Kloster Agnetenberg

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Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Stifter und Klöster im Bistum Münster > Dülmen > Kloster Agnetenberg

Historische Lage

Der Nonnenturm ist neben dem Lorenkenturm und dem Lüdinghauser Tor einer von drei immer noch erhaltenen Teilen der ehemaligen Stadtbefestigung von Dülmen. Der Name des Turms bezog sich auf das in der Nähe befindliche und mittlerweile aufgehobene Kloster der Augustinerinnen Agnetenberg, dessen bekanntestes Konventsmitglied Anna Katharina Emmerick war.

Kartaus Agnetenberg

Das 1462 gestiftete Schwesternhaus wurde 1471 in ein Nonnenkloster umgewandelt. Dem Herzog von Croÿ sprach man im November 1802 das Amt Dülmen als Entschädigung zu, mit dem Recht allen geistlichen Grundbesitz einzuziehen. Während er das Kartäuserkloster Weddern 1804 auflöste, ließ er das Kloster Agnetenberg bestehen, weil die acht Nonnen seit 1792 den Schulunterricht für die Bürgertöchter erteilten. 1811 erfolgte dann aber doch die Aufhebung des Klosters, wobei Besitz und Archiv an den Herzog von Croy fielen.

Kapitel

Blick in eine Kemenate, wie diese zu jener Zeit aussah

Oberin

Agnetenberg - Ord. St. Augustini

  • 1776 Anna Elisabeth Hackebraem, würdige Mutter
  • 1785 Würdige Mutter Anna Elisabeth Hackebraem

Konvent

  • 1785 Anna Gertrudis Schmitz
  • 1785 Anna Catharina Kettelacke
  • 1785 Anna Catharina Junck
  • 1785 Anna Sophia Luer
  • 1785 Anna Christina Grimmel
  • 1785 Adolphina Lugge
  • 1785 Ursula Meurer
  • 1785 Maria Franciska Niehaus
  • 1785 Catharina Elisabeth Woltermann
  • 1785 Johanna Margaretha Meyer
  • 1785 Maria Franciska Hackebraem
Grabstein mit Lebensdaten der Nonne Anna Katharina Emmerick auf dem Friedhof zu Dülmen

Die herzoglich Croÿ’sche Regierung genehmigte am 9. September 1803 auf Bitten der Oberin, dass die Novizinnen Clara Söntgen und Anna Katharina Emmerick das Gelübde ablegten und dadurch vollberechtigte Mitglieder des Klosters wurden.

Rector

  • 1776 R.P. Jacob Saur, Ord. St. August. Rector
  • 1785 Herr Jacob Anton Sauer

Katharina Emmerick

In den Wirren der Napoleonischen Zeit lenkten das Sühneleiden und die Stigmatisation der Anna Katharina Emmerick, einer Nonne, die 1811 das aufgelöste Kloster Agnetenberg hatte verlassen müssen, die Aufmerksamkeit auf Dülmen. Neugierige und Verehrer von nah und fern erschienen an ihrem Krankenlager. 1819 ließ sich der rheinische Romantiker Clemens Brentano in der Stadt nieder, um bis 1824 - bis zum Tode der Emmerick - deren Visionen aufzuzeichnen.

Es wurde eine "Anna-Katharina-Emmerick-Gedächtnisstätte" im ehem. Augustinerkloster an der Pfarrkirche Maria-Königin in Trägerschaft der Pfarrgemeinde Dülmen Maria-Königin eingerichtet. Kontakt: Vorsitzende(r) Heinz Wansing, Anna Katharina Emmerick Straße 28-30, 48249 Dülmen, Telefon: 02594 2126 o. 9510, Fax: 02594 7169. Führungen: auf Anfrage; pädagogische Betreuung von Schulklassen/Gruppen, Öffnungszeiten: nach Vereinbarung, Sonstiges: Buchhandlung vorhanden

Eigenbehörige

Bibliografie

  • Das Bistum Münster. 1 Die Schwesternhäuser nach der Augustinerregel, bearb. v. W. Kohl, Berlin 1968 S. 249-295 (Germania Sacra NF 3, 1).

Archiv

  • Dülmen, Croy`sches Archiv, Bestand Kloster Agnetenberg in Dülmen. 1811 erfolgte die Aufhebung des Klosters, wobei Besitz und Archiv an den Herzog von Croy fielen, darin 180 Urkunden (1413-1805); 50 Akten (16.-19. Jhdt.)
    • Betreff: Stiftungen, Visitationen, Professionen; Grundbesitz, Häuser in Dülmen; Finanzen; Aufhebung des Klosters.
      • Findbuch P 51
  • Diözesanarchiv Münster, Bestand Generalvikariat / Dülmen / Kloster Agnetenberg, darin Visitationen, Wahl der Oberin, Klosterschule, Verwaltung, Einkünfte 1799 ff., Klausur 1697/ 1703, Klosterunterhalt 1662, Einkünfte 1699, Kollekte für das zerfallene Kloster 1787, Klosterrechnung 1791, Innere Angelegenheiten 17. Jhdt. u.a.