Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/094

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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das Kloster auf, welches 1237 zu Stande kam. Es waren Cistercienserinnen, die aus dem Kloster Reinbek kamen. Er ließ auch die Stiftskirche (basilica) an seinem Wohnorte erbauen, setzte den bisherigen Pfarrherren Gottschalk zu Krempe zum ersten Propsten und die domina Elisabeth zur Priörin ein, begabte auch das neue Stift mit liegenden Gründen und Einkünften. Darauf starb er in einem hohen Alter 1238, und bei seinem Leichenbegängniß begabten seine Erben das Kloster gleichfalls, wie es denn überhaupt demselben an mannigfaltigen Erwerbungen so wenig als andern Klöstern gefehlt hat, besonders auch in den anliegenden Marschgegenden. Durch die Überschwemmungen, denen diese ausgesetzt waren, erlitt freilich das Kloster zu Zeiten beträchtliche Verluste. Dies war gegen das Jahr 1420 der Fall gewesen, wo auch das Kloster abgebrannt war, weshalb vom Propsten Otto demselben die Kirche zu Elmshorn und die Capelle zu Seester verliehen wurden. Früher schon hatte das Kloster die Kirche zu Horst erlangt. Um die Reformationszeit muß das Kloster sich in bedrängten Umständen befunden haben, da es ziemlich viel von seinen Gütern an Johann Ranzau verkaufte. Die Reihenfolge der Pröpste und Priörinnen ist nicht vollständig bekannt. Auch kennt man von denjenigen, die vorkommen, nur meistens die Vornamen. Gegen die Reformationszeit kommen Zunamen vor, die es beweisen, daß wenigstens um diese Zeit die Priörinnen aus adligen Familien waren, z. B. Cäcilia Ranzau, Metta von der Wisch; unter den Pröpsten auch Johann v. d. Wisch 1521, der zugleich Domherr zu Schleswig war, Henning Ranzau, dann Clemens von der Wisch. Vermuthlich waren längst schon nur adlige Fräulein in das Stift aufgenommen, wie es denn auch bei der Reformation der Ritterschaft zur Versorgung der Töchter verblieben ist.

Dagegen von dem Kloster Harvstehude wußten wir wenig Beglaubigtes und Zusammenhängendes, bis neuerdings durch die Herausgabe der älteren Diplome desselben im Hamburgischen Urkundenbuche und durch eine verdienstvolle Abhandlung vom Archivar Dr. Lappenberg uns darüber gründlichere Auskunft ertheilt worden ist[1]. Darnach ist die alte Abtei Herwardeshude, welche als Erziehungsanstalt


  1. Lappenberg, von der Cistercienserinnen-Abtei Herwardeshuthe und deren Umwandlung in das St. Johannis-Kloster. In der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Neue Folge ,I H. 4. S. 513—580. (Hamburg 1858).