Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/190

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Version vom 27. Oktober 2008, 15:33 Uhr von TBGuelde (Diskussion • Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[189]
Nächste Seite>>>
[191]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



5. Langenholzhausen. (Langenholthusen, Langenholthosen.) Das sehr alte Kirchspiel Langenholzhausen mit dem alten Nieder- und Oberholzhausen, Helinghausen (Hedelinghausen), (ein Haus zu Hedelinghausen kommt urkundlich schon 1348 vor. Lipp. Reg. II, 898.), Calldorf (Ober- und Nieder-Callendorp), Faulensiek, Steinegge, Winterberg, Niedermühle, Heidelbeck (das sehr alte Helbeke, welches urkundlich schon 1278 vorkommt (Lipp. Reg. I, 382), Tevenhausen (Tevenhusen) urkundlich schon 1245 genannt (Lipp. Reg. I, 238) und Langewand gehörte nach dem Mindener Archidiaconatsverzeichnisse zum Archidiaconat (bannus) Osen, im Bisthum Minden und war die Gränzpfarre nach dem Archidiaconat (bannus) Rehme hin. Oberholthusen, am Wege nach Tevenhausen gelegen, und die Höfe im Pferdebruche sind im 30jährigen Kriege zerstört. Früher lagen mitten in Langenholzhausen 2 große Fischteiche, die ans Kloster Möllenbeck gehörten.

Die nach einer Pfeilerinschrift an der Südseite 1710 restraurirte Kirche, ein gothischer Bau, der dem Augenschein nach aus verschiedenen Zeiten stammt, war der „heiligen Helena", der Mutter Konstantins, welche deßhalb unter die Heiligen aufgenommen war, weil sie das Kreuz wieder aufgefunden und so glühend verehrt hatte, geweiht, und muß zum Theil im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts erbaut gewesen sein, da im Jahre 1245 Otto Graf von Teklenburg, sein Sohn Heinrich und dessen Gattin Jutta beurkunden, daß sie mit Dietrich von Callenthorpe, Canonicus zu Minden, einen Tausch gemacht, indem sie den Zehnten zweier Höfe — domorum — in Langenholthusen und Tevenhusen an die Kirche zu Langenholthusen, welcher die Höfe schon gehören, abtreten, wogegen diese ihnen den Zehnten in novali nostro Stocke (die Wüstung Stöcken zwischen Langen-holzhausen und Möllenbeck) überläßt (Lipp. Reg. I, 238.). Stifter bezw. Erbauer und Patron der Kirche ist, aus nachstehender Urkunde zu schließen, ein Gottschalk von Kallendorp, von der im jetzigen Amte Varenholz begüterten Familie der Ritter von Kallendorp, die zu den Burgmannen des Schlosses Varenholz gehörten, im 15. Jahrhundert ausstarben und ihre Güter und das Patronat der Kirche zu Langenholzhausen auf die Familie v. Wend vererbten. (Als dieser Zweig der Familie 1548 mit Simon de Wend ausstarb, ging das Patronat auf die Lipp. Grafen über.) Denn eine Urkunde vom 9. August 1278 besagt: Rakene von Vorenholte und seine vier Söhne Arnold, Balduin, Statius und Heinrich vergleichen sich mit der