Compgen vor Ort
Verein für Computergenealogie |
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Am 8. März 2009 fand in Altenberge im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins für Computergenealogie ein Workshop unter dem Titel „Compgen Regionalgruppen - ein altes Thema neu beleben?“ statt. Referentin war Marie-Luise (Carl)
Circa dreißig Zuhörer hatten sich zu diesem Workshop zusammengefunden. Das Interesse war allerdings weitaus größer, wie viele bedauernde Zuschriften an die Referentin bestätigten.
Dieses Interesse war aber nicht durchweg positiv motiviert, wie ein Wortbeitrag bereits am Abend zuvor auf der eigentlichen Jahreshauptversammlung stellvertretend deutlich machte. Eine Belebung und Intensivierung des Themas „Compgen Regionalgruppen“ birgt die Gefahr, dass regionale genealogische Vereine dies als Konkurrenz zu ihren eigenen Angeboten auffassen könnten.
Als Bedeutungsträger für diese „Gefahr“ empfanden die einen das Wort „Regional“, die anderen das Wort „Gruppe“. Als Alternative kristallisierte sich im Workshop „Compgen vor Ort“ als Arbeitstitel heraus.
Bericht vom Workshop
Anlass für die Initiative, einen Workshop zum Thema „Compgen-Regionalgruppen“ zu gestalten, war die fast vergessene Webseite des Vereins, auf der Regionalgruppen und Ansprechpartner von Compgen gelistet sind. Als Vorbereitung auf den Workshop trat die Referentin mit den genannten Ansprechpartnern in Kontakt und fragte sie zunächst, ob sie überhaupt noch für diese Aufgabe zur Verfügung stehen, welche Erfahrungen sie bislang gemacht haben und welche Wünsche und Verbesserungsvorschläge sich aus diesen Erfahrungen ergeben haben.[1]
Von acht benannten Ansprechpartnern erklärten sich erfreulicher Weise noch sechs bereit, auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Die Reaktionen deckten das Spektrum von „Schön, dass sich jemand des Themas annimmt“ bis „Ich habe immer schon befürchtet, dass mal jemand nachfragt“ ab. Am Workshop konnten leider nur drei dieser Ansprechpartner teilnehmen.
Mehr oder weniger übereinstimmend sagten alle „Ansprechpartner vor Ort“ wie auch alle beim Workshop Anwesenden, dass sich das Angebot von Compgen auf jeden Fall von dem der regionalen Vereine unterscheiden und unter der Prämisse „Computergenealogie“ stehen sollte. Nicht außer Acht gelassen werden darf allerdings auch, dass die diversen Compgen-Projekte durchaus auch regionale Kenntnisse voraussetzen und auf die Mitarbeit von Aktiven angewiesen sind, die ihre Regionalkenntnisse in die Projekte einbringen (z.B. GOV und GenWiki). Kontrovers diskutiert wurde, dass viele regionale Vereine quasi in Konkurrenz zu diesen Projekten ihre jeweilige „Insellösung“ favorisieren (z.B. DigiBib bei Compgen, DigiBib der WGfF). Als Lösungsansatz wurde diskutiert, dass sich die regionalen Vereine stärker als bisher als Betreuer des jeweiligen regionalen Bereichs in einem Projekt wiederfinden können und erkennbar werden. Im GenWiki könnte das z.B. durch eine Portalseite geschehen, die erkennbar macht, dass Mitglieder des Vereins XY (mit Logo des Vereins und Dirketlink auf dessen Webpräsenz) maßgeblich an den Inhalten dieses Portals beteiligt sind. Auch einzelne Artikel können so gekennzeichnet sein oder einzelne Bücher in der DigiBib, in der Adressbuchdatenbank erfasste Adressbücher etc. Jesper Zedlitz arbeitet derzeit für den Roten Adler Brandenburg eine solche Lösung fürs GOV aus. Als Beispiel gebend kann hier auch die Totenzettelsammlung der Mitglieder der Aachener Bezirksgruppe der WGfF genannt werden.
Wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Initiative „Compgen vor Ort“ ist es einerseits, ein „Vor-Ort-Angebot“ dort zu gestalten, wo man auch tatsächlich eine entsprechende Zahl von Compgen-Mitgliedern erreichen kann. Um zu visualisieren, wo unsere Mitglieder wie stark vertreten sind, stellte Herbert Juling eine Karte bereit.
Andererseits müssen bei „Computergenealogie“-Themen auch entsprechende technische Voraussetzungen erfüllt sein. Dies ist in den bisherigen „Gruppen“ sehr unterschiedlich der Fall. (→ Budget)
Eine Zielsetzung war bislang für die „Compgen-Regionalgruppen“ nicht definiert. Eine zukünftige Zielsetzung muss so definiert sein, dass sie von regionalen Vereinen als ergänzendes Angebot, aber keinesfalls als Konkurrenz empfunden wird.[2] Die Compgen-Veranstaltungen sollen dabei nicht auf Compgen-Mitglieder und Mitglieder der Vereine beschränkt sein, die Mitglied bei Compgen sind, sondern grundsätzlich jedem offen stehen, der sich dafür interessiert und vielleicht sogar an unseren Projekten mitarbeiten möchte.
Definiert man als ein Ziel, unsere Mitglieder und andere Interessierte stärker als bisher zu motivieren, an unseren Projekten mitzuwirken, so müssen die Ansprechpartner vor Ort eine entsprechende Kompetenz aufweisen um als Multiplikatoren wirken zu können. Oder sie müssen die Möglichkeit haben, die jeweiligen Projektleiter oder Mitarbeiter der Projekte einzuladen, die ihrerseits dieses Wissen vermitteln und die oft vorhandene „Einstiegsangst“ überwinden helfen können. Auch diese Leute müssen gefunden werden. Den „Ansprechpartnern vor Ort“ aber einen fertigen Foliensatz zur Verfügung zu stellen, damit sie anhand dessen ein Compgen-Projekt (ohne eigene tiefergehende Kenntnisse?) vorstellen können, wurde als wenig ideal beurteilt. Der Aspekt „Learning-by-doing“ sollte unbedingt im Vordergrund stehen. So erreicht man die beste Motivation zum Mitmachen. Und auch nach einem solchen Vortrag müssen ggfs. Mithilfewillige weiterhin beratend betreut werden können.
Den „Ansprechpartnern vor Ort“ kann es helfen, sich auf einer eigenen Mailingliste auszutauschen und zu beraten (wer macht was und wie). Wichtig ist es, die Ansprechpartner bei Bedarf zunächst selbst für die Arbeit in den diversen Compgen-Projekten zu „briefen“.
Für die Umsetzung und Realisierung von Ideen und Vorträgen kann es hilfreich sein, eine eigene Vertretung im Vorstand zu haben und über ein eigenes Budget zu verfügen.
Letztendlich ist es auch sehr wichtig, auf die Veranstaltungen „Compgen vor Ort“ stärker als bisher hinzuweisen. Dazu bieten sich über den genealogischen Kalender im GenWiki und den Compgen-Newsletter auch Hinweise in der lokalen Presse (Zeitung und Lokalradio) an.
Zum Schluss stellte die Moderatorin dann die „Gretchenfragen“. Wollen wir es machen, wer macht es, wer macht was? Die bis dahin sehr rege Diskussion verstummte an diesem Punkt leider merklich. Es meldeten sich einige Teilnehmer zu Wort, die daran Interesse haben, spezielle Projekte zu unterstützen. Auf einen Zeitplan wollte sich niemand einlassen. Dennoch war man sich einig, dass das Thema wichtig ist und weiter verfolgt werden sollte.
Dem Vorschlag, einen „Verfahrensplan“ auszuarbeiten und sich während des Genealogentages in Bielefeld (11. - 14. September 2009) erneut zu dem Thema auszutauschen, wurde zugestimmt. Allerdings fand sich niemand bereit, der das Thema und die Interessierten als Moderator weiterhin begleitet.
- ↑ Die Fragen sind hier gelistet: Benutzer:MLCarl/Verein für Computergenealogie e.V./Regionalgruppen
- ↑ Es soll nicht verschwiegen werden, dass es durchaus auch andere Stimmen gab, die sich sehr kämpferisch gaben, aber nicht als repräsentativ für die Mehrheitsmeinung gelten können.