Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/061

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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gezogen sind, halten sich durchweg zur Kirche nach Haustenbeck, auch besuchen ihre Kinder die Schule daselbst.

Die Kirche zeigt an der Westseite unter dem Thurme folgende Inschrift: SIMON· AUGUST· RG· U· E· H· Z· LIPPE und darunter II. C. Romberger, Metzer-Meister ec. – Mitten in der Kirche liegt der erste Pfarrer der Gemeinde Joachim Winandt begraben. Der Grabstein hat oben das Emblem einer Taube und die Inschrift: „Hierunter liegt begraben der hochehrwürdige Herr Joachim Winandt, geboren in Hessen anno 1623 im November, verehlicht 1650 mit der ehrbaren und tugendreichen Frau Anna Margaretha Kronemeyer, berufen nach Heiligenkirchen 1653, nach Haustenbeck im Jahre 1670, gestorben 1703. 19. November, begraben am 24. November, alt 70 Jahre. Leichentext: Jesaia 38, 1. 2. Bestelle dein Haus, denn du musst sterben und nicht lebendig bleiben. – Der Thurm hat 2 Glocken. Die größere, welche im Jahre 1845 umgegossen ist, hat die Inschrift: „Erbarme Dich, Herr – Rüstet Euch, ihr Christenleute. – Gott der Herr ist Sonn’ und Schild.“ Die kleinere, deren Inschrift unleserlich ist, ist nach einer Bemerkung des Pastors Christoph Conrad Vogt „a. 1746 tempore autumni in die Reihe gekommen.“ Die Orgel ist 134 Jahre alt, der Erbauer unbekannt.

Von Pastor Gustav Meyer rühren die Inschriften vor und in der Kirche her. Draußen über dem Haupteingang nach Süden steht: „Siehe, wie heilig ist diese Stätte. Hier ist nicht anders denn Gottes Haus.“ Drinnen an der Ostseite zu beiden Seiten der Kanzel sind zwei Holztafeln mit dem Apostolicum und dem Dekalog; hinter der Kanzel ein Ecce homo mit der Beischrift: „Das that ich für Dich! Was thust Du für mich?“ Ev. Joh. 19, 5. 12, 26; vor der Kanzel: „Lasset Euch versöhnen mit Gott;“ am Chor: „Wie lieblich ist doch Herr die Stätte, wo Deines Namens Ehre wohnt;“ am Pfarrstuhl: „Joh. 10, 9;“ am Stuhl der Pfarrfamilie: „Luc. 10, 42;“ am Stuhl der Armenpfleger: „Apost. Gesch. 6, 3;“ an dem der Kirchenvorsteher: „1 Tim. 5, 7.“ Drinnen an der Südseite über dem Haupteingang eine Holztafel mit der Schrift: „Das Zeugniß des Sohnes Gottes über wahres Glück und Wohlergehen.“ Folgt die Stelle: Math. 5, 3 – 10.

Das Kirchenvermögen beträgt Mark 550,50. Dazu kommen 3 Scheffelsaat Land, 35 ½ Scheffelsaat Holz mit Fichtenbestand. Steuer der hiesigen Colone à 90 Pfennig = Mark 106,20. – Das Armenvermögen beträgt 690 Mark.