Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/047

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)
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Beschreibung Geschichte Burg Kynsberg.djvu
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gemacht. Bald nach seinem Tode finden wir daher, daß ein vollständiges Schuldenwesen, wie es ausdrücklich heißt, mit erwählten Vormündern, die gerichtlichen Behörden beschäftiget. Ehe wir aber so unrühmlich von Matthias scheiden, müssen wir noch eines seiner Werke gedenken, das noch unsre Zeit erlebt hat, und deren Ueberreste wir früher beschrieben haben und die der Gegenstand dieses kleinen Versuches sind. Er war der Wiederhersteller unserer Burg. Der gleiche Styl und und die gleiche Bauart und Verzierung mit den oben angeführten Rosen, fast der meisten Gebäude, so weit sie noch vorhanden sind, beweisen die gleichzeitige Erbauung, und die 8 Ahnenschilder, welche zur Hälfte sein und zur Hälfte die Ahnen seiner Frau anzeigen, sind der sicherst Beweis, daß er der Erbauer und Wiederhersteller der Burg gewesen ist. Den Bau muß er vor 1577 geführt haben, weil 1577 schon sein Sohn Georg Besitzer der Burg war; denn hätte dieser den Bau geführt, würden die Ahnenschilder seiner Frau, die eine Sylvenstein war, andre sein. Wir sehen den Bau nur noch in seinen Trümmern, können aber gern glauben, daß er sehr kostspielig gewesen sei, und vielleicht mit Veranlassung zu den zerrütteten Vermögensumständen des Bauherrn gegeben haben mag. Nächstdem beweisen uns auch die Trümmer den damaligen Einfluß des italienischen Geschmacks, auf unsre vaterländischen Bauwerke. Wir sehen hier unverkennbar, wie der neuere, damals in Italien sich bildende Styl mit dem Gothischen, nach dem sonst unsre Bur-