Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/415

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[414]
Nächste Seite>>>
[416]
Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


zum Roer-Departement, Arrondissement Aachen, Kanton Sittard.

       Gillrath, Kirchdorf in der Bürgermeisterei Geilenkirchen, 3/4 Stunden nordwestlich vom Kreisorte, 53/4 Stunden von Aacben entfernt, liegt in einem freundlichen Thale mit sanft abfallenden, gutbebauten Thalseiten. Hier beginnt die weite wasserreiche Einsenkung des Gangelter Bruches, welches südlich und nördlich von Sandhügeln begrenzt und von zwei Armen des Rothbaches durchflossen wird. Dieses Bruch ist reich an Wasservögeln, besonders an Kibizen und im Frühlinge und Herbst auch an Wasser-, Sumpf- und Moorschnepfen. Für den Botaniker ist das Bruch sehr interessant; derselbe findet hier auf kleinem Raume fast alle Sumpfpflanzen der Rheinprovinz zusammen.

       Gangelt, früher Gangella, Gangluden, Gangla, Gangelta, Gangolta und Gangel genannt, ein Flecken mit einer Post-Expedition, 172 Hausern und 858 Einwohnern, 2 Stunden westlich von Geilenkirchen und 7 St. (4,54 Meilen) von Aachen entfernt. Es ist auf dem Nordrande des Süsterseel-Gangelter Bruches gelegen und wird von der Sittard-Geilenkircher Heerstraße durchschnitten. Der Boden dieses Distrikts ist meist sandig, aber doch fruchtbar. Die Einwohner von Gangelt und Umgegend ziehen viel Flachs, Buchweizen und Obst, beschäftigen sich auch mit der Leinweberei und Bierbrauerei; die Bruchanwohner zu Stahe, Niederbusch, Langbruch, Ober- und Untergangelterheide, Mindergangelt ec. besitzen große Gänseheerden und halten viel Rindvieh. — Im Jahre 827 geschieht zuerst Meldung von Gangelt, einem Königsgute im Maasgau gelegen und Gangluden