Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/05
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hat sich dadurch große Verdienste erworben, dass sie die armen Kinder reichlich an Brot unterstützte, denn sie war Küchenmädchen bei H. Hahn, damals im Volksmunde genannt Koch, sie wusste, dass die Kinder Nettesheims stets den Knechten Hahns ins Feld nachliefen, um ein Butterbrot zu erhaschen. Daher spickte sie besonders den Knappsack, d. h. Vesperbrot. Die Knechte hatten es sich angeeignet, wegen der großen Not auf das Vesperbrot zu verzichten, da sie sonst gute Verpflegung hatten. Das spätere Jahr 48 war das tolle Jahr welche mancher harmlose Bürger hinter Schloß u. Riegel verbracht hat. Freiheit und Gleichheit wurde gepredigt u. man nahm dieses alles als bare Münzen hin. Aber es kam bald anders. Die Aufrufe wurden unterdrückt, die Bürger hatten Sonntags Treibjagden abgehalten, übten überhaupt die Jagd viel aus, aber die Polizei u. Feldhüter war nicht müßig gewesen u. brachten für Wochen ja für Monate brave Bürger in Gewahrsam. Ein gewisser Joh. Karris, ein selten kluger Mensch, hat deshalb gleich nach seiner Verurteilung seine Heimat verlassen und ist nach Amerika ausgewandert. Durch diesen Mann kamen später viele Familie zum Verlassen ihres Vaterlandes. 49 war an den Kirmestagen ein historischer Festzug welcher wieder den Bürgern neuen Mut u. Vorwärtsstreben einflößte.