Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/13

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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg
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von Zapolya zu übergeben, der 1475 durch ihn als Statthalter über ganz Schlesien unter dem Titel eines Oberlandeshauptmanns eingesetzt worden war und zugleich von 1475—1481 die Stelle eines Landeshauptmanns der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer bekleidete. 1476 wird er ausdrücklich als Pfandesherr unserer Burg genannt, auf der er den Hauptmann Hans von Zolcz (Sawlz) eingesetzt hatte.

Als aber der König Matthias 1475 eines Krieges wegen nach Österreich ziehen mußte, ließ er in Schlesien seinen allgewaltigen Diener und Günstling Georg von Stein zurück, der 1483 die Burg Bolkenhain von neuem stark befestigte und mit ungarischem Kriegsvolke besetzte, um sich und die von den Schlesiern eingetriebenen und hier angesammelten Steuern in Sicherheit zu wissen. Zur besseren Ausrüstung der Burg liehen die Breslauer Ratsherren – wahrscheinlich nicht ganz freiwillig – 1484 dem Pfandinhaber Stephan von Zapolya überdies 10 Hakenbüchsen, 2 Ladeeisen, einen Korb Glätte und drei Stein Pulver.

Nicht lange darauf machte sich Georg von Stein selbst zum Pfandinhaber unserer Burg; 1489 wird er ausdrücklich als solcher urkundlich erwähnt, ebenso sein Burghauptmann Paul Rechenstein, der schon 1486 vorkommt. Als aber der Ungarkönig Matthias am 6. April 1490 gestorben war, floh der allen Schlesiern verhaßte Stein, um ihrer Rache zu entgehen, nach der Lausitz und von dort nach der Mark, wo er 1497 starb. Die ungarischen Mannschaften aber, die lange Zeit keinen Sold erhalten hatten, machten sich nun selber bezahlt und geberdeten sich im Lande als Gebieter über alles ihnen zugängliche Eigentum. Eine der ersten Unternehmungen des nun zur Herrschaft in Schlesien gelangenden Böhmenkönigs Wladyslaw mußte daher auf die Entfernung dieses fremden Kriegsvolkes gerichtet sein. Noch im November 1490 wurde auf einem Fürstentage zu Breslau der neue Oberlandeshauptmann von Schlesien, der Herzog Kasimir von Teschen und Glogau, beauftragt, die Burgen Fürstenstein und Bolkenhain dem Könige zu erobern. Von den Städten und dem Landvolke unterstützt, begann dieser am 20. September 1491 mit ungefähr 600 Mann die Belagerung beider Burgen, doch anscheinend ohne sofortigen Erfolg. Erst nach fast einmonatiger Einschließung entschlossen sich die Befehlshaber dieser Festen, dieselben gegen ein Lösegeld von 300 Floren zu verlassen und in die Heimat zu ziehen.

Wladyslaw setzte nunmehr Johann von Hazinberg auf Lost, obersten Truchseß zu Böhmen, als Pfandinhaber der