Gaugraf

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Einleitung

Gaugrafen waren Grafen, die als Verwalter eines Gaues fungierten. Ein Gau war eine regionale Verwaltungseinheit, die oft mehrere Grafschaften umfasste. Die Gaugrafen hatten die Aufgabe, die königliche Autorität in ihrem Gau auszuüben und die königlichen Interessen zu vertreten.

Die Gaugrafen waren sowohl militärische als auch administrative Führer in ihren Gauen. Sie waren für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung verantwortlich, erhoben Steuern, sorgten für die Verteidigung des Gaues und fungierten als Richter in Rechtsstreitigkeiten. Sie hatten auch die Aufgabe, königliche Besitztümer und Rechte zu verwalten.

Bekannte Gaugrafen der Karolinger

1. Graf Gerold von Vinzgau: Gerold von Anglachgau (auch Gerold I.; * um 730; † wohl kurz nach 784) war ein fränkischer Adliger und um 777/784 auch Graf im Kraichgau und Anglachgau. Er war einer der einflussreichsten Gaugrafen während der Regierungszeit Karls des Großen und wurde als Verwalter des Vinzgaus eingesetzt, einer Region, die Teile des heutigen Deutschland, Frankreichs und der Schweiz umfasste.
2. Graf Roger von Laon: Roger I. (Rotger, Rotgarius), † 926, 921/925 Laienabt von St. Amand; ⚭ nach 890 Heilwig, † nach 895, Tochter des Markgrafen Eberhard von Friaul (Unruochinger) und der Gisela, einer Tochter Kaiser Ludwigs des Frommen (Karolinger), Witwe des Grafen Hucbald, wohl Hucbald von Dillingen, Graf von Ostrevant. Er war Gaugraf von Laon, einer Stadt im heutigen Nordfrankreich. .
3. Graf Eberhard von Friaul: (* 810; † 16. Dezember 866 in Italien) aus dem Geschlecht der Unruochinger war von 828 bis zu seinem Tod Markgraf von Friaul. Kaiser Ludwig der Fromme ernannte ihn zum Nachfolger des auf der Reichsversammlung in Aachen im Februar 828 abgesetzten Markgrafen Balderich von Friaul, dem Versagen bei der Abwehr des verheerenden Einfalls Omurtags und seiner Bulgaren in Pannonien im Sommer 827 vorgeworfen wurde. Allerdings wurde Balderichs große Mark gleichzeitig in vier Grafschaften aufgeteilt: Friaul mit Istrien, Karantanien, Krain mit Liburnien (fränkisches Kroatien), und Savien. Eberhard spielte eine wichtige Rolle in den fränkischen Eroberungen in Italien und wurde für seine militärischen Fähigkeiten und seine Verwaltungsfähigkeiten geschätzt.
4. Graf Gero von der Mark: (939 bis 965) Markgraf König Ottos I., welcher als ein ostsächsischer Graf die Tributherrschaft über die slawischen Stämme östlich der mittleren Elbe und der Saale ausübte. Gero war ein loyaler Unterstützer der Karolinger und spielte eine wichtige Rolle in der Verteidigung der Reichsgrenzen.
5. Graf Ulrich von Burgund: Ulrich war Gaugraf von Burgund, einer Region im heutigen Ostfrankreich. Er war ein enger Verbündeter der Karolinger und spielte eine wichtige Rolle in der Verwaltung und Verteidigung der Region.
6. Warin von Habsburg: Gaugraf von Aargau im 10. Jahrhundert und Stammvater des Hauses Habsburg.
7. Eberhard von Franken: Gaugraf von Franken im 9. Jahrhundert.
8. Ulrich von Friaul: Gaugraf von Friaul im 10. Jahrhundert.
9. Conrad der Rote: Gaugraf von Burgund im 10. Jahrhundert.
10. Hermann Billung: Gaugraf von Sachsen im 10. Jahrhundert.
11. Otto von Northeim: Gaugraf von Northeim und später Herzog von Bayern im 11. Jahrhundert.
12. Adalbert von Bremen: Gaugraf von Bremen und später Erzbischof von Hamburg-Bremen im 11. Jahrhundert.
13. Konrad von Wettin: Gaugraf von Wettin und Begründer des Hauses Wettin im 11. Jahrhundert.
14. Berthold von Zähringen: Gaugraf von Zähringen und Gründer der Stadt Freiburg im 12. Jahrhundert.

Artikel Gaugraf. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.