Struma

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Krankheitsbezeichnung

Bedeutung: Drüsengeschwulst, Kropf

auch: Strumm


Als Struma oder Kropf wird eine sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse bezeichnet. Der untere Halsbereich verdickt sich dabei sichtbar.

Die Schilddrüse hat beim Menschen im Mittel ein normales Volumen von bis zu 18 ml. Bei hohem Jodangebot in der Nahrung ist sie kleiner, da hier nicht soviel jodverarbeitende Zellen notwendig sind. Sie kann sich bei einem Jodmangel um das 4 - 6-fache vergrößern.

Ursachen

Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre. Sie nimmt das aus der Nahrung angebotenen Jod auf, speichert es und verbraucht es bei der Produktion der Schilddrüsenhormone.

Bei Jodmangel wächst die Schilddrüse, um ihre Leistung erhöhen zu können. Sie kann dann bis zu 98 % des vom Körper aufgenommenen Jods aus dem Blut herausfiltern und erhöht so ihre Leistungsfähigkeit. Dies ist eine biologisch sinnvolle Anpassung an eine jodärmere Umgebung und keine Krankheit, wenn keine Funktionsbeeinträchtigungen und Beschwerden im Halsbereich hinzukommen.

Ein Kropf kann außerdem entstehen durch Schilddrüsenüberfunktion und Unterfunktion aus verschiedener Ursache.

Eine Struma kann auch während der Schwangerschaft auftreten. Die Schilddrüse produziert während der Schwangerschaft vermehrt Thyroxin. Diese Mehrleistung kann manchmal als Kropf bei Schwangeren sichtbar werden. Meist verschwindet er einige Zeit nach der Entbindung wieder. In der Schwangerschaft gebildete Zysten und Knoten in der Schilddrüse bilden sich jedoch nicht mehr zurück.

Vorbeugung

Zur vorbeugung dieser Erkrankung wird seit langem das Speisesalz und seit ein paar Jahren auch andere Lebensmittel in den Industrieländern mit Jod versetzt. Dadurch ist die Häufigkeit der Strumen stark zurückgegangen.

Allerdings ist Jodüberschuss bei Vorliegen der durch die Jodierung ausgelösten autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen zu vermeiden, was die Versorgung mit Lebensmitteln bei diesem Personenkreis schwierig macht, zumal auch über das Tierfutter Milch, Eier, Fleisch in unbekannter Menge Jod enthalten.

Früher wurde ein Kropfband bei Frauen auch als "Schwangerschaftsbeweis" getragen. Die Frauen trugen ein enges Stoffband um den Hals; wurde es zu eng, oder riß es, lag oft eine Schwangerschaft vor.

Noch heute gibt es das Kropfband z.B. in der bayerischen Trachtenmode.