Carlsberg (Kr.Memel)/Bewohner

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Familien SCHMITT und STESCHULAT

Aus der Familiengeschichte von Dieter STESCHULAT, der ab ca. November 1940 mit seinen Eltern und Geschwistern auf Gut Carlsberg lebte (er hat auch die Fotos zur Verfügung gestellt):

Mein Vater (Anm.:Gustav Walter Steschulat[5]) hat dann in Memel bei einer Firma Großmann eine Spediteurlehre gemacht. Ein Zeugnis oder etwas ähnliches aus der Zeit haben wir in seinem Nachlaß gefunden. Er wurde, als das Memelgebiet litauisch geworden war, arbeitslos und ging dann nach Neuruppin zur Missionsgesellschaft der Deutschen Baptisten und arbeitete dort auf dem Büro. Sein Onkel war dort der Missionsdirektor Friedrich Wilhelm Simoleit - geboren in Memel - der ihn dorthin holte).Bei der Missionsgesellschaft hat Vati bis zum Beginn des 2. Weltkriegs gearbeitet.

Nach Kriegsausbruch wurden sämtliche Missionare in Afrika interniert, sodass die Missionsgesellschaft nichts mehr zu tun hatte. Mein Vater ging als Buchhalter zu einer großen Mühlenfirma. Doch bald bekam er eine Nierensache und mußte ins Bett. Im Bett fasste er den Entschluß, wieder nach Memel in seine nun befreite Heimat zu ziehen. Meine Tante schrieb, sie wollte uns für ein paar Wochen in ihrem Gutshaus aufnehmen, bis wir eine Wohnung fänden.


1940 zogen wir dann zu meinem Onkel, Vatis Schwager, Otto Schmitt[6], Mann von Vatis Schwester Käte[7] auf das Gut Karlsberg III , Kreis Memel. Karlsberg war Bahnstation und von dort aus fuhr ich dann mit der Bahn 8km nach Memel zur Schule. Ursprünglich hatte Karlsberg III eine Ziegelei dabei, die allerdings im Krieg außer Betrieb war, die Onkel Otto sich dazugekauft hatte, weil er ja ein Baugeschäft hatte. Er hat mit seinem Baugeschäft auch den Auftrag erhalten, am freien geraden Gleis außerhalb des Bahnhofs in Karlsberg - litauisch Rimkai - in Richtung Spengen bzw. Prökuls eine lange Rampe anzulegen, an der später die Panzer und Fahrzeuge für den Russlandfeldzug abgeladen wurden. In Karlsberg wohnten wir 3 Jahre, bis wir dann in Memel endlich eine Wohnung kriegten, die wir aber schon praktisch ein Jahr später als Flüchtlinge verlassen mußten.

li. Gustav Walter Steschulat[1], re. sein Vater Gustav Steschulat[2] vor dem Gewächshaus des Gutes Carlsberg
li.hi. Doris Steschulat[3], daneben Käte Schmitt[4], vo.li. Susanne Steschulat geb. Mackensen, auf dem Trittbrett Dieter Steschulat
Doris Steschulat mit Tochter Sieglinde


Nach den Erinnerungen von Dieter STESCHULAT gab es zur Zeit des Besitzers Otto SCHMITT noch folgende Bewohner auf Gut Carlsberg:

  • Bruno WAITSCHIES, Verwalter
  • Justin LENZ, Gutsgärtner
  • BARSUHN, Melker (an Blutvergiftung gestorben)
  • BERTULEIT
  • BITARIS, Schmied




Ortsfamilienbuch Memelland

Folgende Familien bzw. Personen lebten in Carlsberg (Kr.Memel) oder stehen mit diesem Ort in Verbindung: Bewohner



Quellen