Bosse (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Um den Ursprung des Namens zu finden, muss sich mit der Etymologie beschäftigen, denn der Name ist durch die Jahrhunderte hindurch in den Büchern immer wieder anders geschrieben worden.

Es ist daher nicht verwunderlich, daß es eine große Anzahl von Namensvarianten gibt.

Den Anfang macht der Name "Buz oder Buze", dessen Aussprache lautete Bus, Buss oder Busse.[1]

Erwähnt wird der Name Buz schon im 9. Jahrhundert, als ein Graf Ded, der Sohn des Dietrich de tribu Buzici - angeblich Ahnherr aller danach regierenden königlichen, als auch sächsischen Häuser - 977 mit dem böhmischen Herzog Boleslaw II in Berührung kommt. Die Buzici sind die Nachkommen der Buz.[2]

Ein anderer Dietrich (Dëtrisek) Buz wird 1110 beim Poleneinfall in Böhmen erwähnt, als er sich zusammen mit Graf Wazek und seinen Mannen dem Feinde mutig entgegenstellt.[3]

Die beiden eben Genannten stammen aus dem königlichen Hause Witin in Böhmen und sind slawischen Geschlechts. (Witin, lag im Bezirk Wittingau, Böhmen. Heute heißt Wittingau Třeboň und liegt in Tschechien)

Im 14 Jahrhundert, so schreibt der Geheime Rat von Mülverstedt, gab es das Mansfelder Adelsgeschlecht von Buz - Buze, Buß, Boß, Busse, Pause.[4]

In der Zeitschrift des Harzvereins gibt es das Kapitel "DIe Buze oder Busse, Pause oder Baussen".[1]

Der älteste dort in Mansfeld erwähnte Ahn ist Theodolfus Buss auch Theodolfus miles de Mansfeld (miles = Ritter), welcher erstmals 1230 in einer Urkunde der Gräfin Elisabeth von Mansfeld erwähnt wird.

1262 wird ein Rudolf Busse als Zeuge zu Schloß Mansfeld in einer Urkunde des Grafen Burchard von Mansfeld erwähnt.

1264, 1265 und 1267 findet man einen Nicolaus Buze in einer Urkunde des Klosters Wedderstedt.

1286 wird ein Ditolf dictus Buz, 1286-1304 Domherr zu Naumburg, erwähnt[5]

und mit Hermannus dictus Bosse (1338) erscheint das erste Mal der FN Bosse in einer Mansfelder Urkunde.

Erich Kramer, welcher das Buch "Die Bosse, Beitrag zur Geschichte eines Mansfelder Rittergeschlechts und seines Sippenkreises" schrieb, beginnt dieses mit "Hans Bause (Busse, Bosse, Bohse), welcher 1266 bis 1273 geheimer Rat und Kanzler des Burggrafen Burchard VIII von Magdeburg war.

In dem Buch erfolgt gleich am Anfang die Aufteilung in den Oernerschen und denn Halleschen Stamm, wobei vom ersteren nur Clemens Bause, Herr auf Großörner bei Hettstedt erwähnt wird.

Auch hier werden die verschiedenen Namensvarianten erwähnt.

Mit der Übersiedlung der Bauses in den niederdeutschen / baltischen Raum verwandelte sich das mundartlich breite "Bause" sofort in "Bosse", genauso, wie bei der Einwanderung in den brandenburgischen, quedlinburgischen und werningerodischen Raum.

Hinweis:

Der Familienname Bosse (Buse, Buz, Bause oder Busse) hat nichts mit dem Merseburgischen Geschlecht Bose zu tun, was sich anhand der Wappen beweisen lässt.

Auch stammt der Name nicht von Burchard ab, wie behauptet wird. Es gab wohl einen Busse, welcher den Namen Burchard XVII trug, man munkelte aber, dass dieser ein Sohn des Gebhard von Querfurt, Herr von Nebra war. Außerdem findet man im "Neues lausitzisches Magazin" vom Oettel-Verlag, Seite 68[6] den Hinweis:: .... Burko, Bukko = Burchard.

Das oben erwähnte Buch von Erich Kramer ist nicht ganz korrekt geschrieben, da es einige Fehler beinhaltet, welche bei Kirchenbucheinsicht auffallen.

Ehemalige Adelige des Namens

  • Heinrich Günther Gottfried von Bosse (1680–1755), preußischer Generalleutnant - Nachweis - Wappen - Ausgestorbener Anhaltischer Adel von Mülverstedt
  • Georg Siegfried von Bausse (†1679), Besitzer des Ritterguts Glöthe und eines halben in Elsnigk im Fürstentum Anhalt - Nachweis - Wappen Ausgestorbener Anhaltischer Adel von Mülverstedt
  • Friedrich Ludwig August von Bause, Generalleutnant, wurde am 18.Oktober1854 von Herzog Wilhelm von Braunschweig in den Adelstand erhoben - Nachweis - Wappen - Der Adel des Herzogtums Braunschweig von Siebmacher
  • Johann Ernst Leopold von Bosse, Rat zu Leipzig, erhielt in Wien am 10.Dezember 1659 den Adelstitel von Leopold I - Nachweis - Wappen - Der Adel des Königreichs Sachsen von Siebmacher
  • Dr. Friedrich Gottlieb Busse und sein Sohn Friedrich Rudolf Busse wurden am 29.Juni1811 geadelt - Nachweis - Wappen - Der blühende Adel des Königreichs Preußen, Edelleute A-L, von Otto Titan von Hefner
  • Johann Friedrich Edmund Busse, Oberstleutnant und Rittergutsbesitzer auf Nowag (Neisse) geadelt am 21. April 1859 - Nachweis - Wappen - Der Preußische Adel, Edelleute von Siebmacher
  • Harald Julius Andreas von Bosse, Architekt in Sankt Petersburg, kaiserlich russ. Staatsrat, Professor - Nachweis - Urkunde mit Wappen

Varianten des Namens

DIe nachfolgenden Namensvarianten wurden der "Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde" Heft 3, Seite 462-492 entnommen.

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Abraham Bosse,(*1604 in Tours; † 1. oder 14. Februar 1676 in Paris). Er war ein französischer Kupferstecher und Radierer.(Quelle: Wikipedia)
Georg Siegfried von Bosse, Bürgermeister von Groß-Salza (1692)
Sebastian Bosse, (*1697 in Nelben, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, † 1775 in St. Petersburg, Russland) Kantor, Schulmeister und Hilfsprediger an der St. Petri-Gemeinde in St. Petersburg (Quelle: Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Sonderheft 12)
Rudolf Heinrich Bernhard Bosse, (1778–1855), deutscher Jurist, Staatsmann und Schriftsteller
Auguste Bosse,(1862–nach 1943), deutsche sozialdemokratische Frauenrechtlerin und Widerstandskämpferin.(Quelle: Wikipedia)
Carl Ferdinand Bosse,(1755-1793), deutscher Hofgärtner. Er legte den Schlossgarten in Rastede neu an und schuf die Grundlagen für den Schlosspark Lütetsburg. (Quelle: Wikipedia)
Christian Ludwig Bosse, (1771–1831), deutscher Gärtner (Quelle: Wikipedia)
Robert Bosse, (1832-1901), deutscher Politiker, königlich preußischer Kultusminister. (Quelle: Die Bosse + Wikipedia).
Johann Heinrich Wilhelm von Bosse,(1836-1896), bedeutenster Verlagsbuchhändler in Schweden und Norwegen. Freimaurer höchster Grade und vertrauter Freund König Oskar II. (Quelle: Die Bosse).
Prof. Dr. Ewald von Bosse, (1880-1956), norwegischer Volkswirt und Soziologe. (Quelle: Wikipedia).
Harriet Sofie von Bosse,(1878-1961), norwegische Schauspielerin. (Quelle: Wikipedia).
Christoph Bosse,(1863-1950), Geheimrat und Oberregierungsrat, Verwaltungsdirektor der königlichen Museen in Berlin, Kurator der Universität Greifswald, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Minden. (Quelle: Wikipedia)
Hinrich Bosse, (um 1760-1811), Schiffsbauer in Bremen, gründete die Schiffswerft Bosse an der Lesum in Bremen. (Quelle: Bremen Grambke, die Grambker Enzyklopädie)
Harald Julius Andreas von Bosse, (1812 in Livburg, Sankt Petersburg, Russland -1894 in Dresden, Sachsen). Architekt in Sankt Petersburg, kaiserlich russ. Staatsrat. (Quelle: Gottfried-Semper-Club Dresden e.V.)

Sonstige Personen

Christian Bosse,(*27. Dezember 1662 in Dornitz, Saalkreis, Sachsen-Anhalt; † 06.September 1729 in Dornitz, Saalkreis, Sachsen-Anhalt).Gerichtsschöffe in Dornitz
Johann Friedrich Bosse,(*20. September 1752 in Rothenburg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt; † 23. April 1826 in Rothenburg, Saalkreis, Sachsen-Anhalt). Oberschmelzer an der Friedeburger Hütte, Mitglied des Presbyteriums in Rothenburg von 1815-1822.
Johann Christoph Bosse,(*02. Mai 1765 in Rothenburg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt; † 08. November 1831 in Rothenburg, Saalkreis, Sachsen-Anhalt).Salpetersiedermeister + Amtsnachtwächter in Rothenburg an der Saale

Literaturhinweise

  • Erich Kramer: Die Bosse. Beitrag zur Geschichte eines Mansfelder Rittergeschlechts und seines Sippenkreises, Starke, Glücksburg (Ostsee) 1952
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland A-F , Band 1, Regensburg, 1860, Seite 158
  • George Adalbert von Mülverstedt: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg, Bauer & Raspe, Nürnberg, 1880, Seite 16 - 17
  • Leopold von Ledebur : Adelslexicon der preussischen Monarchie A - K, Ludwig Rauh, Band 1, Berlin, 1855 Seite 92
  • Otto Titan von Hefner: J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch. Der Adel des Königreichs Sachsen, Band 2, Ausgabe 3, Bauer & Raspe, Nürnberg, 1857, Seite 22 + Tafel 22
  • Bernhard Körner: Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien) - Posensches Geschlechterbuch. C. A. Starke, Görlitz 1929, S. 4 - 138View

Daten aus FOKO

<foko-name>Bosse</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Bosse.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Bosse


Weblinks

Familienforscher

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eduard Jacobs, Die Buze oder Busse, Pause, Baussen, Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Band=8, Verlag des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Werningerode, 1887, Seite 462(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. František Palacký, Geschichte von Böhmen, Band 1, ronberger und Weber, Prag, 1836 Seite 293 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. Johann Trajer, Historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Budweis, Zdarssa, Budweis, 1862, Seite 651(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Georg Schmidt: Familie von dem Borne mit den namensverwandten Geschlechtern. P. Steffenhagen, Merseburg, 1887 Seite 22(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Matthias Ludwig: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Bistum Naumburg 2. Das Domstift Naumburg. 3. Auflage. Band 19. De Gruyter, Berlin / Boston 2021, ISBN 978-3-11-072704-3, S. 992, 1369(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Neues lausitzisches Magazin, Verlag Oettel, Seite 68