Wörterbuch

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Einleitung

Aus der lokalen oder regionalen Mundart (Dialekt) entstanden im Mittelalter und lange vorher Orts- oder Flurnamen, Familien- oder Personennamen, deren Bedeutung nur über die Entschlüsselung der lokalen und regionalen Dialekte erfolgen kann.

Die Deutsche Mundarten ist unter heutigen Gesichtspunkten daher eine nicht kodifizierte Sprachform, welche vor Einführung der Standardsprache, Hochsprache oder Ausbausprache nach Verdrängung des Lateins in der Urkunds- und Amtssprache im Hochmittelalter in einer Diglossiesituation zur formellen Kommunikation innerhalb einer lokalen Sprachgemeinschaft mündlich und schriftlich verwendet wurde.

Es handelt sich damit um lokale oder regionale zeitliche Varietäten einer Sprache, welche dann je nach Gehör auch ihren schriftlichen Niederschlag fand. Obwohl die Sprachform im Dialekt weder früher noch heute formell kodifiziert ist, gibt es trotzdem auch im Dialekt gewisse grammatische und phonetische Regeln, die sich von denen in der Standardsprache in unterschiedlichem Grade unterscheiden. Im Dialekt können auch andere Wörter auftreten als in der Standardsprache.

In lokalen oder regionalen Initiatven werden, bedingt durch den seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (in den Industriezentren der Ballungsgebiete bereits früher) akut drohenden Untergang der Mundarten Versuche unternommen, noch vorhandene Kenntnisse über diese Mundarten zu ermitteln, diese zu sichern und weiter zu veraebeiten.

Durch enge Zusammenarbeit von Sprach- und Heimatforschern erfolgt z. B. bereits schon in Einzelfällen die Erstellung von

  • Wörterbüchern der einzelnen Mundarten
  • Flurnamenauswertungen aktueller Flurbezeichnungen und aus Urkatastern
  • Mundartenatlanten
  • Regelermittlungen für Aufbau und Gebrauch
  • Sprachlehren einzelner Mundarten

Wörterbücher

Die Aufzeichnung von zeitlichen Veränderungen oder Besetzungen von Begrifflichkeiten in Sprache und Mundart lassen den Heimat- und Familienforscher manches Rätsel in der Betrachtung der Biografie seiner Vorfahren lösen oder verständlicher erscheinen. Nachschlagewerke aller Art (wie z.B. Wörterbücher) verzeichnen, ordnen und bewahren das ständig wachsende Weltwissen. Sie ermöglichen die Orientierung in verschiedenen Fachgebieten (auch im Umfeld der Heimat- und Familienforschung) und können so die Wissensbildung bei einer in ihrer Ganzheit oft nicht mehr überschaubaren Informations- und Wissensfülle entscheidend befördern. Schwierigkeiten bereitet jedoch die zunehmende Diversifizierung der Disziplinen und die daraus resultierende Isoliertheit der Einzelinformationen.

Wörterbuchnetz

Das Angebot des Wörterbuchnetzes des Trierer Kompetenzzentrums ist auf die Erstellung und Erschließung digitaler Wörterbücher, Nachschlagewerke und Enzyklopädien einschließlich der ihnen zugrunde liegenden Primärquellen fokussiert, die auf intelligente Weise untereinander vernetzt werden.

Jacob Grimm 1815

... je weiter ich in diesem Studium fortgehe, desto klärer wird mir der Grundsatz: daß kein einziges Wort oder Wörtchen bloß eine Ableitung haben, im Gegenteil jedes hat eine unendliche und unerschöpfliche. Alle Wörter scheinen mir gespaltene und sich spaltende Strahlen eines wunderbaren Ursprungs, daher die Etymologie nichts tun kann, als einzelne Leitungen, Richtungen und Ketten aufzufinden und nachzuweisen, soviel sie vermag. Fertig wird das Wort nicht damit. Jacob Grimm an Savigny. 20. Apr. 1815

Weblinks