Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/379

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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sich größtentheils vom Bergbau. Diese Gegend ist nach allen Richtungen hin unterminirt und nicht selten finden hier Erdfälle statt, wodurch Häuser und andere Gebäulichkeiten Spalten erhalten und Landstücke ganz oder theilweise versinken. Die Kirche zu Kohlscheid hat noch in den letzteren Jahren mehrere weite und gefährliche Risse auf diese Weise erhalten. — Der Geologe und Mineraloge findet hier reiche Ausbeute; Pflanzenabdrücke im Kohlenschiefer, schöne Berg-Krystalle, Kalkspath-Krystalle, Sphärosiderite u. s. w. sind nicht selten.

      Bardenberg, (800) Bardunbach, (1000) Bardinbach, ein großes Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei, mit 227 Häusern und 1409 Einwohnern, 2 Stunden (l,13 Meilen) von Aachen entfernt und auf einer Anhöhe des rechten Wurmufers gelegen, die sich ostwärts und nördlich in eine fruchtbare Ebene verflacht. Bardunbach wird in Urkunden vom Jahre 861 in der Grafschaft Jülich genannt. Im 10. Jahrhundert besaß es schon eine Kirche, welche 1820 niedergerissen wurde, und ein neumodisches Kirchlein an die Stelle gebaut. Die Kirche zu Bardinbach schenkte Erzbischof Hermann II. von Köln (1043) dem St. Severinstift daselbst. Im 13. Jahrhundert wird sie als Pfarrkirche mit einer Vikarie aufgeführt. Bardunbach und Palmbach (Palemberg) gehörten zum Kaiserlichen Fiskus. Im 16. Jahrhundert wird Bardenberg im Amt Wilhelmstein und der Probst zu St. Severin als Collator bei der Kirche genannt. Conrad von Bardenbach war 1302 (stellvertretender) Vogt der Abtei Cornelimünster. — Die Bürgermeisterei Bardenberg hat bedeutende Steinkohlenbergwerke, welche eine Haupterwerbsquelle