten folgende Strecken errichtet werden:
- Münster-Handorf
- Münster- Boniburg
- Münster-Altenberge-Nienberge
- Appelhülsen-Nottuln-Darup
Rückholung der Fahrzeuge
Nach Ende der Ruhrbesetzung wurden die Autobuszüge zurückgeholt, der Fahrzeugpark erweitert und im Dezember 1924 die ersten drei Buslinien wieder eingerichtet.