Wüllen (Ahaus)
Wüllen : historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Ahaus > Wüllen
Zeitschiene vor 1803
Name
- 1279 Vullen
Kirchspiel
Kirche
Als Gründer der Kirche zu Wüllen gelten die Herren von Diepenheim zu Ahaus oder der Münstersche Bischof. Die Pfarre ist eine Filiale von Wessum und 1188 nachweisbar. Anfang des 14. Jahrh. wurde Ahaus abgepfarrt.
- Fundamente einer karolingischen Kirche - wohl des 9. Jh. - wurden 1979 ausgegraben.
- Die Kirche zum hl. Andreas ist ein zweischiffiger Backsteinbau des 14. Jahrh., ihr romanischer Turm stammt aus dem 12. Jahrh., das Chor von 1870. [2]
Gerichtssitz
In der Bauerschaft Ortwick lag am Deventer Hellweg die Gerichtsstätte des Gogerichts „ton Stenernen Crüce", das seit 1470 das heutige Stadtgebiet Ahaus umfaßte und 1815 aufgehoben wurde. Eine Nachbildung des wohl aus dem 12. Jh. stammenden Kreuzes wurde 1909 vom Heimatverein errichtet und 1979 versetzt. An den Tod des Grafen Heinrich von Solms-Ottenstein im Barler Feld 1353 erinnert der 1912 wiedererrichtete Rest eines Kreuzes.
Familienname
- 1244 Arnoldus von Wulhen
Heinrich von Wullen
- Der Graf Bernard von Bentheim belehnte 1380 den Henrich von Wullen mit dem Hofe zu Epe, mit der Mühle und Mühlen Wohnung, mit dem Hause zur Haren und dem Hause Hinriking im Kirchspiele Epe, auch mit dem Hause Scowinch im Kirchspiele Enschede.
Lagerbuch Amt Ahaus 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Einfache Schatzung
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Wüllen |
Bauerschaft Dorf fürstlich |
. | 7 | . | 26 | . | . | 51 | 84 | 13 3/16 | . | 264 | 7 | . | . |
Kirchspiel Wüllen |
Bauerschaft Barle fürstlich |
. | . | . | 14 | 1 | . | 15 | 30 | 8 3/16 | 18 | 116 | 18 | . | . |
Kirchspiel Wüllen |
Bauerschaft Ortwick fürstlich |
. | . | 1 | 13 | 3 | . | 17 | 34 | 9 5/16 | 22 | 128 | 22 | . | . |
Kirchspiel Wüllen |
Bauerschaft Quantwick fürstlich |
. | . | 1 | 11 | 3 | . | 15 | 30 | 8 1/16 | 20 | 112 | 35 | . | . |
Kirchspiel Wüllen |
Bauerschaft Säpstert fürstlich |
. | . | . | 14 | 1 | . | 14 | 29 | 8 1/8 | 19 | 116 | 18 | . | . |
Summa | Kirchspiel Wüllen |
. | 7 | 2 | 78 | 8 | . | 112 | 207 | 57 | 79 | 736 | 100 | . | . |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Fürstbistum Münster 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- Die Grafen Gottfried und Otto von Cappenberg übergaben 1122 ihren Hof in „Weshem" dem eben von ihnen gegründeten Prämonstratenserkloster Cappenberg. Auch Wüllen kam mit der Herrschaft Ahaus 1406 an das Bistum Münster.
- < 1802 Fürstbistum Münster, Amt Ahaus
- 1802 als Entschädigungslande an die Grafschaft Salm-Horstmar
- 1810 Kaiserreich Frankreich > Lippedepartement > Arrondissement Steinfurt > Kanton Ahaus
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1816 Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Ahaus, Amt Ahaus, 1858 Amt Wüllen
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen,
- 1975 Kreis Borken
Wohnplätze
- Dorf Wüllen
- Bauerschaft Barle
- Bauerschaft Ortwick
- Bauerschaft Quantwick
- Bauerschaft Sabstätte
Gesamtumfang
Ausgemeindung
- 01.04.1938 Teilausgemeindung nach Wessum von -0,17 qkm mit 18 Einwohnern [3]
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1832/35: Bürgermeisterei Ahaus, 6.626 Einwohner (Ew.), davon
- Kirchspiel Wüllen 2.054 Einwohner
- Beigeordneter: Heinr. Orthaus zu Wüllen, Schenkwirth und Winkelier
- Kirchspiel Wüllen 2.054 Einwohner
- Quelle: Westfalenlexikon
Amt Wüllen
- 1858 Amt Wüllen mit den Landgemeinden Ammeln und Wüllen.
Ortsstruktur
- 1895 Wüllen, Dorf und Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Ahaus,
- Einwohner: 1.912
- Einrichtungen, Zuständigkeiten: Amtsgericht Ahaus, Postbezirk, Telegrafenamt
- Gewerbe: Weberei (Seide, Leinen, Baumwolle).
- Barle, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Ahaus, Gemeinde Wüllen
- Einwohner: 251
- Einrichtungen, Zuständigkeiten: Postbezirk Ahaus [4]
Infrastruktur
1931 Amt Wüllen, Kreis Ahaus, Regierungsbezirk Münster, Sitz Ahaus
- Gemeinde Amt Wüllen, Landwirtschaftsgemeinde. Gemeindevorsteher Ostendorf. Ortsklasse D.
- Einwohner 2.269. Kath. 2.264. Ev. 5.
- Gesamtfläche 4.218 ha.
- Einrichtungen, Zuständigkeiten: Pfarramt (kath). Volksschule 2. Post- u. Telegrafenamt. Postagentur in Wüllen. Eisenbahnstation Ahaus 4 km. Freiwillige Feuerwehr. Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätsversorgung. Gasversorgung. Markt, Gemeindevertretung 9 Mitglieder. [5]
Kommunale Neugliederung
- 01.07.1969 Eingliederung von Ammeln und Wüllen in die Stadt Ahaus, 1975 Kreis Borken
- Die Stadt Ahaus ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Wüllen.[6]
Bevölkerungsverzeichnisse
Jüngere Einwohnerzahlen
- Gemeinde Wüllen 1818: 1.704 Einwohner (E.), 1843: 2.095 E, 1858: 2.079 E., 1871: 1.862 E., 1885: 1.823 E., 1895: 2.017 E., 1905: 2.106 E., 1925: 2.277 E., 1933: 2.304 E., 1939: 2.334 E., 1946: 2.874 E., 1950: 2.903 E. [3]
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Personenstandsregister von Wüllen:
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote (1808-1814, 1854)
Bistumsarchiv Münster
- Quellen: Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Wüllen: Pfarrkirche ad. s. Andream Ap., Pfarre, darin
- Kommunikantenverzeichnis 1740 (Bestand A 2)
Status Animarum
- Wüllen St. Andreas: Status Animarum 1750, Original, Digitalisat bei Matricula
- Status animarum 1750 Hs. 152 f. 149
Quelleneditionen und Bearbeitungen
- Wilhelm Elling, Vreden. Veröffentlichung des Status animarum 1750 in: Bausteine zur Geschichte eines Dorfes im Westmünsterland, Teil II. (Hrsg. Heimatverein Wüllen e.V.)
Kirchenbuchabschrift
- Taufen 1669-1807. Bearbeitet von Martin Heilken.
- Heiraten 1669-1807. Bearbeitet von Martin Heilken.
- Begräbnisse 1669-1700, 1717-1807. Bearbeitet von Martin Heilken.
KB-Abschriften der Mormonen
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler Krs. Ahaus S. 97 f
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Wüllen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Philippi, Güterverzeichnis von Dale S.403, WUB VII Nr.1681, INA I,2 Krs Coesfeld S.120 Nr.60, INA I, H4 Krs. Steinfurt S. 166
- ↑ Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein Westfalen (1996) Teil 2, Westfalen-Lippe
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!