Post (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

These 1

»[...] Nach Schulz/Basler, Deutsches Fremdwörterbuch und dem grossen Deutschen Wörterbuch von Grimm bürgerte sich das Wort Post erst Mitte des 16. Jahrhunderts ein (es ist aus franz. poste bzw. ital. posta übernommen). Zu dieser Zeit war aber die Blüte der Familiennamengebung - zumindest in weiten Teilen Deutschlands - längst vorüber, d.h. zu dieser Zeit hatte fast jeder schon einen Familiennamen.
Von seiner sprachlichen Form verweist der Name Post, der ja urspünglich aus einem Appellativum (=Gattungsname) entstanden ist wie alle Namen, auf den niederdeutschen, bzw. westmitteldeutschen Raum. Dort muss er “gewachsen” sein. Dafür spricht das unverschobene anlautende P-. die oberdeutschen Mundarten haben dies ja alle zu Pf-, verschoben (z.B. Pund-Pfund). Auch das erhaltene -st verweist in diesen Raum, da -st im Südwestdeutschen ebenfalls zu scht- (z.B. fest-fescht) geworden ist. Somit möchte ich im wesentlichen drei Abstammungsmöglichkeiten für Post aus sprachwissenschaftlicher Sicht herausstellen:
1. Die uradeligen Post`s aus dem Wesergebiet: Herkunftsname nach einem geomorphologischen Begriff. (siehe These 2)
2. Die auf einen Handwerkernamen "Zimmermann" zurückgehenden Post`s, die ursprünglich im mittel-, niederdt. und niederfränkischen Raum beheimatet waren.
3. Vereinzelte Namen, die aus Umstellungen oder Entlehnungen aus anderen Sprachen entstanden sind.« [1]

These 2

»Post (Hamburg oft): niederdeutsch - niederländisch post = Pfosten, Übernahme vom Beruf des Zimmermanns wie Pahl, Stender, Balke u.ä.. Joh. Post 1343 Lübeck, Eylard Post 1422 Bremen, Peter Post 1554 Flensburg. Ein Sumpfwort post steckt in Ortsnamen wie Posthorst, Postey (Bach), Postlo (Westfalen, Flandern), Postcumbe (England), Postmoor (1, 2), und Postbruch bezeugt ist.« [2]

These 3

Eine These geht auf folgende Wappensage zurück:
»[...] Post, von. Ihre Stammsage ist poetisch behandelt in Vincke`s Sagen und Bilder aus Westfalen, Hamm 1857 (Digitalisat der Google Buchsuche (CEM7AAAAcAAJ)).
Am Ufer der Weser stand auf hohem Berge im zehnten Jahrhundert eine starke Veste, der sogenannte Nettel- oder Nesselberg, die spätere Schauenburg, deren Besitzer, der Graf von Nettelberg, die ganze Umgegend durch seine Raubzüge unsicher machte. Er ward zwar vom Kaiser Otto II. in die Reichsacht erklärt, allein er achtete des nicht, sondern fuhr in seinen Räubereien fort. So zog denn der Kaiser selbst (980) gegen die Burg, allein dieselbe war so fest, dass sie allen Stürmen widerstand. Aushungern konnte man sie auch nicht, denn erstlich hatte sie ihr Herr auf lange Zeit verproviantirt, und dann stand sie auch durch unterirdische Gänge mit der Umgegend in Verbindung. Durch welche es für die Belagerten leicht war, Lebensmittel in die Burg zu schaffen. So beschloss denn der Kaiser einen letzten Sturm, und als man eben angreifen wollte, ergriff ein fremder unbekannter Ritter das Reichspanier und schritt Allen voran. Seinem Ungestüm und der Tapferkeit der durch ihn begeisterten Kaiserlichen gelang es auch, die Burg zu erobern, aber als der Kaiser nach beendigtem Kampfe den Namen des tapferen Ritters zu wissen verlangte, konnte Niemand über denselben Auskunft geben, auch sein Schild trug kein Wappen. Da malte der Kaiser mit dem Blute, von dem das Schild triefte, mit geschickter Hand das Bild eines Löwen auf denselben und hiess den Ritter dieses als Wappen führen. Schild und Wappen bewahrt die Familie von Post, welche von diesem Ritter abstammt, noch heute.« [3]
Hier nun die These:
»Der “unbekannte Ritter” hiess Adolph. Er muss bei dem genannten Sturm auf die Burg Nesselberg nicht unbedingt beritten gewesen sein und zusammen mit der Angabe, dass er einen wappenlosen Schild trug könnte darauf hinweisen, dass er gar kein Ritter sondern irgendein Krieger war. Dann könnte die Wappenverleihung durch Kaiser Otto II. gleichzeitig ein Ritterschlag gewesen sein und dann müssten ja noch andere Post`s existiert haben, die nicht adelig waren. Von diesen konnten dann nichtadelige Nachfahren existieren, und in der Tat kann man von diesen erst nach diesem ev. Ritterschlag nichtadelige Post-Nennungen finden. Und noch etwas, die ersten, auffindbaren, nichtadeligen Post`s finden sich ausgerechnet im Zuge rsp. an Orten in Schleswig Holstein und Pommern, dem Kolonisationsgebiet der Grafen von Schaumburg zusammen mit adeligen Post`s [...]«  [4]

These 4

»[...] von der Pflanze Porst (Heilpflanze)« [5]

Nennungen und Varianten

Nennungen

  • Post, Joh.: 1343 in Lübeck
  • Post, Eylard: 1422 in Bremen
  • Post, Peter: 1554 Flensburg

Varianten

  • von Post
  • Post
  • Posth
  • Posthius

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Post</lastname-map> <lastname-map size="200" mode="abs">Post</lastname-map>

Bekannte Namensträger

A

C

E

  • Emil Leon Post (1897–1954), polnisch-amerikanischer Mathematiker und Logiker

G

H

J

L

M

  • Marjorie Merriweather Post (1887–1973), US-amerikanische Unternehmerin und Gründerin der Firma General Foods
  • Mike Post (* 1944), amerikanischer Komponist und Musikproduzent

P

  • Philip S. Post (1833–1895), amerikanischer Politiker und Armeegeneral
  • Pieter Post (1608–1669), holländischer Architekt, Drucker und Maler

S

T

  • Ted Post (* 1918), amerikanischer Regisseur

W

Geographische Bezeichnungen

  • Posthorst
  • Postey
  • Postlo (Westfalen, Flandern)
  • Postcumbe (England)
  • Postmoor (1, 2)
  • Postbruch

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Post</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Post.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Post


Genealogen

Es dürfen sich gerne weitere interessierte Genealogen hier eintragen (⇒ über »Bearbeiten«)

  1. Post/von Post - Familienkundliche Nachrichten, Bd.2, Heft 4 (1984), S.4
  2. Bahlow, Hans: Deutsches Namenlexikon
  3. Grässe, J. G. Theodor Graesse: Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation, Dresden 1876 (Digitalisat der Google Buchsuche (e1cBAAAAQAAJ))
  4. Post/von Post - Familienkundliche Nachrichten, Bd.2, Heft 4 (1984), S.5
  5. Prof. Dr. Jürgen Udolph, Sendung "Numen Nomen Namen" auf radioeins.