Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/326

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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und Preußen und nimmt daselbst noch auf der linken Seite den in der Gemeinde Richterich entspringenden Astelbach auf. Nachdem sie die holländische Grenze unter Rimburg verlassen, erweitert sich auch ihre Thalsohle, an welcher sich blühende Gefilde, lachende Fluren und fruchtreiche Obstgärten entlang ziehen. Das durch die vielen Färbereien, Wäschereien und Kloaken der Städte Aachen und Burtscheid ganz schwarz und stinkend gewordene Wurmwasser hat schon bei Geilenkirchen die meißten fremdartigen Stoffe abgesetzt und sich wieder ziemlich geklärt; nur am Abend gewahrt man noch die Beimischungen des schwefeligen Badewassers durch den Geruch. Von Hünshoven und Geilenkirchen abwärts fließt die Wurm durch eine weite und flache Einsenkung des, wenige Fuß höher gelegenen Flachlandes. Bei Randerath tritt eine völlige Verschmelzung der Wurm- und Ruhrniederung ein; beide Flüsse stehen in dieser Gegend durch abgeleitete Gräben und Mühlenbäche in vielfacher Kommunikation. Schon oberhalb des Fleckens Randerath spaltet sich die Wurm in zwei Theile, wovon der rechte Arm eine Verbindung mit dem Linnich-Bracheler Mühlenbach eingeht, aber den Namen Wurm beibehält; der linke Arm wendet sich nach Heinsberg und theilt sich, noch ehe er diese Stadt erreicht, ebenfalls wieder in zwei Arme. Der schwächste derselben, der Flutgraben, geht durch Heinsberg, und mündet auf der holländischen Grenze in die Ruhr; der rechte vereinigt sich mit der Wurm, welche nun das Hauptwasser bildet und sich bei Ruhr-Kempen gleichfalls in die Ruhr ergießt. Der Wurmfluß bildete einst die Grenze zwischen der Kölner und Lütticher Diözese, zwischen Ubiern (Kölnern) und Eburonen oder Tongern.