Wargen (Kreis Fischhausen)

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Landratsamt Fischhausen 1910

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Einleitung

Wargen (Kreis Fischhausen), in terra Wargen (1261), de Wargin (1299), Wargen das kammeramt (1405), Niclas Tolke czu Wargen (1409) [1], Samland, Ostpreußen.

Name

Der Name weist auf schwer bestellbares Ackerland, möglicherweise auf die Unbilden, welche durch die Überfälle Wikinger verursacht waren. [2]

  • prußisch "wargan" = Übel, Leid, Gefahr, Böses, Elend
  • "wargt" = belästigen, stören
  • nehrungs-kurisch "varg" = Mühe, Qual, Sorge [3]
  • "vargums" = mühsam

vgl. dazu

  • litauisch "vargti" = sich abmühen, Mühsal leiden


Allgemeine Information

"In der Mitte zwischen Königsberg und dem Galtgarben finden wir das Kirchdorf Wargen, das mit seinem "Kirchenteich" zu den lieblichsten Punkten des Samlandes zählt. Auf einer Landzunge am Westufer des Teiches erhebt sich die Kirche. Sie wurde hier im 14. Jahrhundert auf den Trümmern einer Ordensburg erbaut. In der Nähe der Kirche steht das 1894 erbaute Schloß des 1905 verstorbenen Grafen Lehndorff. Es paßt sich schön dem ganzen Landschaftsbild an. Südlich davon bei Preil befindet sich seit 1880 ein Denkstein mit folgender Inschrift auf einer eingelassenen gußeisernen Tafel: "S.M. der Deutsche Kaiser Wilhelm mit seinem Sohne, dem Kronprinzen K. und K.H., und seinem Enkel, dem Prinzen Wilhelm K.H., stiegen hier zu Pferde und geruhten einen Steigbügeltrunk anzunehmen von Graf Heinrich Lehndorff, General á la suite Sr. Maj. des Kaisers und Königs, den 8. September 1879". An dem Ostufer des Wargener Kirchenteiches, und zwar auf der südlichen Hälfte, von dem Dorf durch einen Zipfel getrennt, erhebt sich der mit Buchen, Eichen und Fichten bewachsene sogenannte Schloßberg. Er fällt mit seiner Westseite steil in den tiefen Teich ab und ist ein ringförmig von drei Parallelgräben und Wällen umzogener Burgberg. Zu erwähnen ist noch der Wargener Narrenmarkt, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts alljährlich im September stattfand, Königsberger zogen zu diesem Markt in Scharen hinaus, kauften sich dort Masken, Lärminstrumente aller Art und kehrten dann spät abends unter manchmal recht lauten Scherzen zur Stadt zurück." [4]

Politische Einteilung

Wargen (Kreis Fischhausen)

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Wargen (Kreis Fischhausen) war ein Kirchspiel.

Evangelische Kirchen

"Klar gegliederter verputzter Ziegelbau mit polygonalem Chorabschluß und Turm aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die Einwölbung, deren Schlußsteine noch großenteils erhalten und mit ihren Symbolen erkennbar sind, erfolgte wahrscheinlich erst später. Die letzte Restaurierung wurde 1933-1937 durchgeführt. Der Raum ist auffallend langgestreckt, ein Eindruck, der durch die Höhe der Wände und die schmalen hohen Fenster noch verstärkt wird. Die Emporen wurden erst 1841 eingezogen. Bei Restaurierungsarbeiten konnten Reste von Wandmalereien freigelegt werden. Aus der ausgehenden Ordenszeit stammen die Triumphbogengruppe und die Figur des Michael, die ursprünglich Teilstück einer Kanzel oder eines Altars war. Der Altar, dessen Aufsatz 1672 entstand, wurde 1876 restauriert. Sein Hauptbild zeigt die Kreuzigung. Die Kanzel, die etwa gleichzeitig mit dem Altar gearbeitet wurde (1668), wird wie der Altar der Werkstatt Johann Pfeffers zugeschrieben. Die Taufschale (1721) hat die Form einer Muschel. Die Orgel wurde 1824 gebaut. Die Kirche besitzt drei Glocken aus den Jahren 1794, 1655 und 1780." [5]

Katholische Kirchen

Geschichte

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Fischhausen

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Verschiedenes

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Quellen

  1. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S.170
  2. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S.433
  3. Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977, S.82
  4. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.373f
  5. Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S.37 Bd.II


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