Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/07
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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910) | |
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erst 1686 erbaut worden, nachdem ein Blitzstrahl den Turm entzündet hatte. Von ihm sagt das Schriftstück von 1595 nur: „Dies Schloß hat einen ziemlich hohen Turm, oben durchsichtig, mit weißem Blech eingedeckt; sonsten ist das Dach über das ganze Schloß mit Schindeln eingedeckt und alles neu und im baulichen Wesen.“ Von der Höhe dieses Turmes, der jäh über dem Weistritztale steht, genießt man einen trefflichen Ausblick auf die an Abwechselung reiche Landschaft, die zu den schönsten des Waldenburger Berglandes gehört, und wird zugleich gewahr, daß die Burg Kinsberg eine der allen Straßen von Breslau nach Prag beherrschte. Leider bemerkt man von hier aus aber auch, welche Zerstörung rohe Gewalt und Witterungseinflüsse an diesem einst stattlichen Baudenkmale angerichtet haben.
2. Kinsberg zur Zeit der Bolkonen.
Die älteste Geschichte des Kinsberges verliert sich wie die der meisten schlesischen Städte und Burgen in eine Zeit zurück, an welche unsere urkundlichen Nachrichten nicht mehr hinanreichen. Wer unsere Burg begründet hat und wann dies geschehen ist, - darüber existieren nur, Vermutungen trotz Nasos und anderer historischer Fabulisten mit großer Bestimmtheit ausgesprochenen Angaben. Die in der Nähe der Burg aufgefundenen Bolzen- und Pfeilspitzen sprechen wohl deutlich für ihr hohes Alter; doch der im ersten Burghofe befindliche Stein mit der Jahreszahl 1098 (1698?) muß als plumpe Fälschung bezeichnet werden. Allgemein wird angenommen, daß Herzog Bolko I. von Schweidnitz (+ 1301) unsere Burg erbaut oder, wenn sie schon vorhanden war, wenigstens vergrößert hat. Auf sicherem