Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/250

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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der Mauern und Gräben von der Stadt und Citadelle leicht abgehen. Obwohl nicht sehr viel Leben und Bewegung in Jülich herrscht, so ist doch durch das Zusammentreffen der Düsseldorfer, Kölner und Aachener Straßen die Passage sehr stark. Jetzt hat die Stadt nur noch zwei dem Verkehr geöffnete Thore, während in früherer Zeit deren vier vorhanden waren. Neben dem schönen Rathhause steht noch ein altes Gebäude, worin sich das Archiv befindet. Das ältere Rathhaus, im gothischen Style erbaut, mit Säulen und mythologischen Figuren aus Nidegger Sandstein geschmückt, soll 1010 erbaut worden sein. Der alte Hessenthurm (Hexenthurm), massiv aus Quadersteinen errichtet, dient jetzt als Kriegsgefängniß.

Als geschichtliche Denkwürdigkeiten noch Folgendes: 1480 bis 1490 und 1568 grassirte hier die Pestseuche. — 1542 entstand in Jülich ein Brand und verzehrte 120 Häuser. — 1543 wurde die Stadt von den Kaiserlichen erobert. — 1549 ist durch Meister Gotthard aus Ruhrort der erste Stein zu der neuen Citadelle gelegt worden. —

1569 wurde das Kanonikatstift von Nideggen unter Herzog Wilhelm nach Jülich verlegt; die Stiftkirche wurde 1802 zur Pfarrkirche bestimmt. —

1610 wurde Jülich vom Grafen Moritz und Markgrafen Ernst von Brandenburg belagert. 1621-22 wurde Jülich vom Grafen Spinola, General der spanischen Truppen, belagert und durch Kapitulation übergeben. —

1664 wurde der Jesuiten-Orden in Jülich eingeführt. —

1750-51 wüthete eine Seuche unter dem Hornvieh