Benutzer:Woeber

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tobias HOTZ * 22.09.1697 in Oedenburg/Sopron Königreich Ungarn, getraut am 28.02.1724 in Oedenburg mit Sophia Hacker Sohn Johann Georg HOTZ * 18.06.1729 in Oedenburg, getraut am 24.01.1763 in Oedenburg mit Susanna Catharina Pohl Sohn Johann Georh HOTZ * 29.08.1765 in Oedenburg, getraut am 29.01.1793 in Oedenburg mit Maria Susanna Zeberer Sohn Johann Michael HOTZ * 03.07.1797 in Oedenburg, getraut am 09.02.1823 in Oedenburg mit Catharina Graf Sohn Ferdinand HOTZ * 25.03.1834 in Oedenburg, getraut am 12.02.1871 in Ottakring (heute zu Wien gehörig) mit Katharina Wagner Tochter Maria Katharina Viktoria HOTZ * 10.03.1875 in Ottakring/Wien getraut am 07.11.1899 in Müllendorf /Ungarn mit Josef Wöber

die Trauungen in Oedenburg erfolgten in der evangelischen Kirche, die Trauungen in Ottakring und Müllendorf in röm.kath. Kirchen.

Die Familie Hotz, unsere Vorfahren aus dem Königreich Ungarn

Name und Herkunft

Für die Herkunft des Familiennamens Hotz gibt es unterschiedliche Erklärungen. Nach Brechenmachers etymologischen Wörterbuch der deutschen Familiennamen ist Hotz ein sehr alter Name, der sich aus dem Vornamen Hutzo/Hotze zu einem Vollnamen entwickelt hat. Gottschald bezieht Hotz auf die gleichlautende Bezeichnung für einen Bauern (Beruf) in der Gaunersprache (rotwelsch). Eine weiter Deutung des Namens bezieht sich auf das mittelhochdeutsche Wort „hotzen“ für schnell, laufen, schaukeln, nach der Gangart des ersten Namenträgers. Fest steht, dass Hotz die Bezeichnung für einen einfachen Bauern ist, welche im Mittelalter im Schwarzwald verwendet wurde. Im Südwesten Deutschlands und dem angrenzenden Gebiet der Schweiz um Zürich liegen auch die Schwerpunkte der Verteilung des Namens Hotz.

Unsere Hotz-Vorfahren kamen vermutlich in der Zeit zwischen 1598 und 1625 nach Unterschützen im Königreich Ungarn (heute Burgenland/Österreich), als Freiherr Ludwig von Königsberg viele Flüchtlinge, welche wegen ihres protestantischen Glaubens ihr Land verlassen mussten, in die Ortschaften seiner Herrschaft Bernstein, darunter auch Unterschützen, aufnahm. Es ist anzunehmen, dass unsere Hotz-Linie ihren Ursprung im Gebiet des Schwarzwaldes hatte. Einen Beweis für diese Annahme konnte ich allerdings bisher nicht erbringen.

Erste Hotz-Dokumentation aus dem Jahre 1693

Die erste Beurkundung eines unserer Hotz-Vorfahren konnte ich in der evangelischen Kirche von Oedenburg (ungarisch Sopron) in Form der Eintragungen über die am 14. Jänner 1693 erfolgte Trauung des Thomas Hotz (VIII/320) mit der Magdalena Ebharth (VIII/321) finden. Aus dieser Dokumentation ist abzulesen, dass der Bräutigam Thomas Hotz in Unterschützen, der hochgräflichen Battyanischen Herrschaft zugehörig, als Sohn des Matthias Hotz (IX/640), Mitnachbar in Unterschützen, und dessen Ehefrau Elisabeth (IX/641) geboren wurde. Ein Mitnachbar ist bzw. war ein Bauer im Dorf. Die gesamte Bauernschaft eines Dorfes war die Nachbarschaft. Matthias Hotz, über dessen Geburt oder Taufe und Trauung konnte ich keine Dokumentationen finden. Er dürfte gegen Ende des dreißigjährigen Krieges (1618-1648) das Licht der Welt erblickt haben. Ob in Oberschützen oder anderswo ist nicht festzustellen. Die Schwierigkeiten bei den Recherchen bezüglich Unterlagen oder Daten über die Familie Hotz ergeben sich verstärkt dadurch, dass sie Protestanten waren und zu ihren Lebzeiten im Königreich Ungarn (das gesamte heutige Burgenland gehörte damals zu Ungarn) nur einzelne evangelische Pfarren Taufen und Trauungen vornehmen durften. Daher konnten auch die Geburtsdaten des Sohnes Thomas und seiner Ehefrau Magdalena bisher nicht erhoben werden. Auch ob das Ehepaar Matthias und Elisabeth Hotz neben dem Sohn Thomas noch anderen Kindern das Leben schenkte, was anzunehmen ist, konnte nicht dokumentiert werden. Auch über das Ableben des Matthias und der Elisabeth Hotz liegen keine konkreten Daten vor. Wir wissen nur, dass zum Zeitpunkt der Trauung des Sohnes Thomas am 14. Jänner 1693 sein Vater Matthias noch lebte, während seine Mutter schon gestorben war. Der Sohn Thomas Hotz war der letzte unserer Hotz-Vorfahren, der in Unterschützen das Licht der Welt erblickte. Dabei liegt die Betonung auf „unserer“, da andere Nachkommen der Familie bis in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts weiter in Unterschützen ansässig geblieben sind. In einem Urbar aus dem Jahre 1767 finden sich drei Bauern mit dem Namen Hotz und 1872 wird ein Johann Hotz in einem Prozeß vor dem Königlichen Gerichtshof in Steinamanger als Beklagter genannt. Diesen Prozeß hatten die größeren Urbarialisten (größere Bauern) von Unterschützen gegen Johann Hotz und Genossen (kleinere Bauern) wegen Aufteilung der bisher gemeinsam benutzten Flächen von Wald und Weiden angestrengt. Bevor ich auf die über Thomas Hotz und seine Ehefrau Magdalena, geborene Ebharth, erhobenen Daten eingehe, will ich auf den folgenden Blättern einige wesentliche Ereignisse aus der Geschichte des Geburtsortes von Thomas Hotz und Wohnsitz zahlreicher Hotz-Generationen Unterschützen aufzeigen.

Unterschützen

Der Ort Unterschützen liegt im Burgenland in einem Talkessel südlich von Bernstein unweit von Bad Tatzmannsdorf. Bis zum Jahre 1921 war Unterschützen dem Königreich Ungarn zugehörig. Bei Grabungen wurden verschiedene Gegenstände gefunden, welche auf eine sehr frühe Besiedelung des Gebietes schließen lassen. Auf dem Areal des Ortes soll schon eine keltisch-pannonische Siedlung bestanden haben. Aus der Römerzeit wurden Münzen gefunden, welche aus den ersten vier Jahrhunderten unserer Zeitrechnung stammen. Für die folgenden Jahrhunderte gibt es keine Funde oder Unterlagen, weder Bauwerke noch Urkunden. Der Name des Ortes „Unterschützen“ dürfte aus der frühen Arpadenzeit stammen. Arpad, der Stammvater der ungarischen Arpadendynastie (um 890-1301)führte die Ungarn aus Südrussland in die Pannonische Ebene. Nach ungarischen Forschungen wurden von den Arpadenkönigen ungarische Bogenschützen (sagittarii regales) zum Schutz der nahen Grenze (gegen die Steiermark)angesiedelt. Die älteste Urkunde, welche von diesen Bogenschützen spricht, stammt aus dem Jahre 1271 (J.K.Homma, Zur Herrschaftsgeschichte des Südburgenlandes). Mit dieser Schrift bestellte der ungarische König Stephan V. (1239- 1272, er besiegte 1271 Ottokar II. von Böhmen) die Siedler von Unterschützen zu Burgwächtern, was einer Standeserhöhung gleichkam und befreite sie von der Leibeigenschaft. Doch scheinen die Bewohner von Unterschützen diese Freiheiten nicht lange besessen zu haben. Sie waren den Lockungen der damals mächtigen Güssinger Grafen erlegen, die sich gegen den König empörten. Nicht nur die Unterschützener, sondern alle königlichen Bogenschützen des Eisenburger Komitates schlossen sich damals den Güssinger Grafen an. Die Strafe, welche der nächste König, Ladislaus IV., er regierte von 1272 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1290, über die Abtrünnigen verhängte, ist in einer Urkunde vom Jahre 1274 zu lesen (Wenzel, Vaterländische Urkundensammlung. BandXII/III/102). Es steht dort u.a.: “Wir schließen dieselbigen Bogenschützen von unserer königlichen Huld und Gnade, wegen des Beweises einer solchen Untreue, endgültig aus und entziehen ihnen zur immerwährenden Schande ihre Äcker, seien sie bearbeitet oder unbearbeitet, Wälder, Wiesen, Haine und alle anderen Rechte, die sie vor ihrer Untreue im Komitat Eisenburg innehatten ….Auch verbieten wir, dass dieselben Schützen oder deren Nachkommen jemals einen Rückgriff auf besagten Besitz unternehmen.“ Als Folge dieser überaus harten Entscheidung des Königs dürften sich die meisten Bogenschützen zerstreut und bei anderen Herren Dienste angenommen haben. Das nunmehr entvölkerte Unterschützen musste daher, ebenso wie andere Orte des Komitates, neu besiedelt werden. Zu diesem Zweck riefen die Güssinger Grafen, die sich als Herren der Burg Bernstein und ihrer Umgebung bis weit in die Regierungszeit Ludwig des Großen (um 1350) hinein zäh behaupteten, steirische Bauern in die Rodungsdörfer herein. Es können aber auch Bauern aus Niederösterreich nach Unterschützen gelangt sein. Aus den Namen in den späteren Urbarien (besitz- und Abgabenverzeichnisse einer Grundherrschaft) kann man schließen, dass auch einige ungarische Bogenschützen zurückgeblieben waren, aber durch die deutsche Mehrheit bald eingedeutscht wurden. Zwischen 1370 und 1380 ist die Bernsteiner Linie der Güssinger Grafen ausgestorben und die Herrschaft fiel als erledigtes Lehen an die Krone zurück. 1388 wird die Herrschaft an das Geschlecht der Kanizsai verpfändet. In der diesbezüglichen Urkunde sind alle Dörfer, welche zur Herrschaft gehörten, aufgezählt. In dieser Aufzählung sind allerdings die beiden Schützen (ober- und unterschützen) nicht enthalten. Diese standen zu dieser Zeit im Eigentum des Ladislaus Cseh von Leva. der auch Woiwode (Fürst, Statthalter) von Siebenbürgen und Herr auf der Burg Güssing war. Er war ein Günstling des Königs Sigismund, von dem er vermutlich die beiden Dörfer als Geschenk erhielt. Aber schon 1393 konnten die Kanizcais sie um zweitausend Gulden zurückkaufen. Bis zur Mitte des 15.Jahrhunderts blieb Unterschützen sodann bei den Kanizsais. Im Jahre 1445 besetzte Friedrich III., römischer König und Kaiser(1440-1493) u.a. auch Bernstein. Von da an blieb diese Herrschaft ungefähr 200 Jahre lang-mit einer kurzen Unterbrechung unter König Matthias (Corvinus) zwischen 1480 und 1490- unter österreichischer Verwaltung. Aus dem Jahre 1569 stammt das erste erhalten gebliebene Urbar der Ortschaft „Undern Schützen“. Es enthält die Namen der Bauern, die Größe ihrer Höfe und ihre Leistungen an Staat, Herrschaft und Kirche. Aus diesem Urbar ist auch zu entnehmen, dass der Ort nach „Obern Schützen“ eingepfarrt war. Schon seit 1565 wirkte dort ein evangelischer Pfarrer. Die Katholiken gehörten von altersher zur Pfarre Pinkafeld. Nach dem Urbar aus 1569 bestanden zu dieser Zeit 37 ganze und 6 halbe Höfe, 3 Hofstättler und auch eine Mühle. Die große Zahl von ganzen Höfen lässt auf einen gewissen Wohlstand und geordnete Verhältnisse schließen. Ein ganzer Hof bestand aus Haus, Garten, ungefähr 11 Tagwerke (Joch) Acker und 6 Tagwerke Wiesen und leistete laut Urbar zweimal im Jahr zu Georgi(24.April) und Michaeli (29.September) je 3-4 Schilling Abgabe in Geld und gab jährlich einen Kapauner (kastrierter Masthahn). Zu den Abgaben der Bauern gehörte auch noch der „Trayd Zehend“ für die katholische Kirche (Bischof von Raab), der damals noch allgemein gegeben wurde, wodurch der Friede mit der katholischen Kirche und der höheren Geistlichkeit noch leidlich gewahrt wurde. Über das Ausmaß der Robot der Bauern (Arbeiten, welche der Untertan jährlich unentgeltlich seinem Grundherrn zu leisten hat) ist zu lesen, dass sie „so oft und was man ihnen anschafft, zu roboten schuldig sind“. Diese Regel wurde später von den Grundherren sehr zu ihren Gunsten ausgelegt. Die Einsichtnahme in dieses Urbar von Unterschützen (es befindet sich beim Hofkammerarchiv in Wien) hat ergeben, dass unter den darin erfassten Untertanen keine Angehörigen der Familie Hotz aufscheinen. Sie sind, wie bereits an anderer Stelle aufgezeigt wurde, vermutlich erst in der zeit zwischen 1598 und 1625 nach Unterschütze gekommen. Im Jahre 1683 wurde Unterschützen von den Türken, die auf dem Rückzug von Wien waren, verwüstet. Auch folgende Militäreinquartierungen und erhöhte Steuern belasteten das untertänige Volk. Darüber hinaus wurde der protestantische Teil der Bevölkerung und damit auch die Unterschützener an der Ausübung ihrer Religion gehindert. Alle diese Umstände führten dazu, dass nicht unerhebliche Teile der Bewohner den unwirtlich gewordenen Ort verließen. Darunter vermutlich auch unser Vorfahre Thomas Hotz, der sich in Oedenburg eine neue Heimstätte suchte. In Auswirkung dieser Auswanderungen waren um das Jahr 1690 herum 26 Bauernhöfe verödet, d.h- von ihren Besitzern verlassen.