Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/359

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Juden vertrieben und das städtische Lombard errichtet. Der 30jährige Krieg fing (1636) an besonders hart auf dem geschwächten Aachen zu lasten, wo kaiserliche und spanische Truppen überwinterten. Da Aachen sich weigerte, eine abermalige Wintergarnison (1638) aufzunehmen, so wurde es belagert, gebrandschatzt und zur Aufnahme von 16-17,000 Mann gezwungen. Dann rückten (1642) hessische und weimarische Truppen vor und die Bürger der Stadt mußten sich vertheidigen und stets unter den Waffen bleiben. In Folge des westphälischen Friedens (1648) verloren endlich die Protestanten zu Aachen Gewissensfreiheit mit öffentlichem Gottesdienst und Bürgerrecht, bis zur französischen Eroberung im Jahre 1794. Zu den bisherigen Drangsalen der Stadt kam nun auch 1656 der große Brand, worin 17 Personen umkamen und die Rath- und Schöffen-Archive, die Dächer der Kirchen und des Rathhauses und bei 4000 Häuser zerstört wurden. In den folgenden 6 Jahren wurden zwar 1600 neue Häuser erbaut, allein die Fabriken und Gewerbe waren theils verlassen, theils geschwächt und die Auswanderungen dauerten noch fort. Aachen hob sich nicht mehr zu voriger Kraft und Größe. — Die französischen Kriege bis zum Nymweger Frieden waren der Stadt wieder sehr lästig. Die französischen Heere standen in und um Aachen und die Militairkosten zur eigenen Vertheidigung lasteten besonders schwer auf der Stadt (1678). Der Kriegsdruck durch kaiserliche Besatzung (1689) und die Kriegskosten schwächten die Stadt, welche derselben in den Jahren 1734-35 und 1740-44 sehr schwer fielen, bis 1748 der europäische Friede zu Aachen geschlossen wurde. — Im Jahre 1757 lagen die französischen Heere im 7jährigen