W-Nummer
Die w-Nummer wurde um 1970 in der Bundesrepublik Deutschland im Standesamtswesen als Ersatz-Postleitzahl eingeführt zur Unterscheidung der Wohnorte nach Regionen und Kreisen für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland.
Verwendung
Die w-Nummer wurde zwischen von Jahren 1970 bis etwa 1995 für Orte in ehemaligen deutschen Ostgebieten statt der ausländischen Postleitzahl als Ersatz-Postleitzahl verwendet. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 im „Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland“ diese Ersatzkennzahl auf der Ebene von Regionen definiert. Die w-Nummer wurde in der Genealogie in der Aktion Forscherkontakte (FOKO) genutzt. Im Standesamtswesen wird die Nummer nicht mehr verwendet.
Struktur der w-Nummer
Aufbau
Die w-Nummer wurde für Gemeinden östlich der damaligen innerdeutschen Grenze in drei geographischen Bereichen definiert:
- Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
- Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
- Ausland
Die w-Nummer ist eine fünfstellige Kennziffer in der Form XX Y ZZ. Die Bedeutung der drei Ziffer-Gruppe hängt vom geographischen Bereich ab.
Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
XX entspricht den Ländern der Verwaltungsgliederung vor 25. Juli 1952 und den Bezirken der Verwaltungsgliederung per 31. Dezember 1969, wobei die letzteren in 2 Ziffern zusammengefasst wurden)
Y Bezirk
ZZ Stadtkreis/Landkreis
Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
XX Provinz in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.
Y Regierungsbezirk (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
ZZ Stadt- und Landkreis (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
Ausland
XX Staaten in den Grenzen per 31.12.1937
Y großer Landesteil oder Provinz (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
ZZ kleinere Verwaltungseinheit (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)
Zuordnung Ort zu w-Nummer
Die Orte erhalten die w-Nummer der Verwaltungseinheit (Landkreis, Stadtkreis, Kreis etc.) in dem sie liegen. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
- Die Gemeinde gehört zu einer Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann wird der Gemeinde die entsprechende w-Nummer zugeordnet.
- Die Gemeinde gehört zu keiner Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann können die beiden letzten Ziffern ZZ auf 99 gesetzt werden. Ist die größere Verwaltungseinheit ebenfalls unbekannt wird auch Y auf 9 gesetzt.
Verzeichnisse
- Liste aller W-Nummern: FOKO/PLZ
- Im Geschichtliches Ortsverzeichnis kann die w-Nummer für Gemeinden und für Orte ohne PLZ (z.B. aufgelassene Orte) außerhalb der heutigen Grenzen Deutschlands für Deutschland in den Grenzen am 31.12.1937 erfasst sein.
Literatur
- Gerhard Reichling (Bearb.): Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen ausserhalb der Bundesrepublik Deutschland [Hauptband], 1982, Frankfurt am Main, Verlag für Standesamtswesen Nachweis in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
- Gerhard Reichling (Bearb.): Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen ausserhalb der Bundesrepublik Deutschland, Nachtrag und alphabetisches Verzeichnis der amtlich geänderten Ortsnamen in den früheren preußischen Ostprovinzen vor 1939, 1991, Frankfurt am Main, Verlag für Standesamtswesen Nachweis in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
- Bundesausgleichsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Mittel- und Ostdeutschland und die früheren deutschen Siedlungsgebiete im Ausland, 1970, Frankfurt am Main, Verlag für Standesamtswesen Nachweis in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)