Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/025
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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer | |
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Zum Abschiede nun von den lieben Crainfelder Pfarrleuten, Christian und Katharina Spamer, möge hier noch eine poetische Spende ihres Sohnes Christian folgen, die ihnen derselbe am 75. Jahrestage ihrer Hochzeit gewidmet hat:
- Den Manen meiner Eltern
- am 5. Mai 1872.
- 1.
- O, kämet Ihr aus elysäischen Feldern
- Doch heute hernieder, vortreffliche Eltern!
- Wie würden sich Enkel und Urenkel freun,
- Auf Eurer demantenen Hochzeit zu sein!
- Denn heute sind's fünfundsiebzig der Jahre,
- Seitdem Euch in Schotten, nicht vor dem Altare,
- Herr Limpert als Bräutigam und als Braut
- Des Abends hat in seiner Wohnung getraut!
- 2.
- Dann gingt Ihr zusammen als eben Vermählte,
- Von denen sich Jedes das Andere wählte,
- Sogleich in der maiigen bräutlichen Nacht, —
- Weil Schotten war damals sehr strenge bewacht
- Von Oestreichs und Frankreichs sich feindlichen Scharen,
- Durch welche die Straßen versperret Euch waren, —
- Auf Umwegen schleichend in lautloser Ruh'
- Nach Burkhards, dem künftigen Heimathsort, zu!
- 3.
- Und weil auch nicht durfte passiren ein Wagen,
- So ließ't Ihr von Mädchen das Nöthigste tragen
- In Körben, soviel als zum Anfange Ihr
- Nicht konntet entbehren im neuen Quartier!
- Dort fandet ganz leer Ihr die Zimmer und Wände,
- Und wonach auch griffen die suchenden Hände,
- das Alles, das Alles war eben nicht da!
- Doch fandet das Beste Ihr, selber Euch, ja!
- 4.
- So dürftig in Burkhards Ihr an auch gefangen,
- So hat's Euch doch niemals dort übel gegangen;
- Im Gegentheil bald Euch die Liebe bewies:
- „Wo Ich bin, da ist auch das Paradies!“
- Und hat es auch nicht an der Schlange gemangelt,
- Die fleißig nach Dir, liebe Mutter, geangelt,
- So fand der bezauberte Offizier
- Doch keine verführbare Eva an Dir!