Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/010

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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und Chef aller oberen Collegien angesetzt. Am 21. Januar 1772 wurde er Geh. Rath und Canzler, er starb 1802. - Als der neue Landesherr Friedrich Wilhelm Leopold 1789 in den Fürstenstand erhoben wurde, kam für den Canzler Hoffmann zugleich der Adelsbrief und zwar mit dem Ausdruck: Edler von Hoffmann! mit, und etliche Wochen nachher erfolgte für ihn die Präsidentenwürde." (Althof Msscr.)
29. Von 1774 - 1790 wurde Reg. Rath von Schleicher aus Rinteln, des Vorgenannten Schwester Sohn, Commissarius und Präsident des Consistoriums zu einiger Erleichterung desselben bei gar zu vielen Geschäften.
30. Von 1790 - 1803 Reg. Rath Simon August Heinrich Volckhausen, einziger Sohn des Amtmanns Volckhausen zu Brake, ein sehr lebhafter, gescheiter und origineller Mann. Nach beendigtem Studium in Göttingen unternahm er eine Reise nach Frankreich, ohne erst nach Hause zurückzukehren und den Seinigen anzugeben, wohin er seine Schritte lenke. In Frankreich hielt er sich einige Wochen als Pensionär in einem Kloster auf und redete so lange mit den Mönchen Latein, bis ihm das Französische geläufig ward. Später wurde er Amtmann in Detmold und verheirathete sich mit Henriette Elisabeth Benten, einer Waise von 18 Jahren, die ihm 10 Kinder schenkte. Noch ziemlich jung wurde er in die Regierung berufen und besaß die Gunst seines Fürsten, der ihn oft besuchte, „als die Kinder noch alle im Hause gewesen sind. Er war sehr liberal und strebte dahin, daß der Bauernstand möglichst viel Erleichterung erhielt.“ Auch die Fürstin Pauline ließ ihn öfter zu sich rufen, um seinen Rath und seine Meinung zu hören. Ungebeten hatte ihm die hohe Frau die Zusicherung einer Pension und freie Wohnung in dem kleinen Pavillon am Schloßplatze nächst dem Theater auch für seine Frau, wenn sie ihn überleben sollte, bewilligt. Das Document darüber hatte sie ihm heimlich in die Tasche seines Galarockes gesteckt oder stecken lassen. Er fand es, nachdem es in demselben 14 Tage ungesehen gelegen, zufällig, als er den Rock anziehen wollte, um sich zur Tafel zu begeben. Die Freude darüber war groß, da er nur wenig Vermögen besessen und das Wenige bei der großen Familie zugesetzt hatte. Er starb im Alter von 75 Jahren, ein Jahr, nachdem er seinen Abschied genommen. Seine Gattin starb 1823. Sein Sohn war der Pastor Volckhausen in Oerlinghausen.
30. 1804 - 1820 Karl Friedrich Funck (später v. Funck), dritter Sohn des Bartolomäus Funck von Senftenau, stand bis 1774 im Dienste des Grafen Friedrich Ernst zur Lippe in Alverdissen, trat im Oktober 1774 als Rath an der Regierung und Kanzlei in die